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    Kontraste-Moderatorin Eva-Maria Lemke. Logo Kontraste. Bild: rbb
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    - Kontraste vom 13.10.2022

    +++ An der 5-Prozent-Hürde gescheitert: Die Linke vor der Spaltung? +++ Angriffe auf Transpersonen – Woher kommt der Hass? +++ Betäubt und vergewaltigt: Viele Opfer noch nicht informiert? +++ Moderation: Eva-Maria Lemke

    Sarah Wagenknecht im Gegenlicht. Bild: Ulrich Baumgarten
    Ulrich Baumgarten

    An der 5-Prozent-Hürde gescheitert - Die Linke vor der Spaltung?

    Gerade mal 2,7 Prozent holt die Linkspartei bei den niedersächsischen Landtagswahlen. Ein desaströses Ergebnis, das sich seit Monaten schleichend angekündigt hat und die Partei nun mit voller Wucht trifft. Doch es ist keine Überraschung, denn die Linke ist seit längerem fast nur noch mit sich selbst beschäftigt. Vor allem die Frage des Umgangs mit Russland spaltet. Während die Parteispitze Sanktionen größtenteils mitträgt, werfen die Anhänger von Sahra Wagenknecht Deutschland einen Wirtschaftskrieg vor. Der Konflikt verunsichert auch die Basis, manche Landesverbände beklagen einen regelrechten Mitglieder-Exodus. Mitten im sozialen Krisenherbst bekommt die linke Protestpartei also keinen Fuß auf den Boden. Würde ihr ein Weggang von Wagenknecht helfen? Wäre eine Spaltung ein erfolgversprechender Neuanfang?

    Trauer um Malte C. in Münster. Bild: rbb
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    Angriffe auf Transpersonen - Woher kommt der Hass?

    Der tödliche Angriff auf Malte C. in Münster, der brutale Angriff auf ein trans Mädchen in Herne, Faustschläge in Bremen: Es wird zunehmend gefährlich für trans Menschen, also Personen, die sich dem Geschlecht nicht zugehörig fühlen, das ihnen bei der Geburt zugeschrieben wurde. Doch woher kommt der Hass? Seit Transsein in der Öffentlichkeit prominent stattfindet, etwa übers Gendern, Unisex-Toiletten oder auch im Bundestag, wächst auch das Unbehagen in weiten Teilen der Gesellschaft. Es ist ein Unbehagen, das von bestimmten rechts-konservativen Kreisen gezielt befeuert wird, über zumeist krude Theorien zur Biologie der Geschlechter. Denn längst taugen die alten Feindbilder von Homosexuellen in der Öffentlichkeit nicht mehr, um in der Mitte der Gesellschaft Gehör zu finden.

    Krankenhaus in Bielefeld. Bild: rbb
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    Betäubt und vergewaltigt - Viele Opfer noch nicht informiert?

    Es ist eine der größten Vergewaltigungsserien Deutschlands: Ein Assistenzarzt setzte in einem Bielefelder Krankenhaus 29 Patientinnen unter Narkose, um sie zu vergewaltigen - und dabei zu filmen. Kontraste recherchiert seit fast zwei Jahren zu diesem Verbrechen. Hätte der Täter früher gestoppt werden können? Nun wird klar: Nicht nur die Klinik hätte Hinweisen von Patientinnen früher nachgehen können. Auch an der Arbeit der Ermittlungsbehörden gibt es berechtigte Kritik, das Justizministerium entzog der zuständigen Staatsanwaltschaft sogar den Fall und übergab ihn an die Staatsanwaltschaft Duisburg. Im Exklusiv-Interview erklärt der damalige Justizminister die Hintergründe für seine Entscheidung. Und: Exklusive Informationen, die Kontraste und dem Kölner Stadt-Anzeiger vorliegen, zeigen, dass offenbar noch immer viele Frauen nicht wissen, dass sie vergewaltigt wurden. Denn auch außerhalb der Klinik missbrauchte Philipp G. offenbar zahlreiche Frauen. Die Ermittlungen dazu laufen.

    Arne Schönbohm, Präsident des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), steht bei einem Besuch der Bundesinnenministerin vor einem Schriftzug. Bild: Rolf Vennenbernd/dpa
    dpa

    BSI-Chef - Sind Schönbohms Tage gezählt?

    Der Vorgang um die Zertifizierung einer dubiosen Software bringen BSI-Chef Schönbohm in Bedrängnis - seine Ablösung wird immer wahrscheinlicher. Es geht um die Frage, ob seine Behörde eine Warnung des Verfassungsschutzes womöglich nicht ernst genug nahm.