
Wałbrzych und der Fluch der Kohle -
Das Embargo für russische Kohle lässt die Brennstoffpreise in Polen rapide ansteigen. In Wałbrzych wurde bis Ende der neunziger Jahre im großen Stil Steinkohle gewonnen. Dann schlossen die Gruben. Mit der Krise nimmt der illegale Abbau im Revier zu. Katharina Zabrzynski beobachtet, wie die Bewohner der niederschlesischen Kohlestadt durch den Winter kommen.

Rund zwei Drittel seines Energiebedarfs deckt Polen aus Kohle. Ein Großteil davon wurde aus Russland importiert, bis die polnische Regierung im April 2022 als Reaktion auf den Ukraine-Krieg ein Embargo auf russische Kohle verhängte. Galoppierende Energiepreise und kilometerlange Warteschlangen vor den heimischen Kohlegruben waren die Folgen.

Menschen begannen aus Sorge vor der Kälte, Totholz in den Wäldern zu sammeln, um damit ihre Öfen heizen zu können. In Wałbrzych, wo die letzten Gruben Ende der 90er Jahre schlossen, bekam der illegale Abbau von Steinkohle in den Elendsschächten neuen Auftrieb.

Die Regierung versucht seither, die Lage mit dem sogenannten Solidaritätsschutzschild zu beruhigen, einem Mix von Zuzahlungen, Beihilfen und Einmalzahlungen aus der Staatskasse.
Katharina Zabrzynski hat die Bewohner der niederschlesischen Kohlestadt Wałbrzych dabei beobachtet, wie sie durch den Krisenwinter kommen.
Film von Team Kowalski, Katharina Zabrzynski
Erstausstrahlung 15.02.2023/rbb