
5 Fragen an... - Drehbuchautor: Mario Giordano
Mario Giordano schrieb das Drehbuch zum Märchen "Von einem der auszog, das Fürchten zu lernen".
1. Warum gerade dieses Märchen?
Naja, es war eines meiner Lieblingsmärchen. Ein ungewöhnliches Märchen, düster und rätselhaft, das mich als Kind lange Zeit verstört und inspiriert hat.
2. Geister, Moorleichen, Dämonen und die Hauptfigur Michel, der sich vor nichts fürchtet. Wie haben sie diesen eher düsteren Stoff in einen familientauglichen Film verwandelt?
Durch Komik und die unerschütterliche Chuzpe der Hauptfigur. Gerade die Momente mit dem Küster, das Spukschloss und überhaupt die unerhörte Behauptung, dass sich da jemand partout nicht fürchten kann, legt ja schon viel Komik nahe.
3. Was war die größte Herausforderung bei der Adaption der Vorlage?
Die Balance zwischen Werktreue – also dem Grusel – und der Komik. Der Film sollte und musste gruselig bleiben, denn auch Kinder gruseln sich gerne. Allerdings wollten wir unsere jüngsten Zuschauer auch nicht zu Tode erschrecken.
4. Bei welcher Figur des Märchens konnten Sie am meisten Ihrer Kreativität Freiraum geben?
Michel ist natürlich die interessanteste Figur. Er kann sich nicht fürchten und will es unbedingt lernen. Wo gibt's das schon! Aber daneben haben der Küster, die Moorleichen, der Wirt und die Figur der Tiamat ganz besonderen Spaß beim Schreiben gemacht.
5. Was ist die Moral von der Geschichte?
Sich zu fürchten, sich zu gruseln, ist nichts Schlechtes. Im Gegenteil. Furcht ist gut. Ohne Furcht können wir Gefahren nicht einschätzen. Und vieles, vor dem wir uns fürchten, ist bei näherer Betrachtung gar nicht so bedrohlich. Also, wenn du dich nicht fürchten kannst, dann zieh los und lerne es! Ist alles nicht so schlimm.