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Jahrelang wurden Arnold Leissler und seine Frau von Grażyna Jędrzejczak und ihrer Schwester gepflegt. Die Polinnen gehörten zur Familie. Als seine Angehörigen starben, verkaufte Arnold Leissler sein Haus in Hannover und zog zu seiner "polnischen Familie" in ein Dorf bei Gorzów.
Staw, ein polnisches Dorf, 50 Kilometer hinter der deutschen Grenze. Hier soll er wohnen: der älteste lebende deutsche Mann. Selbst für die Dorfbewohner ist das eine Überraschung.
Mann:
"Ich hab noch nie jemanden in dem Alter getroffen, wusste nicht, dass so jemand in Staw wohnt."
Frau:
"Er muss Polen wohl lieben, wenn er in diesem Alter hierhergezogen ist."

Das ist er, Arnold Leissler. Vor kurzem hat der gebürtige Hannoveraner hier in Staw seinen 109. Geburtstag gefeiert. Für jemanden, der beide Weltkriege erlebt hat, eine ironische Fügung.
Arnold Leissler:
"Mein jüngster Bruder war gerade 16 Jahre alt, da ist er eingezogen worden und als erstes haben sie ihn nach Polen geschickt. Und war gar nicht lange da, hat ihn ein polnischer Soldat ins Bein geschossen, so fing das an und jetzt bin ich so frisch verliebt in Polen."
Arnold Leissler wurde 1911 als viertes von sieben Kindern eines Tischlers geboren. Als der Zweite Weltkrieg begann, war er bereits 28, er wurde als Schreiber in Frankreich und den Niederlanden stationiert.
Bis er 77 wurde, hat er als Architekt gearbeitet, um sich danach seiner Leidenschaft, dem Malen, zu widmen. Sein Sohn, der ebenfalls Arnold hieß, war ein bekannter Maler. Das hat ihn animiert.
75 Jahre lang war er mit seiner Frau Gertrud verheiratet. Als sie und der gemeinsame Sohn starben, beschloss Leissler vor vier Jahren zu seiner polnischen Pflegerin zu ziehen.
Arnold Leissler
Mein jüngster Bruder war gerade 16 Jahre alt, da ist er eingezogen worden und als erstes haben sie ihn nach Polen geschickt. Und war gar nicht lange da habt ihn ein polnischer Soldat ins Bein geschossen, so fing das an und jetzt bin ich so frisch verliebt in Polen.
Arnold Leissler wurde 1911 als viertes von sieben Kindern eines Tischlers geboren. Als der Zweite Weltkrieg begann, war er bereits 28, er wurde als Schreiber in Frankreich und den Niederlanden stationiert.
Bis er 77 wurde, hat er als Architekt gearbeitet, um sich danach seiner Leidenschaft, dem Malen, zu widmen. Sein Sohn, der ebenfalls Arnold hieß, war ein bekannter Maler. Das hat ihn animiert.
75 Jahre lang war er mit seiner Frau Gertrud verheiratet. Als sie und der gemeinsame Sohn starben, beschloss Leissler vor vier Jahren zu seiner polnischen Pflegerin zu ziehen.
Arnold Leissler
Da bin ich in einem großen Haus war ich so einsam, ein schöner Garten, aber was nutzt das, wenn man alles verloren hat.
Der Whiskey ist eine weitere Leidenschaft von Leissler. Ein Glas am Tag erlaubt ihm seine Pflegerin.
Grażyna Jędrzejczak
Aber mit dem Whiskey ist genug. Wir müssen gucken, was kommt heute Abend
Arnold Leissler
Ach meinst du, davon kommt was?
Grażyna Jędrzejczak
Von Whiskey, deine Schmerzen
Arnold Leissler
Ach ja, das braucht man ja….
Neun Jahre lang pendelte Grażyna Jędrzejczak zwischen Polen und Hannover, wo sie sich um Arnold und seine Frau kümmerte. Im Wechsel mit ihrer Schwester Krystyna.
Als Arnold sagte, dass er zu ihnen ziehen will, hat sie keinen Moment gezögert – sie musste nur an ihre erste Begegnung in Hannover denken.
Grażyna Jędrzejczak
Arnold sagte damals: Hör zu, Grażyna, ab heute, ab dem ersten Arbeitstag gehörst du zur Familie. Fühle dich nicht, wie eine Putzfrau oder eine niedere Person nein du bist unsere Familie. Und weil er ein unkomplizierter Mensch ist, ohne jegliche Launen haben wir gesagt: gut, wir nehmen Arnold bei uns auf.
Arnold Leissler hat schon 13 Operationen hinter sich. Sein Leben spielt sich nur noch zwischen dem Garten und dem Haus ab. Grażynas Mann bedauert es, dass sie nicht mehr gemeinsam angeln gehen können.
Tadeusz Jędrzejczak
Opa hat früher viel geangelt. Um ihm eine Freude zu machen, habe ich ihm alle Seen in der Gegend gezeigt, mit dem Auto hat er sich alles angeschaut und bis heute zeige ich ihm gerne meine besten Fänge. Viel mehr kann ich ihm nicht mehr anbieten.
Die drei Rentner führen ein gutes Leben, Grażyna ist nur enttäuscht von manchen Nachbarn, die neidisch sind, weil der Deutsche sich am Hausbau beteiligt hat.
Grażyna Jędrzejczak
Wir haben ein Leben lang schwer gearbeitet. Im Sommer, beim schönen Wetter packten meine Töchter ihre Sachen und gingen baden. In der Zeit packte ich meinen Koffer und fuhr nach Hannover, mit Tränen in den Augen, aber man muss im Leben Opfer bringen.
Wegen geschlossener Grenzen, konnten keine deutschen Gäste zu Arnold Leisslers Geburtstag anreisen. Gern hätte er sie empfangen, in Staw, seinem polnischen Heimatort.
Arnold Leissler
So was Schönes hier, meine beiden könnte ich ja nie verlassen. Ich bin aufgehoben wie Gott in Frankreich.
Autorin Katharina Zabrzynski
Schnitt Sophia Arndt
Arnold Leissler
Mein jüngster Bruder war gerade 16 Jahre alt, da ist er eingezogen worden und als erstes haben sie ihn nach Polen geschickt. Und war gar nicht lange da habt ihn ein polnischer Soldat ins Bein geschossen, so fing das an und jetzt bin ich so frisch verliebt in Polen.
Arnold Leissler wurde 1911 als viertes von sieben Kindern eines Tischlers geboren. Als der Zweite Weltkrieg begann, war er bereits 28, er wurde als Schreiber in Frankreich und den Niederlanden stationiert.
Bis er 77 wurde, hat er als Architekt gearbeitet, um sich danach seiner Leidenschaft, dem Malen, zu widmen. Sein Sohn, der ebenfalls Arnold hieß, war ein bekannter Maler. Das hat ihn animiert.
75 Jahre lang war er mit seiner Frau Gertrud verheiratet. Als sie und der gemeinsame Sohn starben, beschloss Leissler vor vier Jahren zu seiner polnischen Pflegerin zu ziehen.
Arnold Leissler
Da bin ich in einem großen Haus war ich so einsam, ein schöner Garten, aber was nutzt das, wenn man alles verloren hat.
Der Whiskey ist eine weitere Leidenschaft von Leissler. Ein Glas am Tag erlaubt ihm seine Pflegerin.
Grażyna Jędrzejczak
Aber mit dem Whiskey ist genug. Wir müssen gucken, was kommt heute Abend
Arnold Leissler
Ach meinst du, davon kommt was?
Grażyna Jędrzejczak
Von Whiskey, deine Schmerzen
Arnold Leissler
Ach ja, das braucht man ja….
Neun Jahre lang pendelte Grażyna Jędrzejczak zwischen Polen und Hannover, wo sie sich um Arnold und seine Frau kümmerte. Im Wechsel mit ihrer Schwester Krystyna.
Als Arnold sagte, dass er zu ihnen ziehen will, hat sie keinen Moment gezögert – sie musste nur an ihre erste Begegnung in Hannover denken.
Grażyna Jędrzejczak
Arnold sagte damals: Hör zu, Grażyna, ab heute, ab dem ersten Arbeitstag gehörst du zur Familie. Fühle dich nicht, wie eine Putzfrau oder eine niedere Person nein du bist unsere Familie. Und weil er ein unkomplizierter Mensch ist, ohne jegliche Launen haben wir gesagt: gut, wir nehmen Arnold bei uns auf.
Arnold Leissler hat schon 13 Operationen hinter sich. Sein Leben spielt sich nur noch zwischen dem Garten und dem Haus ab. Grażynas Mann bedauert es, dass sie nicht mehr gemeinsam angeln gehen können.
Tadeusz Jędrzejczak
Opa hat früher viel geangelt. Um ihm eine Freude zu machen, habe ich ihm alle Seen in der Gegend gezeigt, mit dem Auto hat er sich alles angeschaut und bis heute zeige ich ihm gerne meine besten Fänge. Viel mehr kann ich ihm nicht mehr anbieten.
Die drei Rentner führen ein gutes Leben, Grażyna ist nur enttäuscht von manchen Nachbarn, die neidisch sind, weil der Deutsche sich am Hausbau beteiligt hat.
Grażyna Jędrzejczak
Wir haben ein Leben lang schwer gearbeitet. Im Sommer, beim schönen Wetter packten meine Töchter ihre Sachen und gingen baden. In der Zeit packte ich meinen Koffer und fuhr nach Hannover, mit Tränen in den Augen, aber man muss im Leben Opfer bringen.
Wegen geschlossener Grenzen, konnten keine deutschen Gäste zu Arnold Leisslers Geburtstag anreisen. Gern hätte er sie empfangen, in Staw, seinem polnischen Heimatort.
Arnold Leissler
So was Schönes hier, meine beiden könnte ich ja nie verlassen. Ich bin aufgehoben wie Gott in Frankreich.
Autorin Katharina Zabrzynski
Schnitt Sophia Arndt

Arnold Leissler:
"Da bin ich in einem großen Haus, war ich so einsam, ein schöner Garten, aber was nutzt das, wenn man alles verloren hat."
Der Whiskey ist eine weitere Leidenschaft von Leissler. Ein Glas am Tag erlaubt ihm seine Pflegerin.
Grażyna Jędrzejczak:
"Aber mit dem Whiskey ist genug. Wir müssen gucken, was kommt heute Abend."
Arnold Leissler:
"Ach meinst du, davon kommt was?"
Grażyna Jędrzejczak:
"Von Whiskey, deine Schmerzen."
Arnold Leissler:
"Ach ja, das braucht man ja…"
Neun Jahre lang pendelte Grażyna Jędrzejczak zwischen Polen und Hannover, wo sie sich um Arnold und seine Frau kümmerte. Im Wechsel mit ihrer Schwester Krystyna.
Als Arnold sagte, dass er zu ihnen ziehen will, hat sie keinen Moment gezögert – sie musste nur an ihre erste Begegnung in Hannover denken.
Grażyna Jędrzejczak:
"Arnold sagte damals: Hör zu, Grażyna, ab heute, ab dem ersten Arbeitstag, gehörst du zur Familie. Fühle dich nicht wie eine Putzfrau oder eine niedere Person, nein, du bist unsere Familie. Und weil er ein unkomplizierter Mensch ist, ohne jegliche Launen, haben wir gesagt: Gut, wir nehmen Arnold bei uns auf."
Arnold Leissler hat schon 13 Operationen hinter sich. Sein Leben spielt sich nur noch zwischen dem Garten und dem Haus ab. Grażynas Mann bedauert es, dass sie nicht mehr gemeinsam angeln gehen können.
Tadeusz Jędrzejczak:
"Opa hat früher viel geangelt. Um ihm eine Freude zu machen, habe ich ihm alle Seen in der Gegend gezeigt, mit dem Auto hat er sich alles angeschaut und bis heute zeige ich ihm gerne meine besten Fänge. Viel mehr kann ich ihm nicht mehr anbieten."

Die drei Rentner führen ein gutes Leben, Grażyna ist nur enttäuscht von manchen Nachbarn, die neidisch sind, weil der Deutsche sich am Hausbau beteiligt hat.
Grażyna Jędrzejczak:
"Wir haben ein Leben lang schwer gearbeitet. Im Sommer, beim schönen Wetter packten meine Töchter ihre Sachen und gingen baden. In der Zeit packte ich meinen Koffer und fuhr nach Hannover, mit Tränen in den Augen, aber man muss im Leben Opfer bringen.
Wegen geschlossener Grenzen konnten keine deutschen Gäste zu Arnold Leisslers Geburtstag anreisen. Gern hätte er sie empfangen, in Staw, seinem polnischen Heimatort.
Arnold Leissler:
"So was Schönes hier, meine beiden könnte ich ja nie verlassen. Ich bin aufgehoben wie Gott in Frankreich."
Autorin: Katharina Zabrzynski