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Gelesen von Peter Matić
Oftmals sind es Gerüche und Geräusche, die den Erzähler in seine Kindheit zurückbringen. Das Quietschen eines Gartentors, der Geschmack von Gebäck, die Farben von Trauben: Vieles erinnert ihn an die lange aus dem Gedächtnis verbannte und jetzt wieder empor geholte Zeit, als er auf dem Landsitz der Familie in Combray die Tage mit Lesen verbrachte und in geheime Träume versank. Bloch, ein Mitschüler, machte ihn damals auf die Bücher von Sieur Bergotte aufmerksam. Die geschliffene lyrische Prosa des Autors beeindruckte den Erzähler ungemein. Seine Eltern und Großeltern konnten diese Leidenschaft nicht recht teilen, vor allem weil sie von Bloch ausgelöst wurde, einem intellektuell etwas verstiegenen jungen Mann, der einen für die antisemitische bürgerliche Elite Frankreichs nicht unbedeutenden Makel besaß: er war Jude.