Die Wahrheit über ... Stress (17.08.2020, 21:00)
Bild: rbb/Colourbox

Folge 1: - Erschöpfung - "Ich hatte keine Kraft und keine Lust und Ich wollte nicht mehr weinen"

Ljuba ist erschöpft, Corona erschöpft. Aber wer ist das eigentlich gerade nicht? Die 36-jährige Ljuba aus Berlin ist Mutter einer Tochter, studiert und arbeitet als Kommunikationsmanagerin. All das bekommt sie gut hin, bis die Corona-Pandemie ihren fest geplanten Alltag auf den Kopf stellt, die Alleinerziehende wirft es völlig aus der Bahn. Aber wie geht man mit so einer Überforderung um?

Was macht man, wenn man einfach nur noch erschöpft ist? Die Ereignisse sich überschlagen und der Alltag einen auffrisst? Darüber hat Karoline Schuch mit Leona Petereit gesprochen. Petereit ist Psychologin und Coach in Prenzlauer Berg. Anhand von Ljubas Geschichte klärt sie in dieser Episode darüber auf, wie wir besser mit Erschöpfungserscheinungen umgehen können.

Leona Petereit macht im Gespräch darauf aufmerksam, dass die digitale Erschöpfung in unserem Alltag eine zunehmend große Rolle spielt. Besonders im Home-Office merken wir, wie essentiell nonverbale Kommunikation ist, denn diese fällt über den Screen komplett weg. Uns fehlt einfach die Nähe. Wer so wie Ljuba in dieser Zeit viel allein ist, sollte sich wenigstens eine Vertrauensperson suchen. Einen Menschen, dem man seine Emotionen und Gedanken anvertrauen - von dem man vielleicht auch Rat einholen kann. Große Hilfe sind eine feste Struktur und kleine Routinen: Eine Stunde täglich spazieren gehen, regelmäßig zur gleichen Zeit ins Bett gehen, nicht zu lange liegen bleiben, wenn wir schon wach sind.

Ljuba gehört zu den 30-59-Jährigen, die 80 Prozent der steuerpflichtigen Einnahmen in Deutschland erwirtschaften. Man nennt sie die Generation Mitte. Und die hat sich das Allensbach-Institut genauer angeguckt: Die Menschen in der Generation Mitte klagen über zunehmende Ungeduld und Aggressivität in der Gesellschaft.

Wie man mit seiner Wut in alltäglichen Situationen, z.B. bei der Parkplatzsuche umgehen kann, darüber sprechen Karoline Schuch und Leona Petereit in dieser Folge.

Shownotes:

Ihr müsst Euch einfach mal die Seele vom Leib reden? Ihr habt Sorgen oder Probleme, die Ihr allein nicht mehr handeln könnt? Hier findet ihr weiterführende Links zu ersten Anlaufstellen:

Telefonseelsorge

Zudem gibt es ein muslimisches Seelsorgetelefon, das rund um die Uhr unter 030-443509821 erreichbar ist.

Deutsche Depressionshilfe

Robert-Enke-Stiftung

Schon mal an Selbsthilfegruppen gedacht

Sekis Berlin

Sozialdienst katholischer Frauen e.V. Berlin – Gemeinsam. Hinwehen. Handeln.

Koordinierungsstelle Alleinerziehende Neukölln

Familien in der Krise

 

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Leona Petereit findet Ihr hier:

 

Interessante Links zum Thema:

Kindererziehung und Haushalt

Corona: Das hilft gegen Lockdown-Erschöpfung

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Am liebsten GUT
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Dieser Podcast hilft Dir, "am liebsten GUT" zu antworten, wenn Dich jemand fragt: "Wie geht es Dir?" Das Corona-Jahr war für viele Menschen kräftezehrend. In dem Podcast sprechen Frauen und Männer ganz offen über ihre Erfahrungen und Gefühle wie Liebe, Angst, Erschöpfung, Sehnsucht. Die Schauspielerin und studierte Psychologin Karoline Schuch findet heraus, wie wir mit diesen Gefühlen umgehen und was wir tun können, damit wir in dieser anstrengenden Zeit auch seelisch gesund bleiben. Und eines wird dabei klar: Über Gefühle reden hilft!

Am liebsten GUT – der rbb-Podcast für die Seele ist ein "akustisches Antidepressivum" in dieser schwierigen und erschöpfenden Zeit.