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Poznań ist die polnische Stadt, die die LGBTIQ*-Bewegung seit langem unterstützt und fördert. Deshalb ziehen viele Homosexuelle und Queere aus ganz Polen dorthin.
In den letzten 6 Jahren hat sich die Stadt Poznań verändert. Das hat mehrere Gründe: einer von ihnen heißt Arek Kluk. Er zog 2015 aus einer Kleinstadt nach Poznań. Dort gründete er, zusammen mit ein paar Freunden die Gruppe "Stonewall", um zu einem toleranteren Poznań beizutragen. Neben den alljährlichen Gleichheitsparaden bietet die Gruppe auch, psychologische und rechtliche Beratungen an.

Arek Kluk:
"Je freundlicher und offener eine Stadt ist, desto mehr Menschen zieht sie an (...) Und je mehr von uns hier in Poznań sind, LGBT-plus-Menschen und Menschen, die aufgeschlossen sind, desto stärker sind wir im politischen Sinne."
Und auch Jacek Jaśkowiak, der seit 2015 Bürgermeister von Poznań ist, leistet seinen Beitrag zur Förderung einer bunten und toleranten Stadt. Er war der erste Bürgermeister in Polen, der die LGBTIQ*-Community öffentlich unterstützte. Damal noch neu im Amt, nahm er an einem Gleichheitsmarsch teil, zusammen mit dem wohl bekanntesten schwulen Theaterdirektor Polens: Maciej Nowak.
Maciej Nowak:
"Das war für mich unvorstellbar. In Städten, in denen ich gearbeitet habe, in Warschau oder in Danzig, wäre es früher nicht denkbar gewesen, dass ein seriöser Lokalpolitiker mich zu einer Gleichheitsparade einlädt."
Mike Urbaniak, Journalist bei der Gazeta Wyborcza:
"Polen hat das Image eines sehr konservativen, homophoben Landes, aber Polen ist vielfältig, und ich denke, dass die Menschen das im Westen nicht wissen. (...) Ich denke, dass das schwule Poznań ein Phänomen ist, zumindest polenweit. Die Stadt ist in den letzten Jahren sehr bunt geworden und sie hat mittlerweile den Ruf, das polnisches San Francisco zu sein."
Beitrag von Ewa Wanat