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Matthias Bertsch im Gespräch mit dem Israel-Kritiker Rolf Verleger
Sein Vater hat Auschwitz überlebt und nach dem Krieg erneut geheiratet. Er wollte noch einmal Kinder in die Welt setzen, denn die aus erster Ehe waren gemeinsam mit seiner Frau von den Nazis ermordet worden. So wurde Rolf Verleger 1951 im oberschwäbischen Ravensburg geboren.
Das orthodoxe Judentum seines Vaters wird ihm mit den Jahren fremd, die jüdische Tradition dagegen bleibt ihm wichtig, auch als er längst Psychologe an der Universität Lübeck ist. Er engagiert er sich im jüdischen Gemeindeleben Schleswig-Holsteins und ist von 2005 bis 2009 Mitglied im Zentralrat der Juden. Dort eckt er mit seiner Kritik an Israel und seinem Einsatz für die Rechte der Palästinenser immer wieder massiv an.
Doch Rolf Verleger versteht seine Haltung als Bekenntnis zu universellen Menschenrechten – ganz im Kern jüdischer Tradition.