
5 Fragen an... - Drehbuchautorin: Gabriele Kreis
Drehbuchautorin Gabriele Kreis möchte, dass die Zuschauer die Hauptpersonen gerne haben, egal wie blöd sie auf den ersten Blick wirken.
1. Hatten Sie als Kind ein Lieblingsmärchen? Und wenn ja, warum dieses?
Des Kaisers neue Kleider‘. Ich habe mich nicht gern gegruselt und mit Prinzessinnen hatte ich nichts am Hut. Ich habe lieber gelacht. Und: Die Botschaft – bis heute haltbar – gefiel mir.
2. „Das singende, klingende Bäumchen“ nach Motiven der Brüder Grimm wurde bei der DEFA sehr erfolgreich produziert. Was war für Sie die größte Herausforderung bei der Neuinterpretation des Stoffes?
Die Psychologie der Hauptfiguren: Warum sind sie, wie sie sind? Warum handeln sie, wie sie handeln? Und, ganz wichtig: der Zuschauer muss sie gerne haben, egal wie blöde sie auf den ersten Blick wirken.
3. Bei welcher Figur des Märchens konnten Sie Ihrer Kreativität am meisten Freiraum geben?
Bei Zofe und Knecht. Weil ihnen mit Leichtigkeit gelingt, was Prinzessin und Prinz so schwer fällt: zu lieben. Und natürlich auch, weil es sie im DEFA-Märchen noch gar nicht gab.
4. Im Buch wirft die Amme dem König vor, er würde seine Tochter – die Prinzessin – vom Leben fernhalten. Hat die Amme Recht und erklärt das den etwas schwierigen Charakter der Prinzessin?
Ja! Das ist für die Figur der Prinzessin enorm wichtig, der Zuschauer kann das Dilemma verstehen, in dem die Figur steckt und sie trotz ihrer Zickigkeit lieb gewinnen. Darum habe ich mir die Figur der Amme ja ausgedacht.
5. Sie haben einen Wunsch frei: Welches Märchen würden Sie gerne adaptieren?
Clemens Brentano: ‚Das Märchen vom Komanditchen‘. Es ist ein Fragment. Ich würde es gern zu Ende schreiben. Schön ist auch Brentanos ‚Fanferlieschen Schönefüßchen‘.