Die Frage des Tages © rbbKultur
rbbKultur

Kommentar - Die Frage des Tages

Zehn starke Stimmen im Wechsel "Die Frage des Tages" – montags bis freitags, immer um 08.10 Uhr. Die meinungsfreudigen Persönlichkeiten sind: der Historiker Götz Aly, der Sprachwissenschaftler Anatol Stefanowitsch, die Schriftstellerin Jagoda Marinić, der Filmemacher Andres Veiel, "Die Zeit"-Autorinnen Jana Simon und Susanne Mayer, Claudius Seidl von der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung", der Journalist und Autor Mohamed Amjahid, die Publizistin Julia Friedrichs sowie Paulina Fröhlich vom Progressiven Zentrum Berlin.

Die Fragen

Die Frage des Tages – Paulina Fröhlich © rbbKultur/Capital Headshots Berlin
rbbKultur/Capital Headshots Berlin

- Sind diffuse Warnungen vor möglichen Terroranschlägen hilfreich?

Seit dem Anschlag in Moskau befinden sich auch andere Länder im Alarmzustand. In Frankreich wurde die Terrorstufe erhöht und Bundesinnenministerin Nancy Faeser nennt die islamistische Terrorgefahr akut. Die gefühlte Bedrohung in der Bevölkerung steigt wieder. Aber sollte man sich anders verhalten? Sind solche politischen, diffusen Warnungen vor möglichen Terroranschlägen hilfreich? Ein Kommentargespräch mit Paulina Fröhlich.

Download (mp3, 5 MB)
Die Frage des Tages – Götz Aly © rbbKultur/dpa/Sophia Kembowski
rbbKultur/dpa/Sophia Kembowski

- Haben wir die Pandemie angemessen aufgearbeitet?

Seit einigen Tagen kocht die nachträgliche Kritik an der Corona-Politik der Bundesregierung und der Haltung der meisten Medien während der Pandemie hoch. Nach einer zunächst scheinbaren kollektiven Amnesie nach dem Pandemieende wird jetzt der Ruf nach Entschuldigungen für zu strenge Maßnahmen und dadurch entstandene, vor allem psychische Schäden laut. Außerdem werfen die bisher unter Verschluss gehaltenen Protokolle des RKI-Krisenstabs Fragen auf. Haben wir die Pandemie angemessen aufgearbeitet? Hören Sie dazu die Meinung des Historikers Götz Aly in unserer Frage des Tages.

Download (mp3, 7 MB)
Die Frage des Tages – Mohamed Amjahid © rbbKultur/C-A Langer
rbbKultur/C-A Langer

- Uber-Arena: Ein guter neuer Name für die ehemalige Mercedes-Benz-Arena?

Seit dem Wochenende ist die "Mercedes-Benz-Arena" Geschichte. Der Friedrichshainer Veranstaltungsort heißt nun "Uber-Arena", die "Verti Music Hall" ist umbenannt in "Uber Eats Music Hall" und statt dem "Mercedes-Platz" gibt es jetzt einen "Uber-Platz". Benannt nach Uber, dem Unternehmen, das vor allem in der Personenbeförderung tätig ist, das inzwischen aber auch Sparten wie den Essenslieferdienst "Uber eats" betreibt.

Nach dem Automobil-Konzern prägt nun also ein Dienstleister den Bereich nahe der Warschauer Brücke. "Uber-Arena" - ist das ein guter neuer Name für die ehemalige Mercedes-Benz-Arena? Diese Frage des Tages beantwortet heute Mohamed Amjahid.

Download (mp3, 5 MB)
Die Frage des Tages – Julia Friedrichs © rbbKultur/Andreas Hornoff
rbbKultur/Andreas Hornoff

- Geburtenrate auf dem Tiefstand. Ist das schlimm?

Statistisch bekommen Frauen in Deutschland nur noch 1,36 Kinder. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung. Die Geburtenrate ist damit auf den tiefsten Stand seit 2009 gefallen. Ist das schlimm? Das fragen wir unsere Kommentatorin Julia Friedrichs in der Frage des Tages.
Download (mp3, 10 MB)
Nicole Diekmann, Journalistin © David Ausserhofer
David Ausserhofer

- Hat die AfD ein Recht auf Ausschussvorsitze?

Das Bundesverfassungsgericht prüft seit gestern, ob die AfD das Recht auf einen Vorsitz in Ausschüssen des Bundestages hat. Hintergrund sind zwei Klagen der AfD, die im Umgang mit ihren Abgeordneten den Bruch einer jahrzehntelangen Parlamentspraxis sieht. Theoretisch entfallen in der aktuellen Legislaturperiode drei Ausschuss-Vorsitze an die AfD. Deren Kandidaten waren aber nicht gewählt worden. Die Partei sieht darin ihr Recht auf Gleichbehandlung verletzt. Unsere Frage des Tages an Nicole Diekmann lautet: Hat die AfD ein Recht auf Ausschussvorsitze?
Download (mp3, 8 MB)
Die Frage des Tages – Andres Veiel © rbbKultur/Carsten Kampf
rbbKultur/Carsten Kampf

- Ist die Gerichtsentscheidung über die Baumhäuser neben der Tesla-Fabrik richtig

Die Baumhäuser im Protestcamp neben der Tesla-Fabrik in Grünheide dürfen bleiben. Das hat das Verwaltungsgericht in Potsdam gestern entschieden. Etwa 80 Aktivisten besetzen derzeit ein Waldstück, um die Rodung zu verhindern. Tesla will sein Fabrikgelände erweitern und u.a. einen Güterbahnhof errichten. Dagegen hatten bei einer Bürgerbefragung auch die Anwohner gestimmt. Die Gemeinde schlug daraufhin vor, nur die Hälfte des Waldes zu roden, damit wenigstens der Güterbahnhof gebaut werden kann. Doch die Besetzer lehnen das ab. Sie sind generell gegen die Fabrik, die der Region einen Entwicklungsschub und viele Arbeitsplätze gebracht hat. Ist die Gerichtsentscheidung über die Baumhäuser richtig? Das ist heute unsere Frage des Tages. Es antwortet der Filmemacher Andres Veiel.
Download (mp3, 8 MB)
Die Frage des Tages – Paulina Fröhlich © rbbKultur/Capital Headshots Berlin
rbbKultur/Capital Headshots Berlin

- Tun wir zu wenig gegen Gewalt an Schulen?

Die Zahl der erfassten Gewalttaten an Berliner Schulen ist in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Meist handelt es sich um vorsätzliche einfache Körperverletzung, um Raub oder Nötigung. Auch Lehrer sind unter den Opfern. Die endgültigen Zahlen für 2023 liegen zwar noch nicht vor, aber die Tendenz zeigt eindeutig nach oben. 2022 wurden in Berlin doppelt so viele Rohheitsdelikte registriert wie im Jahr zuvor. 2023 gingen die Zahlen nochmals nach oben. - Tun wir zu wenig gegen Gewalt an Schulen? Das ist heute unsere Frage des Tages. Es antwortet Paulina Fröhlich von der gemeinnützigen Denkfabrik Progressives Zentrum Berlin.
Download (mp3, 8 MB)
Die Frage des Tages – Anatol Stefanowitsch © rbbKultur/Gregor Baron
rbbKultur/Gregor Baron

- Sind Zivilschutzübungen an Schulen sinnvoll?

Deutschland ist auf einen Katastrophenfall nicht vorbereitet. Es müsse mehr für den Schutz der Zivilbevölkerung getan werden, beklagen InnenpolitikerInnen mehrerer Fraktionen. Bundesbildungsministerin Stark-Watzinger (FDP) macht sogar einen konkreten Vorschlag: Zivilschutzübungen an Schulen. Dadurch könnten SchülerInnen ein Bewusstsein für neue Risiken entwickeln. Sie ruft auch die Schulen auf, ein "unverkrampftes Verhältnis zur Bundeswehr" zu entwickeln. Während ihr der Deutsche Lehrerverband zustimmt, widersprechen Union und Grüne. Angstmacherei helfe nicht. Aber wie reagieren wir angemessen auf die Sicherheitslage? Unsere Frage des Tages an den Sprachwissenschaftler Anatol Stefanowitsch: Sind Zivilschutzübungen an Schulen sinnvoll?
Download (mp3, 7 MB)
Die Frage des Tages – Claudius Seidl © rbbKultur/dpa/Tim Brakemeier
rbbKultur/dpa/Tim Brakemeier

- Sollte der Westen die Präsidentschaftswahl in Russland nicht anerkennen?

Wladimir Putin wird Präsident Russlands bleiben. Das steht eigentlich schon vor der Wahl fest, die ab heute und bis zum Sonntag dauert. Proteste sind möglich, die Änderung des Wahlergebnisses eher nicht. Aber wie damit umgehen? Die Witwe des in Haft umgekommenen Oppositionspolitikers Alexej Nawalny schlägt vor: Präsidentschaftswahl in Russland nicht anerkennen! Putin sei keine legitime politische Führungsfigur, sondern ein Gangster, so Julia Nawalnaya. Unsere Frage des Tages also zur Wahl in Russland an Caudius Seidl von der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung: Sollte der Westen die Präsidentschaftswahl in Russland nicht anerkennen?

Download (mp3, 7 MB)
Die Frage des Tages – Ronen Steinke © rbbKultur/Markus Schreiber
rbbKultur/Markus Schreiber

- Nutzt der Berufungsprozess in Münster der AfD?

Das mediale Interesse am Berufungsverfahren um die Einstufung der AfD als rechtsextremistischer Verdachtsfall ist so groß, dass der Prozess vorm Oberverwaltungsgericht Münster in die Eingangshalle des Gerichtsgebäudes verlegt werden musste. Die Anwälte der Partei ziehen alle Register. Sie kündigten an, mehr als 200 Beweisanträge stellen zu wollen und stellten einen Befangenheitsantrag gegen den Senat des Gerichts. Später folgte ein Antrag auf Vertagung des Prozesses um sechs Wochen. Klar ist: sie sind nicht an einer kurzen Verfahrensdauer interessiert. Nutzt der Berufungsprozess in Münster der AfD? - Das ist heute unsere Frage des Tages. Es antwortet der Jurist Ronen Steinke.
Download (mp3, 7 MB)
Die Frage des Tages – Paulina Fröhlich © rbbKultur/Capital Headshots Berlin
rbbKultur/Capital Headshots Berlin

- Keine Taurus-Lieferung für die Ukraine: Handelt Olaf Scholz zögerlich oder besonnen?

Für Olaf Scholz und seine Partei ist die Sache entschieden: Deutschland soll keine Taurus-Marschflugkörper an die Ukraine liefern. Denn so würde Deutschland riskieren, Kriegspartei zu werden. Das sieht eine Mehrheit der Deutschen auch so. Wir fragen Paulina Fröhlich vom Progressiven Zentrum Berlin: Handelt Olaf Scholz bei der deutschen Ukraine-Hilfe gerade zögerlich oder besonnen?

Download (mp3, 6 MB)
Die Frage des Tages – Götz Aly © rbbKultur/dpa/Sophia Kembowski
rbbKultur/dpa/Sophia Kembowski

- Tödlicher Unfall: Tut der Berliner Senat genug für die Verkehrssicherheit?

Berlin steht noch unter Schock: Auf der Leipziger Straße starben am Wochenende eine Mutter und ihr vierjähriges Kind. Ein 83-jähriger Autofahrer hatte die beiden frontal erfasst, er fuhr zu schnell und war auf den Radweg ausgewichen. Der Verkehrsclub Deutschland Berlin und der Verein Fuß e.V. verlangen nun vom Senat u.a., dass auf der Leipziger Straße sowie weiteren Hauptstraßen das Tempolimit bei 30 bleibt und nicht wieder auf 50 erhöht wird, wie derzeit geplant. Außerdem sollten mehr geschützte Rad- und Fußwegen eingerichtet werden. Im vergangenen Jahr sind 33 Menschen in Berlin nach Verkehrsunfällen gestorben. Dabei hatte Verkehrssenatorin Manja Schreiner gesagt, dass die "Vision Zero" - also Null Verkehrstote - wie in Schweden, den Niederlanden oder der Schweiz - auch für die schwarz-rote Koalition gelte. Daher fragen wir in der Frage des Tages Götz Aly: Tut der Berliner Senat genug für die Verkehrssicherheit?
Download (mp3, 8 MB)
Die Frage des Tages – Mohamed Amjahid © rbbKultur/C-A Langer
rbbKultur/C-A Langer

- Sollte die Bundesregierung die neuen Pläne der USA für Gaza unterstützen?

Für die mehr als 2 Millionen Einwohner im Gazastreifen ist nach mehr als fünf Monaten Krieg die Not groß. Am schlimmsten ist die Lage im Norden des Gazastreifens, der lange Zeit von Hilfslieferungen abgeschnitten war. Um die humanitäre Krise zu lindern, will US-Präsident Biden nun an der Küste des Gazastreifens einen schwimmenden Hafen für Hilfslieferungen bauen lassen. Unsere Frage an den Journalisten Mohamed Amjahid: Sollte die Bundesregierung die neuen Pläne der USA für Gaza unterstützen?
Download (mp3, 6 MB)
Nicole Diekmann, Journalistin © David Ausserhofer
David Ausserhofer

- Sollten wir den Frauentag wieder mehr als politischen Kampftag begreifen?

Morgen ist Frauentag - in Berlin ein Feiertag und Auftakt zum langen Wochenende. Doch natürlich hat der Tag auch eine politische Bedeutung. Zuerst begangen wurde er 1909 in den USA - damals noch am 28. Februar. Seit 1921 ist der 8. März das verbindliche Datum. Anfangs ging es vor allem ums Frauenwahlrecht, später um den Kampf für Gleichberechtigung. Deswegen wird vom 8. März auch als Frauenkampftag gesprochen. Es ist viel erreicht worden, doch völlig gleichberechtigt sind Frauen immer noch nicht - auch nicht in Deutschland. Man kann es daran erkennen, dass sie in einigen Bereichen weniger verdienen als Männer und weniger Führungsposten besetzen. Sollten wir den Frauentag wieder mehr als politischen Kampftag begreifen? Das ist heute unsere Frage des Tages. Es antwortet die Journalistin und ZDF-Korrespondentin Nicole Diekmann.
Download (mp3, 7 MB)
Die Frage des Tages – Andres Veiel © rbbKultur/Carsten Kampf
rbbKultur/Carsten Kampf

- Kann man noch mit gutem Gewissen reisen?

Gestern hat in Berlin die Internationale Tourismus Börse begonnen, die größte Reisemesse der Welt. Der Branche geht es bestens. Große Verbände berichten von wachsenden Buchungszahlen - und das trotz kräftiger Preissteigerungen. Klar ist: Die Deutschen wollen aufs Reisen nicht verzichten. Die beliebtesten Urlaubsregionen befinden sich nach wie vor im Mittelmeerraum, doch auch Fernreisen liegen im Trend. Länder wie die Vereinigten Arabischen Emirate, Namibia und Japan melden Umsatzzuwächse von weit über 40 Prozent. Da bei Flugreisen und Kreuzfahrten sehr viele Treibhausgase ausgestoßen werden, ist das für die Umwelt keine gute Nachricht. Kann man heute noch mit gutem Gewissen reisen? Das ist heute unsere Frage des Tages. Es antwortet der Autor und Filmemacher Andres Veiel.
Download (mp3, 7 MB)
Die Frage des Tages – Claudius Seidl © rbbKultur/dpa/Tim Brakemeier
rbbKultur/dpa/Tim Brakemeier

- Können höhere Bußgelder helfen, Berlin sauberer zu machen?

Illegal entsorgter Müll auf Straßen und in Grünanlagen - das ist ein altbekanntes Berliner Problem. Die Berliner Regierungsparteien CDU und SPD wollen es anpacken, indem sie die Bußgelder erhöhen. Wer Zigarettenkippen, Plastiktüten oder Einwegbecher einfach auf die Straße wirft, soll mit 250 statt derzeit 55 Euro zur Kasse gebeten werden. Das Bußgeld für die illegale Entsorgung von Altreifen soll auf 3500 Euro steigen, das für 100 kg Bauschutt auf 25.000 Euro. Wir fragen Claudius Seidl: Können höhere Bußgelder helfen, Berlin sauberer zu machen?
Download (mp3, 5 MB)
Die Frage des Tages – Anatol Stefanowitsch © rbbKultur/Gregor Baron
rbbKultur/Gregor Baron

- Taurus-Abhöraffäre: Sucht Scholz nur eine Ausrede fürs Nichts-Tun?

Eine Abhöraffäre erschüttert die Bundespolitik: Ein russischer Staatssender hat den Mitschnitt eines Gesprächs zwischen vier Bundeswehroffizieren veröffentlicht. Darin sprechen die Beteiligten unter anderem darüber, ob ukrainische Streitkräfte das deutsche Taurus-Waffensystem ohne Beteiligung der Bundeswehr vor Ort bedienen könnten. Schon seit Monaten wünscht die Ukraine den Einsatz des deutschen Taurus-Systems. Bundeskanzler Scholz schließt eine Lieferung allerdings vehement aus mit der Begründung, dass Deutschland dadurch in den Ukraine-Krieg hineingezogen werden könnte, bis hin zu einer direkten Beteiligung des deutschen Militärs. Fachleute haben das jüngst immer wieder bestritten: Die ukrainischen Streitkräfte könnten die Marschflugkörper sehr gut selbst bedienen. Das abgehörte Gespräch der Bundeswehroffiziere scheint das nun also zu bestätigen - und weckt somit Zweifel an Scholz‘ Argumentation. Sucht Scholz nur eine Ausrede fürs Nichts-Tun?
Download (mp3, 6 MB)
Die Frage des Tages – Claudius Seidl © rbbKultur/dpa/Tim Brakemeier
rbbKultur/dpa/Tim Brakemeier

- Nawalny wird beerdigt: Damit auch Protest gegen Putin in Russland?

Heute wird in Moskau der russische Oppositionspolitiker Alexej Nawalny beerdigt. Er war im Straflager ums Leben gekommen. Dafür hatten Nawalnys Frau und viele Politiker weltweit direkt Russlands Präsident Putin verantwortlich gemacht. Wie viele Menschen sich heute zur Beisetzung des Kremlkritikers trauen werden, ist unklar. Nach seinem Tod hatten viele Menschen russlandweit Blumen niedergelegt und waren dafür verhaftet worden. Aus diesem Anlass lautet die "Frage des Tages" heute: Wird mit der Beisetzung Nawalnys auch der letzte Protest gegen Putin beerdigt?

Download (mp3, 5 MB)
Die Frage des Tages – Ronen Steinke © rbbKultur/Markus Schreiber
rbbKultur/Markus Schreiber

- "Berlinale-Eklat": Ist die deutsche Politik wirklich schuld an der Bedrohung der Filmemacher?

Die Aufregung um die Preisverleihung des israelisch-palästinensischen Dokumentarfilms "No Other Land" bei der Berlinale dreht weitere Kreise: Zunächst wurde die Berlinale-Leitung und die deutsche Kultur von Israel kritisiert, den "Roten Teppich für Israelfeinde und Antisemiten" ausgerollt zu haben.

Nun ist der israelische Regisseur Yuval Abraham für seine Äußerungen bei der Berlinale von einem rechtsextremen Mob in Israel bedroht worden. Er gibt den deutschen Politikern dafür die Schuld, weil sie ihm Antisemitismus vorgeworfen haben!

Unsere "Frage des Tages" darum an Ronen Steinke von der Süddeutschen Zeitung: "Ist die deutsche Politik wirklich schuld an der Bedrohung der Filmemacher?"

Download (mp3, 4 MB)
Die Frage des Tages – Paulina Fröhlich © rbbKultur/Capital Headshots Berlin
rbbKultur/Capital Headshots Berlin

- Sollte die NATO notfalls Bodentruppen in die Ukraine schicken?

Die Ukraine gerät bei ihrer Verteidigung gegen Russland zunehmend unter Druck. Ihr fehlen Soldaten und vor allem Munition. Nun hat der französische Präsident Emmanuel Macron angekündigt, notfalls auch westliche Bodentruppen in die Ukraine zu schicken. Bundeskanzler Scholz widersprach umgehend. Er ist nicht einmal bereit, der Ukraine die lang erbetenen Taurus Marschflugkörper zur Verfügung zu stellen, weil er eine Eskalation fürchtet. Deutschland soll auf gar keinen Fall Kriegspartei werden. Doch wenn in Ukraine ein Durchbruch der russischen Truppen droht? Sollte die NATO dann nicht doch Bodentruppen schicken? - Das ist heute unsere Frage des Tages. Es antwortet Paulina Fröhlich vom Thinktank Progressives Zentrum Berlin.
Download (mp3, 4 MB)
Die Frage des Tages – Götz Aly © rbbKultur/dpa/Sophia Kembowski
rbbKultur/dpa/Sophia Kembowski

- Werden die Grünen als Feindbild missbraucht?

Die politischen Sitten in Deutschland werden immer rauer. Die Partei, die zurzeit am meisten Hass und Häme abbekommt, sind die Grünen. Wo immer sie öffentlich auftreten, wird lautstark protestiert - vor allem von Bauern, die eine Rücknahme der Subventionsstreichung beim Agrardiesel fordern. Spitzenpolitiker der Partei werden auch körperlich bedrängt - zuletzt die Co-Bundesvorsitzende Ricarda Lang, die von Bauern in Magdeburg am Verlassen einer Veranstaltung gehindert wurde. Dabei sind die Grünen nur eine der drei Regierungsparteien. Den Kanzler gestellt haben sie noch nie. - Werden die Grünen als Feindbild missbraucht? Das ist heute unsere Frage des Tages. Es antwortet der Historiker und Politikwissenschaftler Götz Aly.
Download (mp3, 6 MB)
Die Frage des Tages – Mohamed Amjahid © rbbKultur/C-A Langer
rbbKultur/C-A Langer

- Bietet Deutschland russischen Dissidenten genügend Schutz?

Nach Informationen der „Bild am Sonntag“ haben 1.900 russische Staatsangehörige seit 2022 wegen ihres Einsatzes für Demokratie und Menschenrechte oder wegen ihrer Kritik am russischen Krieg in der Ukraine Schutz in Deutschland bekommen. Nach dem Tod des Kremlkritikers Alexej Nawalny und angesichts der mutmaßlichen Ermordung eines russischen Deserteurs in Spanien hat Bundesinnenministerin Faeser vor Gefahren für regimekritische Russen in Deutschland gewarnt. Die SPD-Politikerin sagte der "Bild am Sonntag": "Wir wissen, dass der Kriegstreiber Putin vor nichts zurückschreckt. Deutschland tue alles dafür, dass politisch verfolgte Russen hierzulande sicher sind“. Deshalb lautet unsere "Frage des Tages" an den Journalisten Mohamed Amjahid: "Bietet Deutschland/Europa russischen Dissidenten genügend Schutz?
Download (mp3, 4 MB)
Die Frage des Tages – Julia Friedrichs © rbbKultur/Andreas Hornoff
rbbKultur/Andreas Hornoff

- Dürfen wir kriegsmüde sein?

Seit zwei Jahren führt Russland Krieg gegen die Ukraine. Die großen Demonstrationen gegen diesen Krieg, die zu Beginn Tausende Menschen in Deutschland mobilisiert haben, gibt es nicht mehr. Kontroversen gab es um die Sanktionen gegen Russland, wie um die Waffenlieferungen an die Ukraine. Inzwischen scheint der Kampf der Ukraine immer schwieriger zu werden. Dürfen wir kriegsmüde sein?
Download (mp3, 5 MB)
Nicole Diekmann, Journalistin © David Ausserhofer
David Ausserhofer

- Gibt es eine Chance, die politische Auseinandersetzung zu entschärfen?

Die politische Auseinandersetzung wird immer brutaler: in den Parlamenten, in denen Provokationen und Ordnungsrufe seit dem Einzug der AfD deutlich zugenommen haben, wie eine Studie des Leibniz-Instituts für Deutsche Sprache zeigt; aber auch außerhalb der Parlamente. Gerade gab es einen Brandanschlag auf das Haus eines SPD-Politikers und Angriffe auf Wahlkreisbüros der Linken in Thüringen. Der Austausch von Argumenten im Diskurs scheint immer weniger relevant zu sein. Gibt es eine Chance, die politische Auseinandersetzung zu entschärfen?
Download (mp3, 6 MB)
Die Frage des Tages – Andres Veiel © rbbKultur/Carsten Kampf
rbbKultur/Carsten Kampf

- Sollten sich deutsche Spitzenpolitiker mehr für die Freilassung Julian Assanges tun?

Julian Assange muss in London nach wie vor bangen, in die USA ausgeliefert zu werden. Er ist der Gründer der Enthüllungsplattform WikiLeaks und hat geheime Dokumente veröffentlicht, von denen einige Menschenrechtsverletzungen und Kriegsverbrechen belegen. Dafür ist er international mit Preisen geehrt worden. Doch in den USA drohen ihm 175 Jahre Haft. Seit 2010 kann sich Julian Assange nicht mehr frei bewegen. Er lebte zunächst als Flüchtling in der ecuadorianischen Botschaft in London, wurde dann aber festgenommen und ins Hochsicherheitsgefängnis Belmarsh gebracht. Sein Gesundheitszustand hat sich dort rapide verschlechtert. In Deutschland wird Assange von vielen Künstlern und Politikern unterstützt. Spitzenpolitiker halten sich jedoch auffällig zurück. Sollten sich deutsche Spitzenpolitiker mehr für die Freilassung Julian Assanges einsetzen? Das ist heute unsere Frage des Tages. Es antwortet der Filmemacher Andres Veiel.

Download (mp3, 7 MB)
Die Frage des Tages – Paulina Fröhlich © rbbKultur/Capital Headshots Berlin
rbbKultur/Capital Headshots Berlin

- Ist eine Bürgerbefragung ohne bindendes Ergebnis gut für die Demokratie?

Der Autobauer Tesla will in Grünheide seine Fabrik erweitern, um einen Güterbahnhof und Lagerflächen zu errichten. Dafür müssten mehr als 100 Hektar Wald gerodet werden, wogegen Naturschützer Sturm laufen. Andererseits würde der Güterbahnhof dazu führen, dass Verkehr von der Straße auf die Schiene verlagert wird, was der Natur tendenziell nützt. Die Bürger von Grünheide hatten bis Freitag die Möglichkeit, über die Vergrößerung des Fabrikgeländes abzustimmen. Das Ergebnis wird heute bekannt gegeben. Doch es verpflichtet die Gemeindevertretung zu nichts. Ist eine Bürgerbefragung ohne bindende Wirkung gut für die Demokratie? Das ist heute unsere Frage des Tages. Es antwortet Paulina Fröhlich von der Denkfabrik Progressives Zentrum Berlin.
Download (mp3, 5 MB)
Die Frage des Tages – Anatol Stefanowitsch © rbbKultur/Gregor Baron
rbbKultur/Gregor Baron

- Ist die Zeit gekommen, für eine EU als Militärmacht?

Die Kommissionspräsidentin der Europäischen Union und ehemalige Verteidigungsministerin Deutschlands Ursula von der Leyen hat sich auf der Münchener Sicherheitskonferenz, die gestern zu Ende ging, für einen Verteidigungskommissar auf EU-Ebene. Wir fragen unsern Kommentator Anatol Stefanowitsch: Ist die Zeit gekommen, für eine EU als Militärmacht?
Download (mp3, 5 MB)
Die Frage des Tages – Julia Friedrichs © rbbKultur/Andreas Hornoff
rbbKultur/Andreas Hornoff

- Sind die vielen Streiks ein schlechtes Zeichen für den Zustand der Gesellschaft?

Pünktlich zur Berlinale sind die Beschäftigten großer Kino-Ketten zum mehrtägigen Warnstreik aufgerufen. Und auch im Einzelhandel wird gestreikt: Heute ist der Lebensmittelriese EDEKA an. Nachdem gleich Anfang des Jahres die Bahn bestreikt wurde, Beschäftigte von Sicherheitsdiensten an Flughäfen und von Arztpraxen die Arbeit niederlegten, reihen sich diese neuesten Streiks in eine immer länger werdende Kette von Arbeitskämpfen ein. "Ist das ein schlechtes Zeichen für den Zustand unserer Gesellschaft?" lautet daher die Frage des Tages an unsere Kolumnistin, die Journalistin Julia Friedrichs.

Download (mp3, 6 MB)
Die Frage des Tages – Ronen Steinke © rbbKultur/Markus Schreiber
rbbKultur/Markus Schreiber

- Kann man in Kunst und Kultur noch frei seine Meinung über Israel sagen?

Es gab eine große Empörung, weil am Samstag pro-palästinensische Aktivisten eine Hannah-Arendt-Lesung im Museum Hamburger Bahnhof in Berlin gestört haben. Die Stimmung ist aufgeheizt - pro-palästinensische Proteste stören in Universitäten und Kulturorten - auch bei der Berlinale gibt es die Sorge, dass es zu Protesten kommt. Ist die Kultur als Ort der Diskussion in Gefahr? Kann man in Kunst und Kultur noch frei seine Meinung über Israel sagen? Das fragen wir heute Ronen Steinke.
Download (mp3, 6 MB)

Die Kommentator:innen

Mohamed Amjahid - Porträt (Bild: A. Langer)
A. Langer

Montag - Mohamed Amjahid

Mohamed Amjahid schreibt Bücher und in Zeitungen. Geboren 1988 in Frankfurt/Main als Kind marokkanischer Gastarbeiter*innen, hat in Marokko Abitur gemacht und in Deutschland studiert. Er mag Fragen zu politischen Themen wie Rassismus, Weißen Privilegien, Polizeigewalt und zum Nahen Osten und Nordafrika.

Anatol Stefanowitsch - Porträt (Bild: rbb/ Gregor Baron)
rbb/ Gregor Baron

Montag - Anatol Stefanowitsch

Anatol Stefanowitsch forscht, schreibt und redet zu und über Sprache, der zweiten großen Liebe seines Lebens. Geboren 1970 in Berlin, aufgewachsen in Deutschland und England, Studium der Sprachwissenschaften in Hamburg und Houston, Texas. Hat 2010 die Initiative "Anglizismus des Jahres" mit ins Leben gerufen. Engagiert sich gegen sprachliche Diskriminierung und den politischen Missbrauch von Sprache. Er mag alle Fragen, die mit Sprache zu tun haben.

Jagoda Marinić - Porträt (Bild: Cris Beltran)
crisbeltran.com

Dienstag - Jagoda Marinić

Jagoda Marinić schreibt Bücher und Kolumnen, arbeitet als Kulturmanagerin, hält Vorträge und hostet den Podcast "Freiheit Deluxe". Geboren 1977 als Tochter kroatischer Einwander*innen, hat in Kroatien, den USA und Kanada gelebt. Jagoda Marinić mag beispielsweise Fragen über Politik, Kultur, Feminismus und Deutschland als Einwanderungsland.

Götz Aly - Porträt (Bild: dpa/Sophia Kembowski)
dpa/Sophia Kembowski

Dienstag - Götz Aly

Götz Aly forscht zu und schreibt über Geschichte. Geboren 1947 in Heidelberg. Hat die Deutsche Journalistenschule München besucht und Geschichte und Politikwissenschaft an der FU Berlin studiert. Kennt die Studentenbewegung nicht nur aus Büchern. Ihn beschäftigen Fragen über Nationalsozialismus und Holocaust, Kolonialismus, die 68er-Bewegung, deutsche Geistesgeschichte, Russland und Osteuropa.

Ronen Steinke © Markus Schreiber
Markus Schreiber

Mittwoch - Ronen Steinke

Ronen Steinke schreibt für die Süddeutsche Zeitung und veröffentlicht Bücher. Geboren 1983, studierte Jura in Hamburg und Tokio, hat in Anwaltskanzleien, einem Jugendgefängnis und am Internationalen Strafgerichtshof für das ehemalige Jugoslawien gearbeitet. Schreibt seit 2011 für die Süddeutsche Zeitung. Ronen Steinke beschäftigt sich mit Fragen zu Recht, Antisemitismus und Rechtsextremismus.

Andres Veiel - Porträt (Bild: Carsten Kampf)
Carsten Kampf

Mittwoch - Andres Veiel

Andres Veiel macht Dokumentar- und Spielfilme und inszeniert am Theater. Geboren 1959 in Stuttgart, hat in Berlin Psychologie studiert. Wollte mal Psychoanalytiker werden, hat sich dann aber fürs Theater und fürs Filmemachen entschieden. Ihn interessieren Fragen über Nationalsozialismus, Rechtsextremismus und die RAF, das Finanzsystem und seine Krisen, grüne Wirtschaft, Krieg und Frieden, und wie man mit Kunst die Gesellschaft verändern kann.

Susanne Mayer - Porträt (Bild: Laura Huck)
Laura Huck

Donnerstag - Susanne Mayer

Susanne Mayer schreibt Bücher und für "Die Zeit". Geboren 1952 in Bonn, hat sie Literatur studiert und in Anglistik promoviert. Sie hat in Großbritannien und den USA gelebt, längerer Aufenthalt in Kambodscha. Susanne Mayer mag beispielsweise Fragen über Literatur und Politik, zu Kultur, Familie und Kinder, das Älterwerden und über Männer.

Jana Simon - Porträt (Bild: Frank Rothe)
Frank Rothe

Donnerstag - Jana Simon

Jana Simon schreibt Bücher und für "Die Zeit". Geboren in Potsdam, danach gern unterwegs, mal in Italien, mal in Großbritannien oder in den USA. Jana Simon mag beispielsweise Fragen über Osteuropa, über Filme und Literatur, über Politik, über den deutschen Vereinigungsprozess und darüber, was unsere Gesellschaft noch zusammenhält.

Claudius Seidl - Porträt (Bild: dpa/Tim Brakemeier)
dpa/Tim Brakemeier

Freitag - Claudius Seidl

Claudius Seidl ist Redakteur im Feuilleton der “Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung” und schaut viele Filme. Geboren 1959 in Würzburg, hat Theater- und Politikwissenschaft und VWL studiert, hat schon ein paar Redaktionen geleitet und mit dem Kameramann Michael Ballhaus ein Buch geschrieben. Claudius Seidl mag beispielsweise Fragen über Filme und Kino, Jazz, die 68er und alles, was mit Kultur und Politik zu tun hat.

Julia Friedrichs © Andreas Hornoff
Andreas Hornoff

Freitag - Julia Friedrichs

Julia Friedrichs dreht Dokumentationen, veröffentlicht Bücher und schreibt für "Die Zeit". Geboren 1979, hat während der Schulzeit erste Artikel für die "Westfälischen Nachrichten" geschrieben, später Journalistik-Studium und Volontariat und ist großer Fan von "Werder Bremen". Julia Friedrichs mag Fragen zu Wirtschaft, Vermögensverteilung, sozialer Gerechtigkeit, Bildung, Familie und Sport.