Krieg und Frieden – Positionen zur Zeit © Getty Images/Anna Moneymaker / Staff
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Krieg und Frieden – Positionen zur Zeit

In der Nacht zum 24. Februar 2022 überfällt das russische Militär die Ukraine. Es ist Krieg in Europa. Eine Zeitenwende.

Die junge Generation Europas sieht sich erstmals in diesem Ausmaß mit dem Thema Krieg konfrontiert. Bundeskanzler Olaf Scholz kündigt 100 Milliarden Sondervermögen für die Bundeswehr an und auch großen Teilen der Friedensbewegung fallen immer weniger Gründe ein, warum man jetzt gegen eine Waffenlieferung an die Ukraine sein sollte. Tausende Geflüchtete aus der Ukraine erreichen täglich auch Berlin und Brandenburg. Wie sieht Pazifismus aus in Zeiten des Krieges? Wie wird Europa sich entwickeln, wenn die alte Ordnung in Trümmern liegt? Welche Brücken können Zivilgesellschaft, Politik oder Kultur nun neu errichten?

rbbKultur nimmt sich mit der Reihe "Krieg und Frieden. Positionen zur Zeit" ab jetzt jeden Samstag Raum, um die aktuelle Situation in der Ukraine in den Blick zu nehmen und gemeinsam mit Expertinnen, Wissenschaftlern und Kulturschaffenden auf die großen Fragen unserer Zeit zu blicken.

Krieg und Frieden | Die Rolle der Separatisten © picture alliance/ dpa/ Photomig
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Krieg und Frieden - Die Rolle der Separatisten

Seit April 2014 wird im Osten der Ukraine gekämpft. Ermutigt durch die russische Annexion der Krim griffen Separatisten staatliche Institutionen an und riefen in den von ihnen kontrollierten Gebieten die "Volksrepubliken" Donezk und Luhansk aus. Diese wurden aber international nicht anerkannt – auch von Russland nicht. Moskau gab zunächst vor, mit dem Konflikt nichts zu tun zu haben, unterstützte die Separatisten aber mit Waffen und freiwilligen Kämpfern. Der Ukraine gelang es nicht, die Gebiete zurückzuerobern. Die Kämpfe lösten eine Massenflucht der Bevölkerung aus. Inzwischen hat Russland die "Volksrepubliken" anerkannt und greift auch offiziell in die Kämpfe ein. Die Donbass-Region gehört zu den wichtigsten Schlachtfeldern des Krieges. Doch was wollen die Separatisten? Darüber spricht unser Osteuropaexperte Jürgen Buch mit Dr. Sabine Fischer von der Stiftung Wissenschaft und Politik.

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Krieg und Frieden | Ukraine verstehen © picture alliance/ Zoonar/ Oleksii Hrecheniuk
picture alliance/ Zoonar/ Oleksii Hrecheniuk

Krieg und Frieden - Ukraine verstehen

Die Ukraine ist nach Russland der zweitgrößte Staat Europas und der größte, dessen Gebiet vollständig innerhalb des Kontinents liegt. Für viele Deutsche war sie vor dem russischen Angriff nicht viel mehr als ein weißer Fleck. Dieses Unwissen macht sich die russische Propaganda zunutze. Sie behauptet, die Ukraine würde historisch zu Russland gehören, die russisch sprechenden Ukrainer seien Russen und müssten vor den „Nazis“ in der Kiewer Regierung geschützt werden. Dass das nicht stimmt, lässt sich an der Entschlossenheit ablesen, mit der sich das ukrainische Volk gegen den russischen Angriff wehrt. Doch was macht die Ukraine aus? Hat sie wirklich eine eigene Sprache und Kultur? Der rbbKultur-Osteuropaexperte Jürgen Buch spricht mit Marieluise Beck vom Zentrum Liberale Moderne, das die Website ukraineverstehen.de betreibt.
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Krieg und Frieden | Der Krieg und die Europäische Sicherheitsarchitektur © picture alliance/ ANSA/ Cesare Abbate
picture alliance/ ANSA/ Cesare Abbate

Krieg und Frieden - Der Krieg und die Europäische Sicherheitsarchitektur

Der russische Angriff auf die Ukraine erschüttert die europäische Sicherheitsarchitektur in ihren Grundfesten. Bisher galten die Beschlüsse der UNO und der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE). Es gab Abrüstungsverträge, die die Gefahr eines Atomkriegs reduzierten. Doch all das scheint Makulatur zu sein. Russland stellt Staatsgrenzen in Frage und droht mit dem Einsatz von Nuklearwaffen, bisher neutrale Staaten treten der Nato bei, überall in Europa werden die Verteidigungsausgaben erhöht. Wie kann in dieser angespannten Situation für Sicherheit gesorgt werden? Unser Osteuropaexperte Jürgen Buch spricht mit Tim Geiger vom Institut für Zeitgeschichte München-Berlin.
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Mehr

Bombardierte Häuser in der ukrainischen Stadt Dnipro © picture alliance
SOPA Images via ZUMA Press Wire

Lage der Menschen - Russlands Krieg in der Ukraine

Am 24. Februar 2022 hat Russland seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine begonnen - in der Erwartung eines raschen Sieges. Zehntausende Menschen sind inzwischen tot. Ein Ende der Kämpfe ist nicht in Sicht, ebenso wenig wie eine politische Lösung. Die Ukrainer kämpfen um ihre Unabhängigkeit, Russlands Präsident Putin sieht diese als "historischen Irrtum". Berichte, Meinungen, Hintergründe zum Thema.

Solidaritätskundgebung mit Herzen in ukrainischen Farben © Vuk Valcic
ZUMA Press Wire

Spenden und Hilfsorganisationen - Ukraine: So können Sie den Menschen helfen

Der russische Einmarsch in die Ukraine hat weltweit Entsetzen ausgelöst, aber auch eine Welle von Solidarität und Hilfsbereitschaft in Gang gesetzt.

Im Folgenden haben wir einige Möglichkeiten aufgeführt, wo und wie Sie helfen können - mit Geld- oder Sachspenden an Hilfsorganisationen und Schlafplätzen für Flüchtende.

Podcasts

Podcast "Alles ist anders - Leben mit dem Krieg"
ARD

Inforadio Alles ist anders - Leben mit dem Krieg

Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine ist eine Zeitenwende. Der Podcast "Alles ist anders" hat von Anfang an begleitet, was das genau bedeutet. In 27 Folgen haben die Hosts Fragen zum Schwerpunkt "Krieg in Europa" beantwortet. In den neuen Episoden soll nun "Leben mit dem Krieg" im Mittelpunkt stehen. Was macht das mit den Menschen? Und: Wie gehen Betroffene inzwischen damit um, dass sich ihr Leben nachhaltig verändert hat? Habt ihr Fragen oder Anregungen, mailt an allesistanders@wdr.de.

Nachricht von Yevgenia © imago-images/ Müller-Stauffenberg
imago-images/ Müller-Stauffenberg

rbbKultur Nachricht von Yevgenia

Seit dem 24. Februar 2022 führt Russland in der Ukraine einen brutalen Krieg. Bombenalarm in der Hauptstadt Kyjiw, Menschen schlafen in Schutzkellern oder U-Bahnstationen, haben Angst. Wie ist die Lage?

Die Schriftstellerin und Künstlerin Yevgenia Belorusets lebt in Kyjiw und schickte anfangs jeden Tag eine Nachricht an rbbKultur, in der sie davon erzählte, wie sie den Krieg erlebt. Nach einem Jahr sendet sie neue Nachrichten.