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Der Musiker Konstantin Gropper hat es geschafft mit seinen bisher fünf Alben sowohl das Publikum, als auch die Feuilletons zu begeistern. Als Künstler nennt er sich "Get Well Soon". Für jedes Album überlegt er sich ein Konzept. Jetzt kommt sein sechstes mit dem Titel "Amen". Wieder ein Meisterwerk des Drama-Pop.
Ein bisschen wirkt es, als sei ein Ufo gelandet.
Konstantin Gropper mag das Haus der Kulturen der Welt und seine Architektur, angemessene Kulisse zu seiner Musik, die gern ein wenig theatralisch und groß auftritt. Im Gegensatz dazu, ist er selbst eher zurückhaltend und scheut die große Bühne.
Konstantin Gropper, Musiker
"Eigentlich der schlimmste Moment ist für mich immer, wenn ich zum ersten Mal das zeigen muss, was ich da gemacht habe in meinem Kämmerchen, das ist immer mit sehr viel Angst verbunden, aber wenn ich das erstmal geschafft habe, dann freue ich mich schon, dass ich das teilen kann."
Trotzdem stand der 39-Jährige schon oft im Rampenlicht. Fünf Alben hat er unter dem Namen "Get Well Soon" schon veröffentlicht. Sein neues Werk heißt "Amen" und spielt mit der Frage, ob Hoffnung möglich ist in schwierigen Zeiten.
Konstantin Gropper, Musiker
"Ich glaube, ich wollte ein Album machen, bei dem es einem danach besser geht. Die Musik die mich inspiriert hat, ist die, die ich auflegen würde, wenn ich mich besser fühlen will. Viel davon hat für meine Verhältnisse sehr viel Tempo und hat auch etwas tanzbares."
Konstantin Gropper, Musiker
"Auf irgendeine komische Art fand ich auch das Disco ganz gut zu dieser Zeit passt, weil es einerseits diesen Party-Aspekt hat, aber meistens immer eine sehr tragische Geschichte im Hintergrund."
Den Song "Mantra" zum Beispiel versteht er als Stimmungs-Aufheller. Trost-Spenden mit den Mitteln der Popmusik.
Konstantin Gropper, Musiker
"Ein Mantra ist ja so ein Leitsatz, den man auf sich selber anwenden kann. Und einen Leitsatz, den ich für mich selber anwenden kann, ist der, den ich da genommen hab, wo es einfach darum geht, nicht ständig immer alles aufzuschieben, sondern einfach mal anzufangen und was zu machen. Du bist da, es ist Zeit, warum machst Du es dann nicht?!"
Konstantin Gropper, Musiker
"Das ist so ein Lied, das richtet sich an den inneren Schweinehund, vielleicht ist es der Schweinehund, ich weiß nicht, wie ein Schweinehund aussieht, aber vielleicht ist es das. Wenn ich so drüber nachdenke."
Konstantin Gropper wächst mit klassischer Musik auf - sein Vater ist Musiklehrer. Er fängt ein Philosophiestudium an, wechselt dann an die Popakademie in Mannheim. 2008 wird er mit "Get Well Soon" bekannt. Eigentlich ein Bandname, doch er spielt alle Instrumente selbst. Noch heute hat er einen Ruf als Einzelgänger. Aber er ist auch Familienmensch.
Konstantin Gropper, Musiker
"Musik machen ist etwas sehr Intimes, das fällt mir leichter mit Menschen, die mir sehr nahestehen."
Von Anfang an ist seine Schwester Verena die Backgroundsängerin von "Get Well Soon".
Konstantin Gropper, Musiker
"Gründungsmitglied der Band sozusagen."
Konstantin Gropper nimmt sich als Künstler nicht allzu zu ernst. Und er hat Humor. Einen seiner Texte schrieb er auch mit Hilfe der tröstlichen Weisheiten von chinesischen Glückskeksen. Der Song heißt: Accept Cookies!
Konstantin Gropper, Musiker
"In dem Fall ging es eigentlich darum, mich selbst zu limitieren und Sachen eben nicht 100 Mal durchzudenken, sondern eine ganz einfache Technik, wie das Collagieren von Glückskekstexten anzuwenden. Ja, also ich hab dann ungefähr 80 von diesen Keksen geöffnet und nicht alle selbst gegessen, aber zumindest versucht, die alle zu verarbeiten: "Sie bekommen einen Trumpf in die Hand, halten sie ihn vorerst verdeckt"."
Ein verdeckter Trumpf - das passt zu Konstantin Gropper und seinen ausgefeilten und großen Pop-Songs, hinter denen er sich so gern versteckt.
Autorin: Charlotte Pollex