Der Prinz im Bärenfell - Der verwandelte Prinz Marius (Max Befort) und Elise (Mira Elisa Goeres) lernen sich kennen (Quelle: Daniela Incoronato)
Der verwandelte Prinz Marius (Max Befort) und Elise (Mira Elisa Goeres) lernen sich kennen

5 Fragen an... - Choreograf Ingolf Collmar

Ingolf Collmar beantwortet fünf Fragen zur Arbeit als Choreograf für "Der Prinz im Bärenfell".

Herr Collmar, Sie sind Professor an der Filmuniversität Babelsberg „Konrad Wolf“. Wie kam es zu ihrer Arbeit als Choreograf für den Märchenfilm „Der Prinz im Bärenfell“?

Ich kenne sowohl den Regisseur, Bodo Fürneisen, der mit mir im Studiengang Schauspiel, gemeinsam mit vielen weiteren engagierten Kolleginnen und Kollegen, unsere jungen Studierenden unterrichtet - Schwerpunkt liegt dabei auf der Spezialisierung ‚Filmschauspiel’ - als auch die Hauptdarstellerin, Mira Elisa Goeres, mit der ich sehr gute Erfahrungen in den Unterrichten meines Bereiches - Bewegung und Tanz - machen durfte. Bodo Fürneisen bin ich freundschaftlich verbunden. Ich schätze sehr, wie er sich für die Ausbildung des Schauspielnachwuchses einbringt. Auch seine Märchenfilme für den rbb fanden eine tolle Aufnahme zu den Weihnachtsfeiern beim Publikum in unserer Uni. So kannte er meinen Wunsch, einmal an einem seiner Filmprojekte mitzuwirken. Da ich ausgebildeter Choreograf bin - ich habe mein Diplom dafür Ende der 80iger Jahre an der damaligen Theaterhochschule Hans Otto in Leipzig erworben - lag es nahe, dass ich den kleinen Part zur Schaffung der Walzerchoreografie übernehme.


Wie muss ich mir Ihre Arbeitsabläufe (von der Idee bis zur Umsetzung) vorstellen?


Für mich als Choreografen ist zur Schaffung eines Tanzes natürlich die Musik das allerwichtigste. Aber auch: was soll mit dem Tanz erzählt werden; was stellt sich der Regisseur vor; wo findet der Tanz statt, unter welchen Umständen? Was soll vermieden werden? Für die Bühne schaffe ich Tänze, die den Raum füllen und sich dynamisch entfalten. Für die Kamera muss man da schon behutsamer sein. So gab es erste choreografische Skizzen, die meine Idee zeigen konnten. Das habe ich selbst mit einer meiner Tanzschülerinnen in Belgien ausprobiert und die Filmaufnahme Bodo geschickt. Und schon hiess es. Sehr schön, aber… So hat sich die Choreografie in mehreren Schritten entwickelt. Wir haben dann auch schon zusammen gearbeitet - also Mira und Max. Im Ergebnis habe ich immer mehr reduziert und den Fokus auf die Gesichter und Hände gelegt. Die Musik hat uns dabei wunderbar die Dramatik und Emotionalität gegeben…

 

Mira Elisa Goeres und Max Befort haben ihre Ideen umgesetzt. Wie gestaltete sich die Zusammenarbeit am Set?

Mira und Max waren wunderbar tanzbegeistert und wir haben mit jeder Probe mehr und mehr die nötigen Feinheiten gewonnen. Schwierig für beide war, dass wir den betanzbaren Raum genau einhalten mussten. Auch der Boden - der Tanz fand am Set auf einer Wiese statt - musste einkalkuliert werden. Nix mit schnellen Drehungen und dgl. Dazu kam dann auch noch das Fell. In den Proben haben wir das natürlich nicht ausprobieren können. Allein das lange Kleid von Mira stand zur Verfügung… Am Abend des Drehs hat es dann auch noch geregnet, die Wiese war feucht. Aber beide haben sich so wunderbar „reingeschmissen“, dass wir doch am Ende zufrieden sein konnten.


Kannten Sie das Märchen „Der Prinz im Bärenfell“? Haben Sie das Drehbuch gelesen?

Ja, natürlich habe ich das Drehbuch gelesen. Anders geht es ja nicht. Ich musste die Figuren kennen und die Umstände… Aber ich war auch neugierig auf die ganze Geschichte. Nein, das Märchen kannte ich vorher nicht.


Welches ist ihr Lieblingsmärchen?

Ich erinnere mich mit Liebe an die Märchen wie  z. B. „Frau Holle“, die von der DEFA produziert wurden. Auch „König Drosselbart“, „Schneewittchen“ usw. aber besonders geliebt habe ich immer das Märchen von der „Goldenen Gans“

 

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