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Weiter lesen - Jennifer Egan: "Candy Haus"

Der Literaturpodcast von rbbKultur und dem Literarischen Colloquium Berlin

Am Mikrofon: Anne-Dore Krohn

Die Fiktion ist für Jennifer Egan ein Ort, um eher Fragen aufzuwerfen als Antworten zu liefern – in ihrem neuem Roman ist das so. "Candy House" erzählt von den Folgen der digitalen Revolution und der Sozialen Medien und wirft viele Fragen auf. Wie viel Intimität sollten wir preisgeben für einen nützlichen Austausch? Wie einsam oder eben gerade nicht machen Soziale Medien? Im Zentrum des Buches steht eine Erfindung: Ein etwa 30 Zentimeter großer Kubus namens "Besitze Dein Unterbewusstes" , in den man alle seine Erinnerungen – die bewussten und die unbewussten – hochladen und mit anderen zusammen teilen kann.

Eine Art digitaler Zauberapparat, der gleichzeitig eine große Chance ist - aber mit der Aufhebung von jeglicher Privatsphäre auch ein bedrohliches Szenario. Rund um dieses Erinnerungsnetzwerk verknüpft sie das Leben mehrerer Figuren: Da ist ein verliebter Programmierer, eine Doktorandin, die über Digitalisierung schreibt, ein Mann, der auf öffentlichen Plätzen herumschreit, um die Reaktionen der Leute zu testen. Eine spannende Geschichte von einer digitalisierten Gesellschaft und der Einsamkeit im digitalen Zeitalter.

Wiederholung vom 19.11.2022

Zur Autorin

Jennifer Egan wurde 1962 in Illinois geboren und lebt in New York, mit ihrem Roman "Der größere Teil der Welt" gewann sie den Pulitzer-Preis. Sie ist bekannt dafür, sich in verschiedensten Erzählformen intensiv mit den Veränderungen unserer Gesellschaft zu beschäftigen, vor allem mit den Effekten der Digitalisierung. In "Candy House" erzählt sie eine Geschichte im digitalen Kontext, die zwischen den Welten hin und herspringt, multiperspektivisch, kritisch und unterhaltsam zugleich.