
Berlin-Niederschönhausen -
Schönholz ist eine Ortslage im Pankower Stadtteil Niederschönhausen. Sie liegt rund um die Schönholzer Heide, einem großen Park, der Anfang des 20. Jahrhunderts ein bekanntes Ausflugsziel mit Vergnügungspark war. Einige wenige Spuren aus dieser Zeit gibt es noch. Zum Beispiel eine Kaffeetasse.
Der S-Bahnhof Schönholz befindet sich in Reinickendorf, genau dort, wo einst die Berliner Mauer verlief. Ein letztes unbekanntes Stück davon hat vor einiger Zeit ein Hobbyforscher entdeckt.
Berliner Mäuse von "Aseli"
Vor 100 Jahren wurde sie geboren: die Schaummaus. Bis heute ein heiß begehrter süßer Snack. Konditormeister Alfred Seliger hatte zu dieser Zeit seine Konditorei gegründet und zog zunächst mit dem Bollerwagen durch die Gegend, um seine Mäuse zu verkaufen. Hinter den Traditions-Mäusen steckt bis heute viel Handarbeit. Inzwischen gibt es 50 Formen und auch an einer veganen Variante wird experimentiert.
"Intelligenzviertel"
In der DDR wurden ab 1950 sogenannte Intelligenzviertel errichtet, mit repräsentativen Einfamilienhäusern. Damit sollten Wissenschaftlerinnen, Kultur- und Kunstschaffende aus dem Exil in die DDR gelockt werden. Auch in Berlin-Pankow gab es zwei solcher Orte. Sie wurden auch Dichter- oder Künstlerviertel genannt. Zum „Tag des offenen Denkmals“ öffnen die Häuser für Besucher. Moderator Andreas Jacob kann in die Wohn- und Arbeitsräume der Bildhauerin Ruthild Hahne und des Malers Max Lingner schauen.
Ritterspiele
Für die Berliner Rittergilde ist die Schönholzer Heide ein guter Trainingsort. Dort üben die Mitglieder der größten Gilde dieser Art in Deutschland für ihre Schaukämpfe. Weithin ist das Schwerterrasseln im Park zu hören, wenn es an die Zwei- und Massenkämpfe geht. Spaziergänger können zuschauen und auch Fragen stellen.
Ehrenmal und Parkfriedhof
Im Volkspark gibt es ein Ehrenmal für die getöteten sowjetischen Soldaten aus dem zweiten Weltkrieg. 13 000 Rotarmisten liegen dort, die in den letzten Tagen des Krieges gefallen sind. Jedes Jahr gedenken auch junge Leute der Toten. Das HEIMATJORNAL war am vergangenen Volkstrauertag mit an ihrer Seite. Da die Friedhöfe wegen der vielen Toten zum Ende des Krieges überfüllt waren, wurden zivile Opfer - darunter viele Kinder und Frauen - im Park begraben.
Restaurant "Gartenküche"
Ines und Sebastian Thomas bieten am Rand der Schönholzer Heide eine besondere Küche für Gaumen und Augen. Im Sommer gibts viel Frisches aus dem eigenen Garten. Für den Winter wurde reichlich eingeweckt oder tiefgefroren. Jetzt schöpfen sie aus den eigenen Vorräten und haben eine abwechslungsreiche Winterküche mit süßen Verführungen kreiert.
Gesichte einer Kaffeetasse
Der Park wurde 1750 zunächst als Maulbeerplantage genutzt, mittendrin ein schlossähnliches Anwesen. Später wurde der Park zum Ausflugsziel für die Städter. Anfang des 19. Jahrhunderts war dort der größte Vergnügungspark der Stadt. Durch den Gassenhauer "Bolle reiste jüngst zu Pfingsten" ist vielen Berlinern die Schönholzer Heide ein Begriff. Im Magazin des Museums Pankow findet sich eine Kaffeetasse, deren Ursprung in die Schönholzer Heide führt. Denn in Nachbarschaft zu Himalaya-Bahn, Wasserrutsche und anderen Karussells gab es am "Schloss" ein Ausflugsrestaurant, dass immer gut besucht war. Christian Bormann ist häufig auf Spurensuche und findet noch immer welche im Park.
Altes Berliner Mauerstück entdeckt
Christian Bormann hat einen 80 Meter langen originalen Mauerabschnitt aus der ersten Bauphase entdeckt. Noch aus Ziegeln errichtet. Er war in Vergessenheit geraten und steht nun unter Denkmalschutz.