
-
Pushbacks wurden in Polen von der Regierung für legal erklärt, und sie werden jeden Tag angewandt. Doch in Michałowo wird den Geflüchteten geholfen.

In Michałowo - einer Kleinstadt mit rund 3.000 Einwohnern, nur wenige Kilometer von der Grenze zu Belarus entfernt, wird Geflüchteten geholfen. Damit ist die Gemeinde die einzige polenweit, die Hilfe für geflüchtete Menschen organisiert.
Konrad Sikora, stellvertretender Bürgermeister der Stadt:
"Wir machen hier nichts Außergewöhnliches. Das ist ganz normales menschliches Verhalten. Wir haben hier ja keine Siedlung errichtet, in die wir alle einladen. Wir wollen nur nicht, dass Menschen im Wald sterben. Das ist doch nichts Ungewöhnliches? Ich denke, es ist einfach selbstverständlich."
Die Legalisierung der Pushbacks in Polen hat auch bei vielen Müttern für Wut gesorgt. In Michałowo kommen viele von ihnen zusammen, um dagegen zu demonstrieren. Sie nennen sich "Mütter an der Grenze".
Joanna Stańczyk, Initiative "Mütter an der Grenze":
"Es gibt keine Mutter auf dieser Welt, die das Leid eines Kindes ertragen könnte, auch dann nicht, wenn es nicht ihr eigenes ist… Man kann sich das einfach nicht anschauen, ohne etwas dagegen zu tun."
Demonstrantin in Michałowo:
"Wenn ich mindestens einen Grenzschützer davon überzeugen kann, menschlicher zu sein, die Menschen wie Menschen zu behandeln, dann ist das für mich persönlich schon ein riesiger Erfolg."
Beitrag von Agnieszka Hreczuk