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Gelesen von Peter Matic
Tief versunken in die lang verlorenen und jetzt wieder empor geholten Erlebnisse seiner Kindheit, erinnert sich der Erzähler an Françoise, die in Küche und Haushalt die Zügel in der Hand hatte und sich rührend um die kränkelnde Tante kümmerte. Nur wenigen fiel auf, dass sie nicht nur mitfühlend, sondern auch äußerst hartherzig sein konnte. An solch fast unsichtbare Widersprüche im Verhalten denkt der Erzähler auch, wenn er an Monsieur Legrandin denkt, ein still vor sich hin komponierender Bekannter seiner Eltern. Einmal beobachtet der Erzähler, wie Legrandin mit seltsam unterwürfigen Verrenkungen reagiert, als man ihm eine Dame vorstellt, wie er sich windet und verstellt, um zu verbergen, was sein Gesichtsausdruck deutlich verrät: ein geheimes Einverständnis mit der Dame, ein Geständnis wahrhafter Zärtlichkeit und Liebe.