
Landkreis Uckermark -
Die Stadt liegt am Naturpark "Uckermärkische Seen". Direkt am Unteruckersee gibt es den Sonnenkap-Campinglatz, der auch ein Winter-Campingplatz ist. Wärmen kann man sich in der Salzgrotte, Sauna und im Café. Der Vier-Sterne-Platz erlebt seine erste Wintersaison.
Die Hälfte der alten Stadtmauer mit ihrer mittelalterlichen Wehranlage ist noch erhalten. Auch viele Kirchen und einige historische Gebäude. Allerdings wirken diese wie Inseln in sozialistischer Nachkriegsarchitektur. Denn kurz vor dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde fast die gesamte Altstadt zerstört.
Wohnen und Arbeiten in historischen Gebäuden
Das Ehepaar Seemann hat dem Torwärterhaus an der Stadtmauer wieder Leben eingehaucht. Lange stand es leer und verfiel. Mehrere Lagen Tapete haben sie abgekratzt und die Originalfarbe wieder sichtbar gemacht. Beide sind stolze Prenzlauer. Auch die St.Georg-Kapelle hat ein zweites Leben geschenkt bekommen. In der einstigen Ruine ist nun ein Architektenbüro zuhause, das viele weitere alte Gebäude saniert hat. Familie Grafe hat eine Villa direkt am See vor dem Verfall gerettet und sehr aufwendig wieder aufgebaut.
Thomas Müller und sein Hof in der Kietzstraße
Der Denkmalpfleger hat sein eigenes altes Gemäuer besonders schön saniert. Auf dem Gelände gab es früher einmal ein Fuhrunternehmen. Der Pferdestall war sehr verfallen. Die Firma von Thomas Müller ist in diesem Jahr mit dem Zukunftspreis Brandenburg 2021 ausgezeichnet worden. Der Denkmalpfleger hat mit seinem Team die alten Gewölbe der Marienkirche restauriert.
Szenetreff im Glashaus
Dimitri Hegemann ist der Gründer des Berliner Techno-Clubs Tresor. Nun ist er in Prenzlau aktiv und hat für die Prenzlauer Jugend ein leerstehendes Autohaus gesichert. Dort baut der 67jährige einen Jugendtreff, eine Bildungsmanufaktur und ein Musiklabor auf. Ein cooler Club fehlt bislang in Prenzlau. Der Kulturmanager engagiert sich mit seinem gemeinnützigen Unternehmen "Happy Locals" für junge Leute, bei denen es Probleme im Leben gibt. Fliesenlegen, Tischlerarbeiten oder Schweißen – die jungen Leute können Handwerk ohne Lehrplan und Prüfung erlernen. Es geht auch um Alltagsfragen und Gemeinschaft. Mittags wird zusammen gekocht und gegessen.
Orgel von Helge Schneider in der Marienkirche
Die Hausorgel von Helge Schneider hat der Kreiskantor Hannes Ludwig ersteigert und gibt damit in der Marienkirche die beliebten "Rush-Hour“-Konzerte. Der Orgelsachverständige sammelt Orgeln und so stieß er 2017 auf die einst für eine kleine dänische Kirche 1906 gebaute Orgel, die Helge Schneider in Mühlheim a.d. Ruhr im Probenraum zu stehen hatte.
Altarfiguren im Bordell
Die große Marienkirche ist nach der Wende aufwendig saniert worden. Sie ist innen leer. Bis auf die Reste des Altars, für die die Kirche einst berühmt war. Dass der Schatz der Apostel-Figuren wieder zu sehen ist, grenzt an ein Wunder. Nach dem Krieg war die Marienkirche zerstört und die Altarfiguren kamen in die benachbarte Kirche. Kurz nach der Wende waren sie plötzlich weg, gestohlen. 1991 gab es einen Hinweis in Köln. Der Dieb konnte die Figuren nicht verkaufen und hat mit ihnen seinen Besuch in Bordellen bezahlt. Dort wurden sie dann beschlagnahmt und nach Prenzlau zurückgebracht.
Wein – und Teehaus Gotzmann
Das Tee- und Weinkontor Gotzmann ist eine Institution in Prenzlau. Eigentlich wird auf dem Hof Weihnachten gefeiert. In diesem Jahr ist alles etwas kleiner und man trifft man ihn mit seinem Ketwurst-Stand auf dem Hof. Die Ketwurst ist das DDR-Pendant zum Hot Dog. Die Wurst von Klaus Gotzmann besteht aus Entenfleisch.