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Der Sibirische Tiger ist eine von acht Unterarten des Tigers und die größte lebende Katze der Welt.
Kennzeichen
Mit einer Länge von bis zu 3,00 m und Höhe von 1,15 m ist er die größte lebende Katze der Welt. Er wiegt bis zu 320 kg. Die helle, gelbe Grundfärbung des Fells mit dünnen langen Streifen, der weiße Bauch und die weißen Flanken dienen der Tarnung im Schnee. Er ist der einzige Tiger, der im Schnee lebt.
Lebensraum
Er ist in der nach dem Fluss benannten Amur-Region beheimatet und wird deshalb auch Amur-Tiger genannt. Das Überleben im Schnee und bei extremer Kälte von bis zu minus 45 Grad Celsius in dieser Region garantiert sein dickes Fell und die 5 cm dicke Fettschicht.
Das Hauptverbreitungsgebiet liegt heute im fernen Osten Russlands. Dort erstreckt sich sein Vorkommen von Nord nach Süd über 1000 km durch die Region Primorje (Primorski krai) bis in die südlichen Teile der Region Chabarowsk.
Nahrung
Zum Erhalt dieser lebenswichtigen Fettschicht benötigt die Großkatze 9 bis 10 kg Fleisch pro Tag. Das Männchen jagt in seinem Revier, das je nach Nahrungsangebot bis zu 3000 Quadratkilometer groß sein kann, Hirsche, Kleinsäuger und Wildschweine.
Mit seinen 10 cm langen scharfen Krallen packt er die Beute und mit den scharfen Eckzähnen zerbeißt er das Rückgrat oder die Kehle. Er erreicht bei der Jagd Geschwindigkeiten von bis zu 60 km/h. Sein Territorium markiert der Einzelgänger mit Urin und Kratzspuren.
Fortpflanzung
Ebenfalls mit Kratzspuren und Urin signalisiert das Weibchen seine Paarungsbereitschaft. Die Paarungszeit ist nicht an eine bestimmte Jahreszeit gebunden. Das Männchen paart sich mit jedem brünstigen Weibchen seines Reviers. Männchen und Weibchen bleiben ein paar Tage zusammen und paaren sich in dieser Zeit mehrfach.
Nach einer Tragzeit von 15 Wochen wirft das Weibchen 2-4 Junge. Die zunächst blinden Neugeborenen ernähren sich bis zur achten Woche ausschließlich von Muttermilch, anschließend werden sie von der Mutter auch mit Fleisch versorgt. Ihre ersten eigenen Jagdausflüge starten sie mit einem Jahr. Sie bleiben etwa zwei Jahre bei der Mutter und werden in freier Wildbahn bis zu 15 Jahre alt.
Bedrohte Tierart
Der Sibirische Tiger hat keine natürlichen Feinde. Aber die Nachfrage in der Traditionellen Chinesischen Medizin, die den Knochen des Tigers eine heilende Wirkung gegen Rheuma und andere Krankheiten zuschreibt, hat seine Bestände stark dezimiert.