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Das Dilemma der Deserteure
Wo Menschen zum Dienst an der Waffe gezwungen werden, gibt es auch Deserteure. Doch einem Soldaten, der nicht bereit ist, fürs Vaterland zu sterben, drohen drastische Strafen bis hin zur Erschießung. Das ist in Deutschland mit seiner Armee aus Freiwilligen aus dem Blick geraten. Aber mit dem Krieg in der Ukraine ist der Deserteur wieder zum Thema geworden. Dabei stellen sich auch moralische Fragen.
Für die einen sind Deserteure friedliebende Helden, die lieber die Todesstrafe riskieren, als andere zu töten. Für die anderen sind sie Feiglinge und Verräter, die die Kameraden im Stich lassen. In Zeiten vernetzter Kriegsführung kann die individuelle Entscheidung weitreichende Konsequenzen haben. Und wie fair ist es eigentlich, dass das Vaterland die Verantwortung, es zu verteidigen, vor allem seinen Söhnen aufbürdet?
Von Kirsten Dietrich