Die Seuche aus dem Kochtopf -
Vor gut 100 Jahren sorgte der Fall "Typhoid Mary" für Schlagzeilen in der New Yorker Presse. Die nordirische Köchin Mary Mallon arbeitete für verschiedene reiche Familien in der Upper East Side – und infizierte dabei ihre Auftraggeber mit dem Typhuserreger.
Mary Mallon selbst erkrankte nicht und wurde so zu einer "Superspreaderin". Als die Infektionskette schließlich zu ihr nachverfolgt werden konnte, wurde sie weggesperrt und medizinischen Versuchen ausgesetzt.
Ihr Fall konfrontiert mit Fragen, die auch jetzt wieder diskutiert werden: Wie weit dürfen staatliche Autoritäten in einer Gesundheitskrise gehen? Welchen Stellenwert haben Freiheitsrechte in einer Pandemie?
Von Elisabetta Gaddoni