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Rechtsextremismus in der zeithistorischen Forschung
Von Tina Heidborn
"Geschichtswissenschaft hat die Aufgabe, durch die Analyse historischer Entwicklungen auch zur besseren Wahrnehmung von Gegenwartsproblemen beizutragen." So explizit können Historiker Stellung nehmen, zum Beispiel auf dem traditionellen Branchentreff, dem Deutschen Historikertag.
Doch wie sieht es mit der zeitgeschichtlichen Forschung zu einem deutschen Dauerthema wie "Rechtsextremismus nach 1945" tatsächlich aus? Warum braucht es Fachhistoriker, etwa in populistisch aufgeladenen Debatten? Wieso erklären Historiker in letzter Zeit gebetsmühlenartig, dass sie sich verstärkt "gegen den politischen Missbrauch von Geschichte" einsetzen wollen? War die zeitgeschichtliche Forschung denn bisher auf dem rechten Auge blind? Zeit für einen temporären Zwischenstand, der diesen Fragen nachgeht.