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Sie kam 1999 als 4-jährige mit ihren Eltern aus der Ukraine nach Deutschland. Ihre Wurzeln sind jüdisch, ukrainisch, sie spricht russisch und natürlich ist Deutschland jetzt ihre Heimat - Die heute 27-jährige Masha The Rich Man hat etwas Spannendes aus ihren vielfältigen, kulturellen Wurzeln gemacht: Ihr Debutalbum trägt den jiddischen Namen: "Sheyne Ziere" - was soviel heißt wie "Wunderbares Geschöpf".
"Mama, siehst Du nicht, wie schlecht es mir geht?" singt Masha The Rich Man. Eine Erinnerung an die Zeit als sie 1999 nach Deutschland kam. Sie fühlt sich fremd, allein und entwurzelt. Doch in ihrer Familie hat jeder seine eigenen Probleme, sich zurecht zu finden. Die vierjährige sehnt sich nach ihrer Heimat.
Masha The Rich Man, Sängerin
"In der Ukraine, das ist ja natürlich eine sehr kindliche Erinnerung vermutlich, aber war für mich so richtig heile Welt. Und dann ziehen wir eben nach Deutschland um und alles ist irgendwie trist. Ich verstehe nichts, die Menschen sind nicht gerade nett zu mir Kindergarten oder was auch immer, wo auch immer ich auch war, und wir alle haben mit unseren Problemen zu kämpfen."
Bei ihrer Großmutter findet sie Halt. Sie hört der Enkelin zu, nennt Masha auf jidisch "Sheyne Ziere" - ein Wesen, das von außen und innen schön ist. Ihr widmet Masha eines der schönsten Lieder auf dem Album.
Masha The Rich Man, Sängerin
"Wir haben ein sehr liebevolles, inniges Verhältnis, wir lachen auch wahnsinnig viel und meine Oma ist halt einfach sehr, selbst jetzt sie ist 92 und größtenteils bettlägerig, aber sie hat eine so große innere Energie in sich und ich finde das so wunderschön inspirierend, und sie hat so eine Macht einen Raum zu erhellen."
Masha nennt ihre Oma liebevoll Babulja, eine Verniedlichung von Babushka. Die Familie ist für Masha sehr wichtig. Zuhause in München wird russisch gesprochen. Masha singt auf Russisch, Ukrainisch, Jiddisch... am liebsten aber mag die Wahlberlinerin englisch.
Masha The Rich Man, Sängerin
"Ich bin ja aufgewachsen in der russischen Sprache, wir haben allerdings nicht über Gefühlsthemen gesprochen, das heißt da konnte ich mich nicht wirklich ausdrücken. In meinen deutschen Kontext war das auch nicht gegeben, dass ich über meine Gefühlswelt reden konnte, habe dann verstanden, dass die englische Sprache ein sicherer Hafen war, in dem ich über meine Gefühle sprechen konnte."
"Man kann sich ja in sich selbst fremd fühlen, und das spielt glaube ich in sehr vielen Liedern von mir eine Rolle."
Masha The Rich Man’s Musik ist geprägt vom Gefühl des Fremdseins und zugleich von kultureller Vielfalt. Und genau das macht sie so besonders.
Autorin: Margarete Kreuzer