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Die Wienerinnen Lisa Benischek und Belinda Sykora stricken leidenschaftlich gern und machen "Slowfashion" in ihrem Laden "Knit Knit" in Berlin Mitte.
Selbermachen und kreativ sein - wie Claudia Skoda. Das wollen auch Lisa Benischek und Belinda Sykora. Die beiden Wienerinnen stricken leidenschaftlich gern und machen "Slowfashion" in ihrem Laden "Knit Knit" in Berlin Mitte.
Belinda Sykora, Strickconcept Store Knit Knit
"Ich nehme Kaschmir oder Mohair, eigentlich musst du dich auch mit der ganzen Natur auseinandersetzen, mit dem Tier, es ist auch ein kreativer Prozess, welche Farbe nehme ich und was mache ich am Ende. Das Du auch sehr selbstbestimmt wählen kannst, was trage ich am Ende. Das ist eine sehr schöne Sache, was nur beim Stricken und Nähen möglich ist."
Neonfarben wie in den 90er Jahren sind übrigens gerade voll im Trend.
Früher hatte Claudia Skoda hier um die Ecke ihren Laden. Lisa Benischek und Belinda Sykora sind fast täglich dort vorbeigekommen - Skoda ist für sie eine absolute Inspiration:
Lisa Benischek, Strickconcept Store Knit Knit
"Generell würde ich mal sagen, dass sie Vorbild ist als Frau, was sie aufgebaut hat, was sie gemacht hat mit Strickmode, wie sie mit Farben gespielt hat, wie sie mit Mustern umgeht, alles was dazu gehört, sie hat ja nicht nur Mode gemacht, sondern eigentlich Kunst gemacht."
Belinda Sykora, Strickconcept Store Knit Knit
"Das was man eigentlich denkt von stricken oder Strickmode, das Klischee von der strickenden Hausfrau oder Oma, so Leute wie sie haben das total verändert."
Claudia Skoda hat es vorgemacht: Stricken ist Mode. Lisa Benischek und Belinda Sykora entwerfen Mützen oder Pullover und verkaufen dann die Anleitung und die Wolle. Im Moment wird natürlich online bestellt.
Eher zufällig sind die beiden beim Stricken gelandet. Vorher hat Lisa in der Werbung gearbeitet und Belinda ist Musikerin:
Lisa Benischek, Strickconcept Store Knit Knit
"Ich bin eigentlich dazu gekommen, weil ich eine Zeitlang arbeitslos war. Und gedacht habe, ich möchte irgendwie was Neues lernen und dann habe zu Stricken angefangen und das war Zufall und bin süchtig geworden. Und Innerhalb eines Jahres habe ich alle Kurse ich gemacht. und habe von rechten Maschen bis Patentmuster alles gestrickt."
Belinda Sykora, Strickconcept Store Knit Knit
"Wir kennen uns aus Wien schon aus dem Kindergarten und ich fand stricken immer seltsam und habe warum strickt die Lisa. Ich hatte genau dieses Klischee im Kopf und dann habe ich mich immer gewehrt und habe gesagt, ich stricke auf keinen Fall, weil ich bin nicht so eine strickende Hausfrau und dann hatte ich eine Blinddarm OP und dann war mir langweilig und dann hat Lisa gesagt, bitte strick endlich mal und dann habe ich gestrickt und war auch süchtig."
Und aus der Sucht ist jetzt ihr Job geworden: Zum Beispiel haben sie schon mal einen Roboter für eine Kunstaktion eingekleidet oder Berliner Skulpturen für eine Filmfirma
Eigentlich machen sie hier auch Strickkurse, die gibt es jetzt als Tutorial:
Ausschnitt: Youtube Tutorial - Abketten
"So schließen wir unser Strickstück ab."
"Das ist ganz einfach."
"Wir stricken einfach 2 rechte Maschen."
Und gerade ist Stricken angesagt:
Lisa Benischek, Strickconcept Store Knit Knit
"Ich glaube, das ist auch viel Corona geschuldet, dass die Leute Zeit haben und auch mal selber ihre Pullover zu machen. In Berlin sind alle im Stress, haben viel zu tun. Es gibt viel zu sehen, und jetzt sind sie alle ein bisschen ruhiger und können das eben selber machen.“ ist wohl dem Lockdown geschuldet."
Tatsächlich, erzählen die Beiden, soll Stricken die gleiche Wirkung haben wie Meditation. Beides macht glücklich (und ausgeglichen).
Und der Clou dabei: am Ende hat man sogar noch was Neues zum Anziehen.
Autorin: Nathalie Daiber