Prinzessin Ella (Laura Maria Heid). Foto: Daniela Incoronato

Drei Fragen an... - Laura Maria Heid


In "Sechse kommen durch die ganze Welt" spielen Sie Prinzessin Ella. Wie würden Sie die Beziehung von Ella und Jasper beschreiben?

Auf den ersten Blick ist es eine verspielte, neckische große erste Liebe auf Augenhöhe. Aber ich glaube, dass für beide viel mehr dahinter steckt. Für Ella ist Jasper Freiheit und eine Möglichkeit so zu sein, wie sie ist, ohne sich ständig im berechnenden, manipulativen Raum des Schlosses behaupten zu müssen. Die beiden sind ihre eigene kleine Gemeinschaft und Einheit - die jetzt durch die anderen fünf erweitert wird.

 

Was ist für Sie die Moral von der Geschichte, die die Gebrüder Grimm mit dem Märchen "Sechse kommen durch die ganze Welt" vermitteln wollten? Gilt das heute auch noch?

Für mich ist eine Moral, dass man durch die Gemeinschaft mit anderen Menschen seinen Platz in der Welt finden kann und erkennt wie wertvoll man selber und die individuelle Gabe, die eigentlich zur Ausgrenzung führte, sein kann. Gemeinsam können die Sechse eine unglaubliche Stärke entwickeln und Sieger werden. Einer für Alle und Alle für Einen. Dass aus Gemeinschaft eine Stärke der Gruppe und auch des Individuums entwachsen kann, sieht man auch heute noch zum Beispiel in Streiks, Revolutionen, Vereinen usw..

 

Welches Märchen hat Sie als Kind oder als Erwachsene am meisten verzaubert?

Ich hatte als kleines Kind immer wahnsinnig Angst vor Bösem, also durfte mir kein Märchen vorgelesen werden, in dem böse Hexen oder Ähnliches vorkommen. Ich erinnere mich jedoch daran, dass Frau Holle mich immer fasziniert hat. Heute mag ich Märchen,(auch die mit den bösen Hexen), vor allem aber auch Comics, (die in meinen Augen die Märchen der Jetztzeit sind), wie z.B. "Watchmen" oder "X-men", in denen, ähnlich wie bei "Sechse kommen durch die ganze Welt", Gemeinschaften von Menschen mit besonderen Fähigkeiten gebildet werden, um ein höheres Ziel zu erlangen.