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Nach 6 Jahren veröffentlicht Romano wieder ein Album. Der Musiker aus Köpenick hat zuletzt Rap und Schlager gemacht. Auf "Vulkano Romano2 mischt er nun Rock, Elektro, Schlager, Folklore, Afro zu einem bunten Pop-Mix zusammen. Romano bezeichnet sich als "Vorstadtcity-Boy" und lebt noch immer in Köpenick, wo er geboren wurde.
Musikvideo "Schrei der Wildnis"
"Wenn der Adler kreischt und die Wölfe heulen, sich der Luchs und der Fuchs auf den Frühling freuen, das ist der Schrei der Wildnis.
Wenn die Hirsche röhren und die Honigbienen mit dem Lachs und dem Dachs Richtung den Norden ziehen, sie folgen dem Schrei der Wildnis."
Zurück zum Ursprung. In seinem Song "Schrei der Wildnis" sucht Romano Harmonie. Und findet sie in der Natur - weit weg von unserer Gesellschaft, in der es mehr Gegeneinander als Miteinander gibt.
Musikvideo "Schrei der Wildnis"
"Ich will mit Wölfen jagen.
Nackt mit den Ottern baden."
Romano, Musiker
"Ich würde gerne den Menschen begegnen, bevor sie – bevor sich ne Meinung entwickelt, würde ich gerne den Menschen sehen vor der Meinung. Also sozusagen der Mensch - wir stehen FKK mäßig nackend voreinander und gucken uns an. Und ich finde es gut, wenn man sich mal gegenübersteht und mal alles so ein bisschen fallen lässt."
Bisher kannte man Romano eher lässig und mit Bomberjacke, wie er durch die raue Großstadt tigert. Heute spaziert er durch die Natur. Als Köpenicker hat er es nicht weit. Müggelsee und Wald sind gleich nebenan.
Romano, Musiker
"Das habe ich erst in den letzten Jahren entdeckt, besonders durch die Corona Zeit. Da gab’s ja nur die Möglichkeit: entweder dreht man durch, weil man irgendwie nicht das machen kann, was man machen will oder man hört mal in sich rein und kommt mal ’n bissl zur Ruhe. Und reflektiert sich auch noch mal. Und da hilft natürlich auch ein Waldspaziergang, wo die Zeit sich plötzlich auch so ein bissl auflöst."
Romano hat zu sich selbst gefunden. Früher stand er ständig unter Strom, konnte kaum stillsitzen. Jetzt meditiert er täglich.
"Gucci und Prada aus dem Kofferraum vom Lada."
Sechs Jahre ist sein letztes Album her. Da war er der Rapper, der viel von seinem Leben und der harten Realität berichtet. Danach hatte er das Gefühl, alles erzählt zu haben und macht eine Pause. Um ihn herum taumelt die Welt von einer Krise in die nächste.
Romano, Musiker
"Mein Vater ist kurz vor Corona verstorben. Also auch für mich persönlich ein schwieriges Kapitel. Dann kam die Coronakrise. Interessanterweise auch bei den Beerdigungen wars dann so, ich habs selber gemerkt, es können gar nicht mehr so viele Leute zu ´ner Beerdigung kommen. Da habe ich schon gemerkt, krass da passiert was. Wir entfremden uns auch ein bisschen. Und ich hab so überlegt, vielleicht ist es ganz gut, ´ne Verbindung über die Musik zu schaffen, dass wir uns wieder irgendwie näher sind. Einfach ne positive Message."
Musikvideo "Magical"
"Magical – das ist Magical.
Ich mach’ Simsalabim und im Zylinder ist was drin."
Jetzt, findet er, ist Zeit für Romantik. "Vulkano Romano" heißt sein neues Album. Denn in ihm brodelt ein Vulkan der Liebe, der ausbrechen will.
Musikvideo "Magical"
"…Gandalf und Miraculix.
Hans Klok, Houdini, David Copperfield – hab sie alle studiert."
Romano ist in Köpenick geboren und lebt immer noch hier. Einen besseren Ort kann er sich nicht vorstellen. Er geht auch gern in das Altstadt-Café, um abzuschalten und auf schöne Gedanken zu kommen.
Romano und Bedienung
"Tach meine Liebe. Bei mir wird’s auf jeden Fall dieser Erdbeerkuchen hier. Das ist doch Erdbeer’ wahrscheinlich, wa?"
- "Jaa. Bisschen Schlagsahne dazu?"
"Ah, ein Traum. Auf jeden Fall."
Song "Versailles"
"Ich hab’ mich verliebt an der Kuchenthecke"
Romano hat schon viel ausprobiert als Musiker. Von Metal-Rock über Drum& Bass, Techno, Schlager, dann Hip Hop. Und jetzt: Edel-Pop, wie er es nennt.
Für Romano ist Musik wie eine große Spielwiese, auf der man auch mal den Spaß an einer Sache verliert und wieder was Neues anfängt. Ruhm und Geld, hat er gelernt, sind dabei weniger wichtig, als authentisch zu bleiben.
Romano, Musiker
"Dieser Gedanke gleich nach oben zu kommen oder das alles zu erreichen, ist ein Fehlglaube. Ist irgendwie ein komischer Ansatz. Das fühlt sich auch innerlich nicht gut an und desto höher man steigt, desto tiefer kann man fallen. Ich hab ’n sehr guten Freundeskreis, die mich dann auch mal, wenn ich einen kleinen Höhenflug kriege, auch wieder runterholen."
Wie sein Kumpel Ahli, der das "Rabu" in Friedrichshagen betreibt. Seit über 20 Jahren Romanos Stammkneipe.
"Es soll ja mit Strohhalm doller knallen, wurde mir mal gesagt, wa. Ist so ´n Gerücht. Prost!"
Mit seiner Musik will er Freude und Zuversicht verbreiten. Und uns dazu ermutigen, wieder mehr Gefühle zu zeigen.
Romano, Musiker
"Wenn wir grundlegend schneller sein wollen als der andere, stärker sein wollen als der andere, dann sind Emotionen eben nicht angebracht. Und das ist schwierig. Wenn das alle wollen, dann gibt’s einfach keine Zeit mehr für Emotionen, sondern dann gibts einfach nur noch Zeit für Masken. Und ich möchte nicht wissen, wie viele Menschen dann eben dann zu Hause weinen oder ähnliches, aber nach außen eben immer das transportieren müssen. Und eine Zeit auch weich mal zu sein, auch mal das einzugestehen."
Musikvideo "Ein Mann für gewisse Stunden"
"Ich bin ein Mann für gewisse…
ein Mann für gewisse…
ein Mann für gewisse…
für gewisse Stunden."
Der neue Romano; einer bei dem man seine Sorgen für einen Moment vergessen kann und der den Menschen gibt, was sie dringend brauchen: eine schöne Zeit.
Autorin: Lilli Klinger