Anke Sperl (Quelle: rbb)
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5 Fragen an... - Redakteurin: Anke Sperl

„Wenn man denkt, die Werte des Lebens sind Geld und Reichtum, dann merkt man nicht, wie emotional arm man ist. Und manchmal besteht die Chance auf ein anderes Leben dann, wenn einer daherkommt und einem alles wegnimmt."

Warum haben Sie sich für die Verfilmung von „Das Märchen vom goldenen Taler“ entschieden?

Es war schon immer mein Wunsch, dass das „Märchen vom goldenen Taler“ zur ARD-Märchenreihe „Sechs auf einen Streich“ dazu gehört. Leider war es die ganzen Jahre schwierig mit den Rechten und als mir der Produzent Marc Schneider den Stoff Anfang 2018 vorgelegt hat, habe ich sofort zugegriffen.

Wie würden Sie Ihr Märchen interpretieren? Was ist daran noch wichtig für die heutige Zeit?

Da komme ich gern auf meine Moral des Märchens zurück: „Wenn man denkt, die Werte des Lebens sind Geld und Reichtum, dann merkt man nicht, wie emotional arm man ist. Und manchmal besteht die Chance auf ein anderes Leben dann, wenn einer daherkommt und einem alles wegnimmt.“

Was war Ihrer Meinung nach die größte Herausforderung bei der Adaption der Vorlage?

Hans Fallada hat das Märchen in den 1930ger Jahren für seine Kinder geschrieben. Das Original findet man in den „Geschichten aus der Murkelei“. Für mich war es wichtig, seine Botschaft von damals in die heutige Zeit zu transportieren und schon beim Entwickeln des Drehbuches, der Figuren und der Drehorte die heutigen dramaturgischen und technischen Möglichkeiten mitzudenken.

Welche Figur fanden Sie bei Ihrer Verfilmung besonders spannend?

Wenn es auch zwei Figuren sein dürfen, dann ganz klar: Hans Geiz und Anna Barbara. Der alte Hans Geiz mit seinen skurrillen Eigenarten, lebt in seiner Welt und die Zeit zieht an ihm vorbei, ohne ihn zu verändern. Dagegen die mutige und lebensfrohe Anna Barbara, die ihr Schicksal selbst in die Hand nimmt.

Wenn Sie einen Wunsch frei hätten: Welches Märchen würden Sie gerne verfilmen?

Da fallen mir auch nach 51 Neuverfilmungen noch einige ein: „Max und Moritz“ oder „Der kleine und der große Klaus“ oder der DEFA-Klassiker „Die Geschichte vom kleinen Muck“. Okay, das ist nicht ein Wunsch sondern drei … die Reihe „Sechs auf einen Streich“ ist noch lange nicht zu Ende erzählt.