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Gelesen von Peter Matić
In den Sommermonaten, die der Erzähler früher mit seinen Eltern in Combray verbrachte, führten ihn seine Spaziergänge entweder zum weitläufigen Park von Monsieur Swan oder zum Schloss der Guermantes. Er träumte dann davon, von der Schlossherrin gefragt zu werden, woran er, der doch einmal Schriftsteller werden wolle, gerade schreibe. Weil ihm aber partout nichts einfallen wollte, verabschiedete er sich schweren Herzens von seinen Dichter-Fantasien. Doch plötzlich, auf dem Rückweg von einer Wanderung, sind die auf ihn einstürzenden Empfindungen so stark, dass er seine Eindrücke sofort notieren muss. Erst Jahrzehnte später, während er den Roman schreibt, den wir gerade lesen, muss er wieder an diese kleine Prosa denken. In Erinnerung geblieben sind ihm dagegen all die Dinge, die er mit Combray verbindet, vor allem die abendlichen Gesellschaften, die zur Folge hatten, dass er früh ins Bett musste und seine Mutter ihm den sehnlichst erhofften Gutenachtkuss verweigerte.