
5 Fragen an... - Regisseur: Wolfgang Eißler
Nach Regisseur Wolfgang Eißler steckt in jedem Bildnis ein Zauber. Es geht darum, diesen Zauber zu bewahren und das Mysterium auszuhalten.
1. Hatten Sie als Kind ein Lieblingsmärchen? Und wenn ja, warum dieses?
Meine Oma hat mir ein Märchen ihrer waldensischen Ahnen erzählt. Eine blinde Prinzessin sollte ihr Augenlicht wieder erlangen, wenn einer es schaffte, das geheimnisvolle Gemälde an der Decke des Thronsaales so zu beschreiben, dass sie das Gefühl bekäme, es tatsächlich sehen und entschlüsseln zu können. Alle Versuche scheitern, bis ein kluger Bauernsohn das Bild nicht selbst beschreibt, sondern es sich von ihr beschreiben lässt. Und ihr so die Augen öffnet.
2. Wie würden Sie persönlich dieses Märchen interpretieren? Welche Botschaft macht den Stoff besonders aktuell?
Jedem Bildnis wohnt ein Zauber inne. Es geht darum, diesen Zauber zu bewahren und das Mysterium auszuhalten. Die eigene Phantasie ist immer wichtiger, als alle Displays dieser Welt.
3. Was hat Ihnen beim Dreh besonders Spaß gemacht?
Mich beim Proben mit Seilen meterhoch durch die Luft ziehen zu lassen. Auf nasse, rutschige, morsche Bäume zu klettern. Mit Stuntpferden um die Wette reiten. Spontanes Baden in Wildwasserbächen. Mir von Christel Bodenstein Geschichten vom Dreh des DEFA- Klassikers von 1957 erzählen zu lassen. Und und und.
4. Welcher Moment war beim Dreh am rührendsten?
Dieser Moment wird für immer mein Geheimnis bleiben. (Siehe Antwort zu Frage 2.)
5. Welche der Figuren bei „Das singende, klingende Bäumchen“ finden Sie besonders spannend?
Was soll ich sagen? Ich liebe alle Figuren unserer Geschichte. Am Ende sind Verwandlung und Magie jedoch immer stärker: Das Bäumchen. Die hässliche Prinzessin. Der brummende Bär.