Markus Dietrich, Regie, Bild: Radio Bremen / Michael Ihle
Bild: Radio Bremen / Michael Ihle

5 Fragen an... - Regisseur: Markus Dietrich

Irgendwie ist man beim Dreh eines Märchens immer so eine Art Gandalf… Einen anderen Job wollte ich nie machen!!

Wie würden Sie dieses Märchen interpretieren? Welche Botschaft macht den Stoff besonders aktuell?

Es geht darum, dass es nicht immer nur die eine Wahrheit gibt. Die Welt ist nicht einfach nur gut oder böse, weiß oder schwarz. Vielfalt (sowohl im Denken - als auch im Handeln) ist das entscheidendste und vor allem wichtigste Kriterium für unser Zusammenleben. Und das kann man, denke ich, sehr gut auch auf die Gegenwart übertragen.

Was hat Ihnen beim Dreh besonders Spaß gemacht?

Märchen machen immer wahnsinnig viel Spaß. Es ist wie eine Realitätsflucht. Endlich kann ich zusammen mit meinem Team Welten erschaffen, die es so nicht gibt. Geschichten erzählen, die ungewöhnliche Figuren haben: Geister erwecken, Menschen verzaubern, mit Feuer und Rauch spielen… Irgendwie ist man beim Dreh eines Märchens immer so eine Art Gandalf… Einen anderen Job wollte ich nie machen!!

Welche der Figuren bei „Der Geist im Glas“ finden Sie besonders spannend?

Ich mag den Geist Mercurius. Er changiert irgendwo zwischen tief bösem Antagonisten, wimmerndem Angsthäschen und absolut chaotischem Magiewesen… Ein Kleingeist wie er im Buche steht. Aber ich hatte auch sehr viel Freude und Spaß mit den anderen Figuren. Der zunächst unsicheren Sofia, dem Abenteurer Jakob, der singenden Ella, den beiden zerstrittenen Geschwistern Eda und Malick und natürlich den witzigen Handwerkern Willi und Herbert.

Was war für Sie die größte Herausforderung bei den Dreharbeiten?

Wir hatten Tiere, wir hatten viele Komparsen, Spezialeffekte, Kinder, Geister und viele Szenen die in der Natur spielen. Das alles zusammen ist eigentlich - in diesen knappen Dreh-Zeiträumen - kaum zu stemmen. Aber mit dem richtigen Team, einem tollen Ensemble und vor allem viel Spaß und Kreativität schafft man das.

Welcher Moment war beim Dreh am rührendsten?

Wir sind gleich in der ersten Woche mitten in eines der berüchtigten Norddeutschen Unwetter gekommen. Es regnete und stürmte so stark, dass wir den Dreh unterbrechen mussten. Binnen weniger Augenblicke hatte sich unser Motiv Marktplatz in einen Schlammplatz verwandelt. Und jeder, egal welches Gewerk, ob Schauspieler oder Komparse, ob Lichtcrew oder Kostüm, jeder hat mitgeholfen, das Set mit Planen abzudecken, die Tiere in Sicherheit zu bringen und die Stände mit ihren liebevollen Ausstattungselementen zu schützen. Das hat mich tief beeindruckt.