Jana von Rautenberg, Foto: Helge Meves

Regie - Die Regisseurin Jana von Rautenberg

Wir recherchieren genau, was in Zoo und Tierpark alles passiert und dann überlege ich mir, was den Zuschauer am meisten interessieren könnte.

Die Tier-Dokus laufen schon seit Jahren sehr erfolgreich im deutschen Fernsehen. Warum können Ihrer Meinung nach die Zuschauer nicht genug bekommen von den Tieren im Berliner Tierpark und Zoo?
Bestimmte Tiere, sei es Eisbär Knut, Gorilla Dame Fatou, der Sibirische Tiger Darius oder Marabufrau Elke – sind den Zuschauern über die Jahre ans Herz gewachsen. Ihre Tierpfleger, die sich herzlich, verrückt und aufopferungsvoll um die Tiere kümmern, gehören schon zur "Familie“. Ich denke, die Zuschauer wollen einfach wissen, wie wird dieses oder jenes lieb gewonnene Tier groß, schlauer oder in Würde alt. Und - neben zunehmender Verblödung im deutschen Fernsehen – genießen die Zuschauer die schönen ruhigen Geschichten zwischen Mensch und Tier. Hier können sie durchatmen, über die kernigen Sprüche der Tierpfleger lachen und ganz nebenbei das eine oder andere über die Tierwelt dazu lernen.

Welches ist Ihr Lieblingstier im Zoo oder Tierpark und warum?
Es ist und bleibt es der Plumplori im Nachtierhaus! Diese großen Augen, die langsamen majestätischen Bewegungen und die wunderschönen Fingernägel. Wenn dieses Tier mich ansieht, dann juchzt mein Herz. Dem Plumplori kann ich stundenlang zusehen.

Die Helden dieser Serie sind Panda, Gorilla & Co., Tiere also, die doch machen, was sie wollen. Was hat man denn hier als Regisseurin überhaupt noch zu tun?
Tiere machen nicht immer, was sie wollen. Sie machen vor allem im Zoo– und Tierpark-Alltag oft das Gleiche: Fressen, Schlafen, Stall dreckig machen, wieder Fressen, Schlafen… Dass dies für unsere Serie spannend erzählt wird, dafür bin ich zuständig. Wir recherchieren genau, was in Zoo und Tierpark alles passiert. Eine Geburt, ein erster Gang auf eine neue Anlage, die Gewichtskontrolle von einem Tier, ein runder Geburtstag. Aus all den Geschehnissen picke ich dann heraus, was könnte für unsere Zuschauer davon interessant sein. Und ich sortiere aus, welche verschiedenen Tiere mit den dazugehörenden Pflegern jeweils in eine Pandafolge kommen sollen. Spannende Abwechslung von Fisch, Leopard bis hin zu Erdferkel ist da das beste Rezept.

Wie ist das Verhältnis von schon bekannten und neuen Tieren, von alten und ganz jungen, von hübschen und hässlichen Geschöpfen der Tierpark- und Zoowelt in den neuen Folgen?
Die Zuschauer sollen sich auf ein Wiedersehen mit vielen guten Bekannten freuen. Tiere, die seit dem Beginn unserer Sendung im Jahr 2006 begleitet werden: Der Sibirische Tiger Darius, Gorillamann Ivo, Okapi Dame Batouri oder Marabufrau Elke. Aber wie jedes Jahr gibt es in Zoo und Tierpark unzählige Tierkinder. Diese süßen tapsigen Wesen kommen natürlich bei uns nicht zu kurz! Neben der Vorstellung von Tieren, die nur eine Makrooptik einfangen kann, stellen wir in diesem Jahr auch alle Neuzugänge in Zoo und Tierpark vor.


Nach 372 Folgen "Panda, Gorilla & Co. sei diese Frage erlaubt: Arbeiten Sie lieber mit Tieren oder mit Menschen zusammen?
Ich liebe Tiere über alles. Aber arbeiten tue ich natürlich lieber mit Menschen. Vor unseren Tierpflegern ziehe ich den Hut, wie sie bei jedem Tier, sei es eine Ameise oder ein Elefant, mit so viel Liebe, Zeit und Hingabe arbeiten. Unsere Panda Crew von Autoren, Kameraleuten, Tonleuten und Cuttern ist über die Jahre eine eingeschworene Familie geworden – und da macht Arbeiten sehr viel Spaß!