Provokation oder überfällig? -
Ein Beitrag von Benjamin Hammer
Richard Wagner war nicht nur als Mensch antisemitisch. Auch sein Werk ist geprägt vom Antisemitismus. Und während des Holocaust wurden KZ-Häftlinge gezwungen, Hitlers Lieblingskomponisten zu spielen. All das sind Gründe, warum in Israel bis heute ein inoffizieller Wagner-Boykott gilt. Er wurde 2001 während eines Gastspieles des Dirigenten Daniel Barenboim in Jerusalem gebrochen. Für viele bis heute ein Eklat. Ein ganzes Wagner-Konzert gab es nie.
Ein Verein von israelischen Wagner-Fans will nun im September mehrere Konzerte in Tel Aviv veranstalten. Ihnen geht es nach eigener Aussage um die Musik – nicht um die Ansichten des Komponisten. Das führt zu politischen Diskussionen, der Kulturminister des Landes ist empört. Unser Korrespondent in Israel Benjamin Hammer berichtet.