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"Frei nach Shakespeare", das jahrhundertealte Liebesdrama um zwei Teenager in Verona musste sich schon einiges gefallen lassen. Jetzt kommt es als Musical auf die große Bühne im Berliner Theater des Westens. Mit einem queeren Mercutio und einer Girlie-Power Julia. Dahinter stecken die beiden Erfolgskomponisten Peter Plate und Ulf Leo Sommer, die schon beim Duo Rosenstolz bewiesen haben, wie man Hits schreibt.
"Ein erster Blick.
Eine erste Liebe.
Und alles ist anders."
Das – ist Romeo und Julia.
Das – ist das Leben.
Ulf Leo Sommer, Komponist und Produzent
"Das erste Mal so richtig verliebt, das vergisst man nicht. Ich glaube, das dritte Mal vergisst man wahrscheinlich, aber das erste Mal nicht. Das geht schon tief rein."
Paul Csitkovics, Musicaldarsteller
"Sie sind beide so kompromisslos, sie sind so Vollgas bei allem dabei. Und das ist einfach schön."
Das ist es, was Liebe mit uns macht.
Yasmina Hempel, Musicaldarstellerin
"Dadurch, dass es die erste Liebe ist, wissen die nicht, dass das vergehen kann und dass jemand Neues kommen kann. Das passiert denn alles zum Ersten Mal. Die haben keine Ahnung, dass so Wunden auch heilen könnten."
"Dann fall ich…"
Zwei, die sich lieben
Aber nicht lieben dürfen.
Und Lieder so groß, wie die Leidenschaften, von denen sie handeln:
Das ist "Romeo und Julia" als Musical.
Die Musik gibt dem Abend seine Kraft.
Geschrieben von zweien, die wissen, wovon sie erzählen.
Ulf Leo Sommer, Komponist und Produzent
"Liebe Sex, Tod. Das sind ja eigentlich so ich würde sagen, unsere Grundthemen schon immer gewesen. Also, das fing bei Rosenstolz damit an und ging eigentlich über die ganzen Jahrzehnte jetzt schon, Peter, ne?"
Mit Rosenstolz, mit Liedern über Liebe, Einsamkeit, Glück sind sie berühmt geworden: Peter Plate und Ulf Leo Sommer.
Später schrieben sie Hits für 2raumwohnung, Sarah Connor, Max Raabe.
Lange waren sie selbst ein Paar.
Heute sind sie Freunde.
Aus "Romeo und Julia", der größten Liebesgeschichte aller Zeiten, ein Musical zu machen, war lange ihr Traum.
Nun haben sie ihn wahrgemacht.
Es beginnt als Tanz auf dem Vulkan.
Klassische Kostüme, Shakespeare‘sche Reime – und die Energie der Gegenwart. Doch wer verführt hier eigentlich wen?
Romeo ist anfangs ein schwärmerisches Jungchen.
Doch Julia hat Mut für zwei.
Sie nimmt sich, was sie will.
Peter Plate, Ulf Leo Sommer
"Unsere Julia, die, die lässt sich ja auch nicht küssen, sondern sie küsst und wir haben..."
- "Die steigt vom Balkon, weil Romeo schafft es nicht."
"Sie steigt vom Balkon, weil Romeo ist zu blöd da hoch zu gelangen."
- "Und das sind natürlich alles diese kleinen Sachen, die uns wichtig waren."
So machen sie sich den Stoff behutsam zu eigen.
Mercutio zum Beispiel ist hier nicht nur Romeos bester Freund.
Sondern einer, der ahnt – gar fürchtet – dass er mehr fühlt.
Ein Lied darüber, was es heißt, seine Liebe nicht zeigen zu dürfen. Ein Lied, das von ihnen selbst handelt: Von zwei Jungs, einer aus dem Osten, einer aus dem Westen, und ihrem Coming Out.
Peter Plate, Komponist und Produzent
"Wenn man sich verliebt, ist das auf der einen Seite das Schönste und dann, wenn man denkt, das darf aber nicht sein oder ich bin irgendwie nicht normal… schmutzig… schmutzig oder so, dass das war ja zu meiner Jugend noch so ein, so ein Widerspruch und und da diesen Schmerz haben wir da schon reingelegt."
Ulf Leo Sommer, Komponist und Produzent
"Peter, wie ich es in einer Kleinstadt aufgewachsen und ich ich weiß gar nicht, ob früher im Osten, ob man da schwul so gesagt hat. Auf jeden Fall war das ein Schimpfwort und man hat, glaube ich, irgendwas stimmt mit mir nicht. Und genauso fühlt sich halt Merkutio."
"Und das erinnert mich auch an meine Zeit als junger Mensch in meiner Kleinstadt, als ich verliebt war, in meinem besten Freund und ich da halt auch irgendwie der coolste Kumpel sein wollte für ihn und natürlich: Für den wollte ich auch sterben. Man denkt ja irgendwie, man ist unsterblich in dieser Zeit. Das ist ja auch noch das Dämliche, und der rennt für ihn ins Schwert."
Die Tragik ist hier so groß wie das Glück.
Die berühmteste Liebesgeschichte aller Zeiten ist eine, die im Tod endet.
Sie handelt von verfeindeten Familien, sinnlosem Sterben – und von Menschen, die es nicht verhindern.
Ulf Leo Sommer, Komponist und Produzent
"Es geht ja eigentlich um Krieg, es geht um Krieg. Das ist das Alles andere ist ein trojanisches Pferd. Es wird uns eigentlich so, wie schön das Leben ist. Es ist ja auch so toll. Es ist wirklich so, das Leben ist wunderwunderschön und es wird so gezeigt am Anfang und ganz am Ende sind auf einmal Tote. Und es ist ganz traurig."
"Schau mir nochmal ins Gesicht, sag’s mir oder sag es nicht..."
Dieses Musical feiert die eine Kraft, die alles bezwingen kann. Liebe ist alles.
Autor: Tim Evers