
5 Fragen an... - Produzenten: Elke Ried und Thorsten Flassnöcker
Für die Produzenten war es wichtig die Botschaft "Halte nicht an Dingen fest, die dich unglücklich machen." in dem Märchen herauszuarbeiten.
1. Hatten Sie als Kind ein Lieblingsmärchen? Und wenn ja, warum dieses?
ER: Ich mochte „König Drosselbart“ und „Schneeweißchen und Rosenrot“ sehr gerne, mir gefiel dabei die Moral: nicht hochmütig zu sein wie die Prinzessin, sondern bescheiden und hilfsbereit wie die Schwestern.
TF: Auf einer meiner Märchenschallplatten war die „Geschichte vom dicken fetten Pfannekuchen“ – die kannte ich auswendig. Ich mochte – rückblickend – das Lautmalerische der Worte – und ich mochte Pfannekuchen.
2. Warum haben Sie sich entschieden, „Hans im Glück“ zu verfilmen?
ER: „Hans im Glück“ war wohl das letzte der sehr bekannten Grimmschen Märchen, das noch nicht für die Reihe „Sechs auf einen Streich“ neu verfilmt wurde. Für uns und für die Redaktion gehörte es unbedingt dazu.
TF: „Hans“ war einer von drei Vorschlägen, die wir zur Verfilmung vorbereitet haben. Über „Hans “ haben wir am meisten diskutiert, durchaus kontrovers. Ein gutes Zeichen, dass die Aussage einen Kern hat, der auch bei den Zuschauern auf Widerhall trifft.
3. Im Film sagt Hans: „Für wen ist Gold mehr wert? Für wen ist ein Pferd mehr wert? Was hilft es mir, wenn etwas für andere mehr wert ist: mich muss es glücklich machen.“ Ist diese Botschaft, Ihrer Meinung nach, in unserer heutigen Gesellschaft von besonderer Bedeutung? Und warum?
TF: Wir wollten genau diese Haltung von Hans deutlich machen und mit der materialistischen Haltung von z.B. Knudsen kontrastieren. Halte nicht an Dingen fest, die dich unglücklich machen. Schau, was dir im Moment wertvoll ist und handele danach.
ER: Wir wollten auf jeden Fall verhindern, dass Hans als dumm wahrgenommen wird. Seine Haltung ist reflektiert und die Botschaft ist auch, dass man Glück nicht kaufen kann.
4. Was war für Sie die größte Herausforderung bei dieser Produktion?
ER: Die Arbeit am Drehbuch war eine große Herausforderung. Hans ist ja keineswegs der klassische Märchenheld, der durch Mut oder Tapferkeit am Ende siegreich dasteht, außerdem tauchen im Originalmärchen alle Personen außer Hans nur ein einziges Mal als Tauschpartner auf und es gibt keinen Antagonisten.
TF: Pferd, Kuh, Schwein, Gans – und all die anderen Tiere…
5. Gab es während der Dreharbeiten besonders schwierige Momente? Und was hat Sie zum Lachen gebracht?
ER: Als wir die Szene mit dem Scherenschleifer im Museumsdorf Molfsee drehten, entwischte unsere Gans und gesellte sich – als einzige weiße Gans – zu den Wildgänsen auf dem See. Dank zweier unerschrockener Teammitglieder, die in den See stiegen, wurde die Gans wieder an Land gebracht und die Dreharbeiten konnten fortgesetzt werden.
TF: Ja, die freiheitsliebende Gans war ein Highlight.