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Indigener Lokaljournalismus in Guatemala
Mal geht es um Übergriffe von Polizei und Militär, mal um die Umweltzerstörung durch internationale Konzerne. Mayafrauen berichten aus abgelegenen Regionen Guatemalas, wo die Rate chronischer Unterernährung besonders hoch ist. Sie machen Zustände öffentlich, die sonst im Verborgenen bleiben. Für lokale Radiosender und soziale Medien recherchieren sie über korrupte Behörden und die Ausbeutung der indigenen Bevölkerung.
Auf der Rangliste der Pressefreiheit liegt Guatemala auf Platz 124 von 180. Für die Lokalreporterinnen ist es gefährlich, den Ärmsten der Armen eine Stimme zu geben. Kritische Berichterstattung provoziert gewaltsame Reaktionen einflussreicher Unternehmen, repressive Antworten von Staatsangestellten oder gar tödliche Schläge skrupelloser Drogenkartelle. Deshalb bemühen sich kirchliche Organisationen um Schutz für indigene Journalistinnen.
Von Andreas Boueke
