TikTok hat zwei Nachrichtenströme, sogenannte Timelines. Das kennt Ihr von Facebook oder Twitter. Auf der ersten seht Ihr Videos von Nutzer*innen, die Ihr abonniert habt.
Die andere Timeline ist die „For You“-Page. Hier seht Ihr Videos von Nutzer*innen, die Ihr vielleicht noch nicht kennt, die Euch aber gefallen könnten. Aufgrund der Videos, die Ihr schon gesehen und vielleicht geliked oder kommentiert habt.
Das ist die erste Besonderheit: zwei Timelines. Eine für „kenne ich, gefällt mir wahrscheinlich“. Und eine für „kenne ich noch nicht, könnte mir aber gefallen“. Und die Vorschläge, die dieser Algorithmus macht, sind ziemlich gut.
Die zweite Besonderheit: Man kann die Tonspur von der Bildspur trennen. Sich zum Beispiel dabei aufnehmen, wie man zu Musik tanzt. So funktionieren die ganzen Tanz-Challenges.
Man kann aber auch nur Grimassen schneiden. Wie die 19 Jahre alte Fillipina Bella Poarch. Sie hat zum Song der britischen Rapperin Millie B nur ihre herausragende Mimik bemüht.
Das Video wurde mittlerweile über 36 Millionen mal geliked und ist aktuell das beliebteste Video auf TikTok. Und Bella Poarch wurde zum TikTok-Star.
Geht aber auch andersrum: Der High School-Lehrer Casey Hamilton aus den USA hatte vor kurzem dieses Video gemacht über sein Verhältnis zu Lohnarbeit.
Diese Tonspur ist mittlerweile viral gegangen und führt zu immer neuen Interpretationen.
Die dritte Besonderheit auf TikTok sind Duette. Also zwei Videos nebeneinander stellen.
Irgendjemand macht ein Video. Und jemand schließt daran mit einem weiteren Video an, das daneben gepackt wird. Damit kann man natürlich viel Unsinn basteln. Sehr viel Unsinn.
Aber so lassen sich auch andere Videos zitieren.
Wie es diese Psychologin aus den USA macht, um mit ihren weißen Follwer*innen ins Gespräch zu kommen über den Umgang mit Rassismus. Wie zum Beispiel mit Rassismus in der eigenen Familie umgehen?