
Zum Tode von Ben Wagin -
91-jährig starb jetzt der Künstler, der keiner sein wollte. Er war ein Galerist, der aufhörte, als es nur noch um Geld ging. Er war ein Getriebener, den es immer weiter führte. Ein Mensch, der sich um die Welt Gedanken machte und in Berlin und anderswo geschätzt 50.000 Bäume gepflanzt hat. Der rbb erinnert an Ben Wagin mit diesem Porträt, das 2020 zu seinem 90. Geburtstag entstanden ist.
Als er sein Parlament der Bäume eröffnete, gab es noch keine "fridays for future". Im Gegenteil - Ben Wagin wurde damals in den 80ern für seine Aktionen oft belächelt.
Wer war Ben Wagin? Was trieb ihn an? Was machte ihn so besonders?

Die Sendung begleitet Ben Wagin, der auch mit 90 noch jede Woche in sein Atelier am Anhalter Bahnhof ging und sein Parlament der Bäume besuchte, das er Anfang der 90er Jahre im Regierungsviertel besetzt hat und das seit 2017 unter Denkmalschutz steht. Stets ging es ihm darum, Denkanstöße zu geben, Kultur als etwas Lebendiges zu begreifen, Netzwerke zu bilden und zu mahnen: aus der Vergangenheit für die Zukunft zu lernen.

Es gibt außerdem eine Begegnung mit Menschen, die das Phänomen "Ben Wagin" erklären, die er begeistert hat, mit seiner "Krausheit", wie es seine Biografin Astrid Herbold ausdrückt. Ein Gespräch mit Wegbegleitern. Und es geht um die Fragen: Wie geht es weiter mit seinem Parlament der Bäume? Was wird aus seiner Kunst? Wie ist es mit seinem Nachlass?
Erstausstrahlung am 20.06.2020/rbb