
Brandenburg - Barnim -
Basdorf wächst und wächst. Lebten 1990 knapp 3000 Menschen in dem Ortsteil von Wandlitz, sind es heute doppelt so viele. Auf jeden Fall hat es mit der Lage zu tun. Wald und Wasser sind in der Nähe. Außerdem hat der Ort einen eigenen Bahnhof und somit Anschluss an Berlin. In 12 Minuten ist der Basdorfer in der Hauptstadt. In den 1990ern schuf sich Basdorf mit dem Marktplatz ein neues Zentrum.
Die Rüstungsindustrie und die Milchsiedlung
Die Brandenburgischen Motorenwerken bauten hier Triebwerke, vielfach unter Ausbeutung von Fremd- und Zwangsarbeitern. Zu der Zeit entstand auch die Milchsiedlung, die nach ihrem Architekten Milch benannt ist. Familie Schirmag wohnt in einem der Siedlungshäuser mit der markanten dunklen Holzverschalung. Besonders bemerkenswert sind die bunkerhaften Keller.
Ju-Jutsu im Polizeisportverein
Basdorf war zu DDR-Zeiten Heimat der Bereitschaftspolizei, nach der Wende bildete Brandenburg hier den Polizeinachwuchs aus. Die Polizeischule ist nach Oranienburg umgezogen. Aber der Polizeisportverein ist geblieben. Allein 130 Mitgliedern zählt die Sparte Ju-Jutsu. Die 17-Jährige Leonie Berger ist seit 12 Jahren dabei. Sie lobt vor allem die familiäre Atmosphäre im Verein und der freut sich über weitere Mitglieder.
Berliner Eisenbahnfreunde im Museumsverein
Die Berliner Eisenbahnfreunde haben gleich nach der Wende in Basdorf ihr Lager aufgeschlagen und ein Museum aufgebaut. Zu sehen sind eine der größten Dampflokomotiven oder ein ganzes „Fahrdienstleiter-Stellwerk“ aus Mühlenbeck mit Fahrkartenverkaufsstelle. Wer möchte, startet am 22.Mai mit dem Museumszug. Noch gibt es Karten.
Frauenpower in der Freiwilligen Feuerwehr
Weil Basdorf wächst, gibt es seit rund 2 Jahren auch wieder genug Leute für eine eigene Freiwillige Feuerwehr. Chefin ist hier Kerstin Kucharek. Als Ortsfeuerwehrführerin, wie der offizielle Begriff heißt, wird man für zwei Jahre berufen. Sie ist in das Ehrenamt reingerutscht, als sie ihren Sohn zur Freiwilligen Feuerwehr begleitete. Abgesehen von Alltagseinsätzen ist die Wehr auch beim Osterfeuer dabei, eines der größten im Land Brandenburg.
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Gemeinsam Schneidern bei „FADENGEIST“
"Ich bin stoffsüchtig", sagt Steffi Jacob. Die gebürtige Basdorferin hat lange in Berlin gelebt und ist vor 14 Jahren in ihrem Heimatort zurückgekehrt und hat sich eine neue Existenz geschaffen. „FADENGEIST“ ist ihre Schneiderei, in der sie anderen ihr Handwerk beibringt. Im Augenblick unterstützt die Damenmaßschneiderin auch eine Hilfsaktion für die Ukraine.