
Landkreis Teltow-Fläming -
Auf dem Gelände des alten Flugplatzes fand deutsche Geschichte statt. Zwischen Dorfleben- und Landwirtschaft soll nun ein Ortsteil mit Wohnungen, Geschäften und Freizeiteinrichtungen entstehen.
Zur Gemeinde, die viele vor allem als Autobahnabfahrt an der südlichen A 10 kennen, gehören die Ortsteile Klein Kienitz und Groß Machnow. Rangsdorf ist seit der Wende stark gewachsen, hat Landwirtschaft, Industrie und den Rangsdorfer See mit viel Grün. Moderatorin Ulrike Finck kennt den Ort aus ihrer Kindheit und erzählt Geschichten aus dieser Zeit.

Ein Tag mit der Autobahnmeisterei
Die Fahrbahnmeisterei ist immer in Bereitschaft und geht sofort auf die Strecke, egal ob Wintereinbruch, Unfall oder andere Notrufe. Aber auch zu Kontrollfahrten rücken die Streckenwärter aus und müssen beispielsweise diversen Müll von den Seitenstreifen wegräumen, Schäden an den Leitplanken aufspüren oder Löcher im Asphalt. Das ist alles nicht ungefährlich bei dem starken Verkehrsaufkommen.
Im Dorf Rangsdorf unterwegs
In die Kirche des Angerdorfes ist Ulrike Finck als Kind mit ihrer Familie gegangen. Besonders aber gefallen hat ihr der Garten mit den Modellnachbauten von Schloss Sanssouci, der Garnisonkirche und der Potsdamer Mühle. Diese Modelle stehen bis heute dort.
Der Flugplatz, die Brücker-Werke und die Zukunft des Areals
Für die Olympischen Spiele hat die NS-Diktatur den Flugplatz 1935 offiziell bauen lassen. Aber er diente eigentlich dem Aufbau der Luftwaffe. Jagdflieger erhielten auf den sogenannten Bücker-Maschinen eine Ausbildung. Diese wurden direkt am Flugfeld in den Bücker-Werken zusammengebaut. 60 Flugzeuge rollten monatlich aus den Werkhallen. Es gab auch Flugkunst-Vorführungen in Rangsdorf. 1939 landeten 9 Monate lang auch internationale zivile Flugmaschinen in Rangsdorf. Die Fluggäste stiegen praktisch von der Wiese ein und aus.
Claus Schenk Graf von Stauffenberg hat in Rangsdorf am 20. Juli 1944 die Maschine mit der Bombe bestiegen, die Hitler töten sollte. Ab 1945 nutzten die sowjetischen Streitkräfte den Flugplatz. Kurz nach der Wende sind noch einmal Liebhaber mit alten Bücker-Maschinen in Rangsdorf gelandet. Seit 1994 wird der Flughafen Rangsdorf nicht mehr angeflogen. Seitdem verfallen die Gebäude.
In die alten maroden Hallen soll nun wieder Leben einkehren mit Wohneinheiten. So die Idee. Auch rund um das alte Flugfeld sind Häuser geplant. Über 2000 Menschen würden dann voraussichtlich im Jahr 2035 dort leben. Dafür muss eine entsprechende Infrastruktur geschaffen werden. Damit befasst ist Karsten Wehmann, Stadtplaner bei FIRU.
Hofladen-Agrargenossenschaft
Mit 3000 Hektar ist es ein großer Betrieb. Für den direkten Verkauf ab Hof werden Kartoffeln angeboten und Produkte aus der Region. Außerdem gibt es Fleisch von den eigenen Weiderindern.
"Die kleine Ölerei" in Groß Machnow
Seit fünf Jahren gibt es die Ölerei. Kristina Kuhne und Sylvia Deutschmann haben ihre Bürojobs gegen die Arbeit in der Ölmühle getauscht. Auf einem Feld begann alles mit dem Anbau von Lein-Kraut. In ihrer Ölpresse werden heute aber auch Walnuss, Raps und Hanf verarbeitet. Auf neun Wochenmärkten in Brandenburg und Berlin verkaufen die beiden inzwischen ihre Produkte, aber auch im Hofladen der Agrargenossenschaft Rangsdorf.
Klein Kienitz und der Eiskeller
Ortsvorsteher Hans-Jürgen Beyrow bringt Ulrike Finck zu Lars Andres. Denn der Eiskeller gehört heute zu einem Privatgrundstück. Er ist sehr gut erhalten. Nur fünf weitere solcher historischen Keller gibt es in Norddeutschland.