rbb-exklusiv - Neue Hinweise auf Drogengeschäfte von Anis Amri

Fr 09.06.17 | 19:00 Uhr
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Straßenszene am Kottbusser Tor (Quelle: dpa/Britta Pedersen)
Video: Abendschau | 09.06.2017 | Norbert Siegmund | Bild: dpa/Britta Pedersen

Ein Café-Betreiber am Kottbusser Tor will den Attentäter vom Breitscheidplatz mehrfach beim Drogenhandel beobachtet haben. Auch die Polizei habe er benachrichtigt. Diese sieht sich schon länger mit dem Vorwurf konfrontiert, Amris kriminelle Aktivitäten im Nachhinein verschleiert zu haben.  

Der Attentäter vom Breitscheidplatz, Anis Amri, soll sich am Kottbusser Tor über Monate als Dealer betätigt haben. Das behauptet der Café-Betreiber und Sozialarbeiter Ercan Y., der Amri im Frühjahr und Sommer 2016 wochenlang beim Dealen mit Haschisch und Cannabis beobachtet haben will.

"Er war der Boss und Aufpasser der Dealer-Truppe. Ich habe gesehen, wie er große Mengen gebracht und unter bis zu zehn Personen verteilt hat. Er hat die gesamte Truppe dirigiert", sagte Y. am Freitag dem rbb.

Polizei äußert sich nicht

Er habe zudem beobachtet, wie Amri einmal von der Polizei festgenommen wurde. Wenige Tage später sei er aber wieder da gewesen und habe weiter mit Drogen gehandelt. Ercan Y. berichtete, er habe der Polizei mehrfach von Amri und dessen Drogenaktivitäten berichtet sowie mehrfach Strafanzeige gestellt. Passiert sei jedoch nichts.

Auf Anfrage erklärte die Berliner Polizei, dass sie sich zu diesen Vorwürfen wegen laufender Ermittlungen nicht äußern dürfe.

Berliner LKA-Beamte soll Fehler im Fall Amri vertuscht haben

Im Mai war bekannt geworden, dass Mitarbeiter des Berliner Landeskriminalamts (LKA) versucht haben sollen, Fehler im Fall Amri zu vertuschen. Dabei geht es um ein Dokument aus dem November 2016, in dem Amri offenbar des gewerbsmäßigen Drogenhandels verdächtigt wurde. Im Nachhinein soll das LKA versucht haben zu kaschieren, dass diese schweren Vorwürfe bekannt waren.

Sendung: Abendschau, 09.06.2017, 19.30 Uhr

6 Kommentare

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  1. 6.

    Doch Hannes...Genau darüber reden wir...und wenn Berlin sowieso verloren ist dann nichts wie weg...Im Rechtstaat leben und sich beschweren über das Recht welches für alle gilt auch wenn dies bedeutet, dass Dealer wieder frei kommen finde ich eher suboptimal..Mal ernsthaft über die Alternativen nachgedacht und etwas geschichtl. Grundwissen? Dann ist mir der Rechtsstaat mit allen evtl. Folgen doch lieber..

  2. 5.

    Liebe Leute, wir reden hier nicht über Cannabis, welches angeblich unter 10 Personen aufgeteilt worden sein soll. Am Kotti wird vornehmlich mit harten Substanzen gehandelt, namentlich Heroin, Kokain und Pillen. Es geht hier nicht um Cannabisprodukte. Am Kotti finden regelmäßig Razzien statt, allerdings werden auch hier die meist arabischen Straftäter nach spätestens 24 Stunden wieder auf die Straße geschickt. Berlin ist unrettbar verloren.

  3. 4.

    Also 1. weiß ja nicht wo sie sich immer aufhalten aber ich rieche das jetzt nicht überall und rund um die Uhr
    2. Ist es eher plakativ zu behaupten, dass die Polizei dagegen nichts tut denn Razzien gibt's immer wieder mal
    3. Sind mir Kiffer 100x lieber als aggressive Betrunkene
    4. Kann ich nachvollziehen, dass die Polizei eher zurückhaltend agiert denn in den meisten Fällen wird es staatsanwaltschaltlich nicht mehr weiter verfolgt ( s. Freimenge Eigenbedarf ) und wenn man immer wieder was dagegen macht und es dann eingestellt wird
    Und am wichtigsten ist ja wohl eine generelle Debatte über die Drogenpolitik nötig denn...und da sind wir uns einig..So wie bisher hat es ja eher suboptimal funktioniert..Wenn es wirklich überall danach riecht scheint es ja ein verstärktes Interesse bei immer mehr Menschen zu geben..
    Und wie scheinheilig ist es überall an Alkohol zu gelangen + die gesellschaftl. Toleranz bei Alkohol und gleichzeitig auf die illegalen Drogen zu schimpfen..Den sind wir doch mal ehrlich..Die meisten trinken nicht um des Genusses Willen sondern wegen der Wirkung..Also scheint es ja ein gesellschaftl. Bedürfnis auf Rausch zu geben..betonen möchte ich, dass ich hier nicht über Crystal Meth , Heroin und Badesalze etc rede sondern über Cannabis und Cannabisprodukte..Trotzdem finde ich, dass es eine offene Debatte darüber geben sollte...Na dann Prost..

  4. 3.

    Getreu dem Motto:" Eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus" wird auch diese neue Information irgendwo im polizeilichen Nirwana verschwinden..Die Vergangenheit hat dies ja auch öfter gezeigt..Leider..Aber eine Uniform allein macht noch keinen guten Polizisten aus...menschliche Verfehlungen gibt's überall..

  5. 2.

    Seit wann werden Drogenvergehen in Berlin geahndet? Wie verlogen ist das eigentlich? Drogenvergehen befinden sich in Berlin auf dem gleichen Niveau wie Parken in "zweiter Reihe" ... Beides interessiert die Berliner Politik wenig bis gar nicht! Die ganze Stadt riecht im Sommer nach Canabis ... Ruft man die Polizei bekommt man die Frage, "ob man keine anderen Probleme hätte?" (Tatsächlich passiert von unserer Super-Duper-Ich-hab-dich-lieb-Polizei). Plötzlich hätte man Amri vefolgen sollen? Was soll das?

  6. 1.

    Na bitte mit kleinen Straftaten fängt es an .
    Das zeigt doch ,dass es falsch ist immer nur zu verwarnen.

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