
- Fünf Fragen an David Ungureit
Ich würde dann noch eine zusätzliche Figur reinschreiben: die dritte Ente, neben den beiden, die es schon gibt, und die Jakob und Wilhelm heißen.
Kann die Moral von damals in eine heutige Sichtweise transportiert werden?
"Hänsel und Gretel" hat für mich keine vordergründige Moral, sondern erzählt vor allem eine Entwicklungsgeschichte. Zwei Kinder werden auf ihrem Weg mit großen Verlockungen und Gefahren konfrontiert und müssen schwierige Entscheidungen treffen und viel Mut aufbringen, um zu überleben. Am Ende sind sie daran gewachsen. Das ist so universell, dass es auch heute noch eine große Kraft hat.
Wie interpretieren Sie selbst das Märchen?
Zwei Kinder müssen über sich hinauswachsen.
Welchen Unterschied macht der Film gegenüber der Vorlage?
Der Vater hadert bei uns mit seiner Entscheidung, die Kinder im Wald ausgesetzt zu haben und macht sich auf die Suche nach ihnen. Dabei begegnet er einer Figur, die ich dazuerfunden habe: Marie, eine Art Waldfee, eine Helferin. Im Verlauf der Geschichte stellt sich heraus, dass Marie eine besondere Beziehung zur Hexe hat, deren Geschichte auf diese Weise ebenfalls neue Aspekte bekommt. Außerdem habe ich der Beziehung der Geschwister eine Entwicklung gegeben: Die beiden, die sich sonst ständig streiten, müssen in der Gefahr zusammenhalten, um mit dem Leben davonzukommen.
"Hänsel und Gretel“ ist bereits Ihr sechstes Drehbuch für die Reihe "Sechs auf einen Streich". Für welches Märchen würden Sie gern noch das Drehbuch schreiben?
Der kleine Muck