Anatol Stefanowitsch forscht, schreibt und redet zu und über Sprache, der zweiten großen Liebe seines Lebens. Geboren 1970 in Berlin, aufgewachsen in Deutschland und England, Studium der Sprachwissenschaften in Hamburg und Houston, Texas. Hat 2010 die Initiative "Anglizismus des Jahres" mit ins Leben gerufen. Engagiert sich gegen sprachliche Diskriminierung und den politischen Missbrauch von Sprache. Er mag alle Fragen, die mit Sprache zu tun haben.
Mohamed Amjahid schreibt Bücher und in Zeitungen. Geboren 1988 in Frankfurt/Main als Kind marokkanischer Gastarbeiter*innen, hat in Marokko Abitur gemacht und in Deutschland studiert. Er mag Fragen zu politischen Themen wie Rassismus, Weißen Privilegien, Polizeigewalt und zum Nahen Osten und Nordafrika.
Jagoda Marinić schreibt Bücher und Kolumnen, arbeitet als Kulturmanagerin, hält Vorträge und hostet den Podcast "Freiheit Deluxe". Geboren 1977 als Tochter kroatischer Einwander*innen, hat in Kroatien, den USA und Kanada gelebt. Jagoda Marinić mag beispielsweise Fragen über Politik, Kultur, Feminismus und Deutschland als Einwanderungsland.
Götz Aly forscht zu und schreibt über Geschichte. Geboren 1947 in Heidelberg. Hat die Deutsche Journalistenschule München besucht und Geschichte und Politikwissenschaft an der FU Berlin studiert. Kennt die Studentenbewegung nicht nur aus Büchern. Ihn beschäftigen Fragen über Nationalsozialismus und Holocaust, Kolonialismus, die 68er-Bewegung, deutsche Geistesgeschichte, Russland und Osteuropa.
Paulina Fröhlich redet über und arbeitet mit Politik. Geboren 1991, hat Geographie, Islamwissenschaft und Wasserressourcenmanagement studiert und kennt Köln, Amman und Helsinki. Paulina Fröhlich mag radikale Höflichkeit sowie Fragen über Demokratie, Vertrauen in Politik, Teilhabe, Repräsentation und den Umgang mit Rechtspopulismus.
Andres Veiel macht Dokumentar- und Spielfilme und inszeniert am Theater. Geboren 1959 in Stuttgart, hat in Berlin Psychologie studiert. Wollte mal Psychoanalytiker werden, hat sich dann aber fürs Theater und fürs Filmemachen entschieden. Ihn interessieren Fragen über Nationalsozialismus, Rechtsextremismus und die RAF, das Finanzsystem und seine Krisen, grüne Wirtschaft, Krieg und Frieden, und wie man mit Kunst die Gesellschaft verändern kann.
Susanne Mayer schreibt Bücher und für "Die Zeit". Geboren 1952 in Bonn, hat sie Literatur studiert und in Anglistik promoviert. Sie hat in Großbritannien und den USA gelebt, längerer Aufenthalt in Kambodscha. Susanne Mayer mag beispielsweise Fragen über Literatur und Politik, zu Kultur, Familie und Kinder, das Älterwerden und über Männer.
Jana Simon schreibt Bücher und für "Die Zeit". Geboren in Potsdam, danach gern unterwegs, mal in Italien, mal in Großbritannien oder in den USA. Jana Simon mag beispielsweise Fragen über Osteuropa, über Filme und Literatur, über Politik, über den deutschen Vereinigungsprozess und darüber, was unsere Gesellschaft noch zusammenhält.
Claudius Seidl ist Redakteur im Feuilleton der “Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung” und schaut viele Filme. Geboren 1959 in Würzburg, hat Theater- und Politikwissenschaft und VWL studiert, hat schon ein paar Redaktionen geleitet und mit dem Kameramann Michael Ballhaus ein Buch geschrieben. Claudius Seidl mag beispielsweise Fragen über Filme und Kino, Jazz, die 68er und alles, was mit Kultur und Politik zu tun hat.
Julia Friedrichs dreht Dokumentationen, veröffentlicht Bücher und schreibt für "Die Zeit". Geboren 1979, hat während der Schulzeit erste Artikel für die "Westfälischen Nachrichten" geschrieben, später Journalistik-Studium und Volontariat und ist großer Fan von "Werder Bremen". Julia Friedrichs mag Fragen zu Wirtschaft, Vermögensverteilung, sozialer Gerechtigkeit, Bildung, Familie und Sport.
Die Frage des Tages
Die Frage des Tages
Zehn starke Stimmen im Wechsel "Die Frage des Tages" – montags bis freitags, immer um 08.10 Uhr. Die meinungsfreudigen Persönlichkeiten sind: der Historiker Götz Aly, der Sprachwissenschaftler Anatol Stefanowitsch, die Schriftstellerin Jagoda Marinić, der Filmemacher Andres Veiel, "Die Zeit"-Autorinnen Jana Simon und Susanne Mayer, Claudius Seidl von der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung", der Journalist und Autor Mohamed Amjahid, die Publizistin Julia Friedrichs sowie Paulina Fröhlich vom Progressiven Zentrum Berlin.
rbbKultur/Andreas Hornoff
Die Frage des Tages - Ist es sinnvoll, über ein Gesetz abzustimmen, das im Zweifel nicht einzuhalten ist?
Am Sonntag wird per Volksentscheid darüber abgestimmt, ob Berlin bis 2030 klimaneutral werden muss. Berlin würde quasi über Nacht zum Klimavorreiter werden: Gebäudedämmung, Stromversorgung, Verkehr – alles klimaneutral. Und zwar in nur sieben Jahren. Erreicht werden soll das durch ein Gesetz. Doch selbst Klimaforscher wie Felix Creutzig sind zurückhaltend. Ist es also sinnvoll, über ein Gesetz abzustimmen, das vielleicht gar nicht einzuhalten ist? Julia Friedrichs antwortet.
Die Frage des Tages - BSR-Kieztage: Bekommt Berlin so sein Müllproblem in den Griff?
Ein altes Klo auf dem Bügersteig, eine ausgeleerte Schublade auf dem Spielplatz, ausrangierte Matratzen auf dem Parkplatz - Berlin hat ein Müllproblem. Ab April bietet die BSR deshalb gemeinsam mit den Bezirken bis zu 250 sogenannte BSR-Kieztage an. Die Idee: Bürger*innen stellen ihren Sperrmüll an bestimmten Tagen auf die Straße, ein Großteil wird von Interessierten mitgenommen, den Rest sammelt die BSR kostenlos ein. So könne jede*r einzelne mithelfen, Berlin besser, grüner und sauberer zu machen, heißt es bei der Stadtreinigung.
Die Frage des Tages - Ist der Vorschlag der EU im Streit um das Ende des Verbrennermotors ein vernünftiger Kompromiss?
Eigentlich sollte es längst beschlossene Sache sein: Das Aus für Verbrennermotoren in der EU ab 2035. Doch der deutsche Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) hatte ein Veto eingelegt. Er will, dass Autos mit Otto- oder Dieselmotor auch nach 2035 noch neu zugelassen werden können, wenn sie synthetische Kraftstoffe tanken, sogenannte E-Fuels. Gestern nun ist die EU Kommission auf das Bundesverkehrsministerium zugegangen. Sie will die Verbrenner mit E-Fuels unter einer Bedingung zulassen: Die Autos müssten technisch erkennen können, wenn etwa Benzin oder Diesel getankt worden sei und dann automatisch abschalten. Ist der Vorschlag der EU im Streit um das Ende des Verbrennermotors ein vernünftiger Kompromiss? Es antwortet Andres Veiel.
Die Frage des Tages - Führt permanente Krisenrhetorik zur Resignation?
Gestern hat der Weltklimarat in Interlaken in der Schweiz seinen neuen Bericht vorgestellt und wieder einmal wird mit deutlichen Worten vor den Gefahren des Klimawandels gewarnt. Ohne drastische Emissionssenkungen müsse sich die Welt auf noch mehr Extremwetterereignisse einstellen, heißt es zum Beispiel. Das Szenario wird auch als Klimakatastrophe beschrieben. Die Wortwahl soll aufrütteln erreicht aber vielleicht das Gegenteil. Es wird einfach zu oft vor Katastrophen und Krisen gewarnt - nicht nur mit Blick aufs Klima, sondern auch im Gesundheits- und Bildungssystem oder bei der Flüchtlingsversorgung. Führt die dauernde Krisenrhetorik zur Resignation? - Das fragen wir heute unsere Kommentartorin Jagoda Marinić.
Die Frage des Tages - Eröffnet uns Software, die menschliche Fähigkeiten übertrifft, neue Chancen?
Derzeit liefern sich IT-Entwickler ein Wettrennen um den erfolgreichsten Chatbot. Anwender können damit Texte erstellen lassen, etwa Bewerbungsschreiben, Referate oder Reden. Es ist die jüngste Entwicklung von Systemen der Künstlichen Intelligenz (KI), die in fast alle Lebensbereiche vordringen – Kommunikation, Meinungsbildung, Schule und Bildung, Gesundheit. Dabei liegen Chancen und Risiken oft nahe beieinander. Der Deutsche Ethikrat will dazu heute am Vormittag eine Stellungnahme abgeben und Empfehlungen vorlegen. unser Frage des Tages geht an Anatol stefanowitsch: Eröffnet uns Software, die menschliche Fähigkeiten übertrifft, neue Chancen?
Die Frage des Tages - Milliarden für Berlins Klimaschutz - Ist das der richtige Schritt?
Die sich neu bildende Berliner Regierung aus CDU und SPD will bis zu 10 Milliarden Euro für den Klimaschutz in der Hauptstadt ausgeben. Das Geld soll vor allem für energetische Gebäudesanierung, Mobilität, Energie- und Wärmeversorgung eingesetzt werden. Um diese als "Sondervermögen" bezeichnete Summe aufbringen zu können, muss Berlin sich weiter verschulden. Deshalb lautet unsere „Frage des Tages“ an den Publizisten Claudius Seidl: „Milliarden für Berlins Klimaschutz - Ist das der richtige Schritt?“
Die Frage des Tages - Sollte es in Deutschland das Zentralabitur geben?
Das deutsche Schulsystem wird oft als Flickenteppich bezeichnet: Jedes Bundesland hat seine eigenen Regeln und Prüfungen. Immer wieder wird deswegen kritisiert, dass Schulabschlüsse nicht verlgeichbar sein können. Ein gutes Abitur in Bayern kann etwas ganz anderes sein als ein gutes Abitur in Berlin. Heute tagt die Kultusministerkonferenz in Berlin u.a. zu der Verheinheitlichung des Abiturs. Die Frage des Tages beantwortet heute Jana Simon: Sollte es in Deutschland das Zentralabitur geben?
Die Frage des Tages - Ist ein "Helmut-Kohl-Platz" in Berlin überfällig?
Seit Jahren ist es im Gespräch und ein Wunsch der Berliner CDU: Die Benennung eines bedeutenden Platzes oder eine Straße nach dem ehemaligen Bundeskanzler Helmut Kohl. Jetzt rückt die Erfüllung dieses Wunsches in greifbare Nähe, zumindest ist es Thema bei den Koalitionsverhandlungen zwischen CDU und SPD in Berlin. In anderen Städten gibt es bereits seit Jahren nach Helmut Kohl benannte Straßen. Die Frage des Tages beantwortet heute Paulina Fröhlich: Ist ein Helmut-Kohl-Platz in Berlin überfällig?
Die Frage des Tages - Krankenhausreform - ein geeignetes Mittel gegen Geldverschwendung?
Ist die breite medizinische Versorgung durch die geplante Krankenhausreform gefährdet? Das befürchten manche. Die Bundesländer Bayern, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein wollen verfassungsrechtlich prüfen lassen, ob Gesundheitsminister Lauterbachs Pläne rechtens sind. Denn Krankenhausplanung ist eigentlich Ländersache. Lauterbach plant eine dreistufige Einteilung von Krankenhäusern. Danach sollen kleinere Kliniken nur Basisversorgung bieten während komplizierte Eingriffe den größeren bzw. spezialisierten Kliniken vorbehalten sind. Ist diese Krankenhausreform ein geeignetes Mittel gegen Geldverschwendung im Gesundheitssektor? Das fragen wir unseren Kommentator Götz Aly.
Die Frage des Tages - Keine Abflüge am BER: Ist der Streik gerechtfertigt?
Stillstand am BER heute: Sämtliche gewerblichen Abflüge sind gestrichen. Die Gewerkschaft Verdi hat das Sicherheitspersonal zum Arbeitskampf aufgerufen. Nach dem Warnstreik im Januar also wieder ein Streik. Betroffen sind etwa 27 000 Passagiere. Es geht um angemessene Bezahlung der Luftsicherheitsbeschäftigten. Wir fragen den Publizisten Mohamed Amjahid in unserer "Frage des Tages": Keine Abflüge am BER: Ist der Streik gerechtfertigt?
Die Frage des Tages - Sind elektronische Patientenakten zeitgemäß?
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach plant, die Elektronische Patientenakte ab Ende kommenden Jahres als Standard zu etablieren. Die gesetzlichen Kranken- und Pflegekassen unterstützen den Vorschlag. Datenschützer aber üben Kritik. Unsere Frage des Tages geht heute an Julia Friedrichs: Sind Elektronische Patientenakten einfach nur zeitgemäß?
Die Frage des Tages - Auf der A24 gilt kein Tempolimit mehr - ist das zeitgemäße Verkehrspolitik?
Auf der Autobahn A24 zwischen Hamburg und Berlin gilt seit Anfang März kein Tempolimit mehr. Die Bundesregierung hat es abgeschafft, nachdem die Zahl der Unfälle dank der Geschwindigkeitsbegrenzung von 130 km/h stark gesunken war. Die Polizei hatte sich daher deutlich gegen die Abschaffung ausgesprochen. Ist das zeitgemäße Verkehrspolitik? Unsere Frage des Tages beantwortet heute die ZEIT-Journalistin Susanne Mayer.
Die Frage des Tages - Sollten Frauen selbstbewusster ihre Rechte durchsetzen?
Heute ist Equal Pay Day, der Tag, der die Lohnungleichheit zwischen Männern und Frauen markiert. Frauen müssen in Deutschland im Schnitt 66 Tage mehr arbeiten, um den gleichen Jahresverdienst zu erreichen – prozentual ausgedrückt: sie verdienen 18% weniger als Männer. Über diese offensichtliche Ungerechtigkeit wird schon lange diskutiert, grundsätzliche Verbesserungen gibt es aber kaum, und das obwohl die ungleiche Bezahlung von Männern und Frauen bei gleicher Arbeit in Deutschland nicht statthaft ist. Sollten die Frauen also selbstbewusster ihre Rechte durchsetzen? Das ist heute unsere Frage des Tages an Jagoda Marinic.
Die Frage des Tages - Sollen Volksbefragungen Teil der Berliner Politik werden?
Noch bevor in Berlin CDU und SPD die Koalitionsverhandlungen beginnen, kommt CDU-Spitzenkandidat Kai Wegner schon mal mit einem Vorschlag: einer Volksbefragung zu Streit-Themen. Er will zum Beispiel den Ausbau der A100 und die mögliche Bebauung des Tempelhofer Felds zur Abstimmung freigeben. Noch gibt es dafür keine Grundlage im Berliner Landesrecht. Aber die SPD wäre nicht grundsätzlich dagegen - und viele Politikverdrossene hätten damit die Möglichkeit, konkret Einfluss auf politische Projekte zu nehmen. Unsere Frage des Tages: Sollen Volksbefragungen Teil der Berliner Politik werden? Die Antwort kommt heute vom Sprachwissenschaftler Anatol Stefanowitsch.
Die Frage des Tages - Ist es gut, dass die SPD Gerhard Schröder behalten muss?
Alt-Kanzler Gerhard Schröder ist hochzufrieden: Die Schiedskommission des SPD-Bezirks Hannover sieht auch in zweiter Instanz keinen hinreichenden Grund, Schröder wegen seiner Putin-Nähe und seiner Verflechtungen mit russischen Energiekonzernen aus der Partei auszuschließen. Ist es also gut, dass die SPD Gerhard Schröder behalten muss?
Die Frage des Tages - Wäre eine CDU-SPD-Koalition eine gute Lösung für Berlin?
Die Noch-Regierende Berliner Bürgermeisterin Franziska Giffey ist umgeschwenkt. Statt wie bisher an der rot-rot-grünen-Koalition festzuhalten, favorisiert sie jetzt eine Koalition mit dem Wahlsieger CDU und würde dafür auf ihren Posten als Regierende Bürgermeisterin verzichten. Die CDU hat schon Zustimmung signalisiert. Unsere Frage des Tages geht an die Journalistin Jana Simon: Eine gute Lösung für Berlin?
Die Frage des Tages - 5 Euro Tagessatz für arme "Straftäter" - ein Schritt in die richtige Richtung?
Aufregung in Berlins Justiz: Generalstaatsanwältin Margarete Koppers hat verfügt, dass die Tagessätze für einkommensschwache Menschen auf 5 Euro abgesenkt werden, um so zu verhindern, dass sie aus Geldmangel Ersatzfreiheitsstrafen antreten müssen. Immer wieder mussten Menschen wegen kleiner Delikte wie Schwarzfahren ins Gefängnis, weil sie die Strafe nicht bezahlen konnten. Die Richterschaft sieht die Verfügung als ungerechtfertigte Einmischung. Wir fragen unsere Kommentatorin Paulina Fröhlich in der Frage des Tages: Ist der Vorstoß der Generalstaatsanwältin ein Schritt in die richtige Richtung?
Die Frage des Tages - Ist es rassistisch, ganze Familien unter besondere Beobachtung zu stellen?
Ein dem rbb vorliegendes Papier beweist: Das Berliner Landeskriminalamt hatte schon 2012 das kriminelle Potential bestimmter jugendlicher Mitglieder des sogenannten "Remmo-Clans" erkannt. Darunter auch die, die später wegen des Diebstahls der Goldmünze aus dem Bode-Museum verurteilt wurden und die auch unter Verdacht stehen, in das Grüne Gewölbe in Dresden eingebrochen zu sein. Das Papier mit dem Titel "Statistische Erhebung arabischer Straftätergruppierungen" blieb 2012 unter Verschluss, die Erkenntnisse wurden nicht weiter gegeben. Gründe waren wohl Personalmangel, aber auch die Kritik aus der Politik am sogenannten familienbasierten Ansatz bei der Verfolgung von Clankriminalität. Denn nicht alle Mitglieder einer solchen arabischen Großfamilie sind oder werden schließlich kriminell.
Wir fragen den Historiker Götz Aly: Ist es rassistisch, ganze Familien unter besondere Beobachtung zu stellen?
Die Frage des Tages - Sollte die Bundesregierung das Visa-Verfahren weiter vereinfachen?
Rund drei Wochen ist die Erdbebenkatastrophe in der Türkei und Syrien nun her. Am 6. Februar hatten zwei heftige Beben den Nordwesten Syriens und die Südosttürkei erschüttert. Mehr als 50.000 Menschen sind durch die Katastrophe gestorben, rund 29 Millionen sind von den Folgen betroffen. Die Stadt Antakya im äußersten Süden der Türkei gehört zu den Orten, die besonders stark zerstört wurden. Damit Betroffene bei Verwandten in Deutschland unterkommen können, hatte die Bundesregierung Visaerleichterungen angekündigt. Doch in der Praxis hakt es, die Vergabe der Visa läuft schleppend.
Wir fragen Mohamed Amjahid: Sollte die Bundesregierung das Visa-Verfahren weiter vereinfachen?
Die Frage des Tages - Dürfen wir den Krieg einfach ausblenden?
Ein Jahr dauert der russische Angriff auf die Ukraine inzwischen. Jeden Tag erreichen uns schreckliche Bilder. Schon zu Beginn hat Russlands Präsident Putin mit dem Einsatz von Atomwaffen gedroht und nun in einer Rede den Ausbau der russischen Nuklearstreitkräfte ankündigt. Es geht um Einschüchterung, auch hierzulande haben viele Menschen Angst. Viele wollen Nachrichten, die mit dem Krieg zu tun haben, am liebsten gar nicht mehr zur Kenntnis nehmen. Dürfen wir den Krieg einfach ausblenden? - Das ist heute unsere Frage des Tages an die Journalistin und Filmemacherin Julia Friedrichs.
Die Frage des Tages - Muss das Bildungssystem grundlegend neu organisiert werden?
In Berlin können zurzeit rund 1600 geflüchtete Jugendliche zwischen 16 und 18 Jahren nicht zur Schule gehen. Es gibt nicht genügend Willkommensklassen. Es fehlen Lehrkräfte und Räumlichkeiten - so wie im gesamten deutschen Bildungssystem. Seit Jahren wird darüber diskutiert. Gleichzeitig streiken Lehrer und klagen über eine zu hohe Arbeitsbelastung. Muss das deutsche Bildungssystem grundlegend neu organisiert werden? - Das ist heute unsere Frage des Tages. Es antwortet die ZEIT-Journalistin Susanne Mayer.
Die Frage des Tages - Muss die Parteienfinanzierung in Deutschland anders geregelt werden?
Rund 660 Millionen Euro an öffentlichen Mitteln fließen in Deutschland jährlich in die Förderung parteinaher Stiftungen - geregelt durch eine Art Gewohnheitsrecht. Nur die AfD-nahe Desiderius-Erasmus-Stiftung erhält bislang kein Geld. Dagegen klagt die AfD und heute wird mit einem Urteil des Bundesverfassungsgerichts gerechnet. Experten gehen davon aus, daß das Gericht im Sinne der Klägerin gegen die derzeitige Ungleichbehandlung entscheiden wird. Die Demokratie finanziere dann ihre eigenen Feinde, warnt der Direktor der Bildungsstätte Anne Frank, Meron Mendel, der die Entstehung einer mit Steuermitteln finanzierten, extrem rechten Denkfabrik befürchtet.
Muss die Parteienfinanzierung in Deutschland daher anders geregelt werden? Das ist unsere Frage des Tages an den Filmemacher Andres Veiel.
Die Frage des Tages - Ist eine feministische Außenpolitik wirklich notwendig?
Noch hat Bundesaußenministerin Baerbock nicht offiziell dargelegt, was genau sie unter der Überschrift 'feministische Außenpolitik' plant, aber seit gestern zitiert das Nachrichtenmagazin 'Der Spiegel' aus einem entsprechenden Entwurfspapier. So wissen wir, daß es Baerbock darum geht, generell "historisch gewachsene Machtstrukturen" aufzubrechen, die Genderkompetenz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu stärken und einen "Kulturwandel" im Auswärtigen Amt herbeizuführen. Zur Umsetzung und Weiterentwicklung ihrer Leitlinien will sie eine eigene Botschafter*in ernennen. Ist diese feministische Außenpolitik wirklich notwendig? Das ist unsere Frage des Tages an die Autorin Jagoda Marinić.
Die Frage des Tages - Leisten die Sondierungs-gespräche, was so dringend nötig ist: Berlin zusammenzuführen?
CDU-Spitzenkandidat Kai Wegner will nach dem Sieg seiner Partei bei der wiederholten Abgeordnetenhauswahl am vergangenen Sonntag, "die Stadt jetzt wieder zusammenführen." Seit Freitag sondiert er seine Chancen, dies zu realisieren - bei Gesprächen mit zwei anderen Paretien, nämlich der SPD und den Grünen. Heute setzen CDU und SPD ihre Sondierung fort, am Mittwoch spricht die CDU erneut mit den Grünen. Ob eine Regierungskoalition zu Stande kommen kann, ist völlig offen. SDP-Chef Raed Saleh hält es auch für möglich, dass die Berliner SPD in die Opposition geht, wie er am Sonntag eingeräumt hat. Unsere Frage des Tages für Anatol Stefanowitsch: Können diese Sondierungsgespräche leisten, was so dringend nötig ist, nämlich Berlin wieder zusammenzuführen?
Die Frage des Tages - Kann eine Reform der Filmförderung den deutschen Film retten?
Die Filmförderung in Deutschland soll reformiert werden – wie, das hat Claudia Roth zum Auftakt der Berlinale gestern verkündet. Sie will, dass Filme künstlerisch und wirtschaftlich erfolgreich sind. Schon jetzt wird der deutsche Film jedes Jahr mit 600 Millionen Euro gefördert. Das ist so viel wie nie zuvor. Doch Kinobetreiber*innen klagen über Publikumsschwund. "Zu viele Filme werden von zu wenig Menschen gesehen" schreibt die Kulturstaatsministerin. Kann eine Reform der Filmförderung den deutschen Film retten?
Die Frage des Tages - Muss das Frauenbild in Kino und Fernsehen realistischer werden?
Heute beginnt die Berlinale - da geht es ums Sehen und Gesehenwerden. Besonders unsichtbar sind Frauen, die älter als 47 Jahre sind. Dabei leben in Deutschland 21 Millionen Frauen in diesem Alter. Die Kampagne "Let's change the picture" will die Repräsentation von Frauen in Film und Fernsehen stärken. Unterstützt wird sie von Schauspielerinnen wie Gesine Cukrowski, Jasmin Tabatabei oder Ruth Reinecke. Sie finden: wir brauchen vielfältige role models von Frauen in der zweiten Lebenshälfte. Rollen, die über die der Oma, Haus- und Powerfrau hinausgeht. Wir fragen Susanne Mayer: Muss das Frauenbild in Kino und Fernsehen realistischer werden?
Die Frage des Tages - Ist die harte Kritik am "Manifest für den Frieden" angemessen?
"Manifest für den Frieden" haben Alice Schwarzer und Sahra Wagenknecht ihre Petition genannt, die mittlerweile über 400.000 Menschen unterschrieben haben. Darin fordern sie den Kanzler u.a. dazu auf, "die Eskalation der Waffenlieferung zu stoppen". Diese Petition steht nun stark in der Kritik: von "Manipulation" (FAZ) und "Zynismus" (Welt) ist die Rede und Katrin Göring-Eckardt (Bündnis90/DieGrünen) findet das Manifest "nicht nur naiv, sondern auch unehrlich". Wir fragen heute Paulina Fröhlich: Ist die harte Kritik am "Manifest für den Frieden" angemessen?
Die Frage des Tages - Ist der Wahlsieg der CDU in Berlin eine Trendwende?
Die CDU hat bei der Abgeordnetenhauswahl in Berlin einen historischen Sieg errungen: 28,2% der abgegebenen Stimmen. Das sind mehr als 10% mehr als bei der letzten Wahl und das beste Ergebnis der CDU in Berlin seit mehr als 20 Jahren. Ist das eine Trendwende in der Hauptstadt, die lange links und grün gewählt hat? Das ist heute unsere Frage des Tages an den Historiker und Politikwissenschaftler Götz Aly.
Die Frage des Tages - Die Frage des Tages: Ist die Berlin-Wahl 2023 ein Sieg der Demokratie?
Schon lange vor der Wiederholungswahl in Berlin am gestrigen Sonntag zeichnete sich in den Umfragen ein Sieg der CDU ab. Doch trotz der gewonnen Wahl ist es keineswegs sicher, ob es den Berliner Christdemokarten gelingt, ins Rote Rathaus einzuziehen. Ist Berlin-Wahl 2023 ein Sieg der Demokratie? Hat sie die Demokratie gestärkt? Mohamed Amjahid beantwortet unsere Frage des Tages.
Die Frage des Tages - Vor der Wahl: Was braucht Berlin am dringendsten?
Nur noch zwei Tage bis zur Neu-Wahl in Berlin, am Sonntag ist es soweit. Wir haben in dieser Woche jeden Tag unsere Kommentator*innen gefragt, was sie für die drängendsten Themen der Stadt halten. Für die Journalistin und Autorin Julia Friedrichs ist der Fall klar: die Stadtreinigung.