Die Debatte mit Carla Spangenberg, Andrii Portnov und Marieluise Beck -
„Paradoxerweise hat Putins Idee, die Ukraine zu zerstören, zum großen Teil einen umgekehrten Effekt.“ – Andrii Portnov
Ein Land am Rand - so wird die Ukraine oft wahrgenommen. Doch sie liegt mitten in Europa und ist so groß wie Frankreich, Belgien und die Niederlande zusammen. Ihre staatliche Souveränität ist permanent bedroht. Für Russlands Präsident Putin gibt es keine ukrainische Nation. Mit der Krim-Annexion 2014 und dem Krieg im Donbass hat er seine geopolitischen Ansprüche unmissverständlich gezeigt. Nun droht ein neuer Russland-Ukraine-Krieg. Wie blicken die Ukrainerinnen und Ukrainer selbst auf Russland und Europa? Ist die Ukraine nur ein Spielfeld in Putins Machtpoker? Was erwarten die Ukrainer vom Westen und besonders von Deutschland?

Andrii Portnov, geboren 1979 in Dnipropetrowsk, Ukrainische SSR, ist Professor für Entangled History of Ukraine an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt/Oder. Er absolvierte die Universitäten Dnipro und Warschau sowie Promotionsstudien an der Ukrainischen Akademie der Wissenschaften. 2012 kam er als Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin nach Berlin und begann an der Humboldt-Universität zu Berlin eine Vorlesung über Ukrainistik. In seinen Veröffentlichungen widmet er sich der Geistesgeschichte, Geschichtsschreibung sowie der Völkermord- und Erinnerungsforschung in Ost- und Mitteleuropa. Sein Buch „Polen und Ukraine. Verflochtene Geschichte, geteilte Erinnerung in Europa“ wird bald von Forum Transregionale Studien Berlin erscheinen.
Marieluise Beck, geboren 1952 in Niedersachsen, ist Direktorin Ostmitteleuropa/Osteuropa des Zentrum Liberale Moderne (www.libmod.de). Sie war Sprecherin der ersten grünen Bundestagsfraktion im Jahr 1983 und bis 2017 Mitglied des Deutschen Bundestags, zuletzt im Auswärtigen Ausschuss. Außerdem war sie Mitglied der Parlamentarischen Versammlung des Europarates. Dort schloss sie sich der Fraktion „Allianz der Liberalen und Demokraten für Europa“ (ALDE) an. Sie ist Mitglied im Vorstand des Petersburger Dialogs. Als Verfechterin für eine menschenrechtsorientierte Außen- und Sicherheitspolitik ist sie in Politik und Zivilgesellschaft in Russland, der Ukraine, Belarus und Südosteuropa weit vernetzt.
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