Berlinale 2021| Berlinale Special - "Per Lucio"
Lucio Dalla ist ein Vorbild für viele, vor allem in seiner Heimat Italien, wo er Kultstatus hat. Über 50 Jahre lang war der Liedermacher, der Cantautore, in der Musikbranche unterwegs, schrieb unzählige, teilweise sozialkritische Songs, war auch international höchst erfolgreich. Am 1. März 2012 starb er im Hotelzimmer in Montreux an einem Herzinfarkt.
All das erfährt man in dem Dokumentarfilm von Pietro Marcello nur ganz am Rande. Die tragenden Figuren hier sind zwei Männer, die in langen, immer gleichen Frontaleinstellungen über Lucio Dalla reden - sein langjähriger Manager Umberto Righi und sein Kindheitsfreund Stefano Bonaga.
Freunde erzählen von den Anfängen
Darüber, wie er schon als junger Mann immer das Ungewöhnliche, das Besondere gesucht hat, niemals Mainstream war. Wie er lange um Anerkennung kämpfen musste, wie er sich für die Menschen am Rande der Gesellschaft eingesetzt hat.
Angereichert ist das mit eingespielten historischen Filmsequenzen, die zu den Liedern passen - manche assoziativ, manche dokumentarisch: Bergleute auf dem Weg zu ihrem Einsatzort, Fiat-Arbeiter, die aus dem Süden Italiens nach Turin gekommen sind, Demonstrationen in Lucio Dallas Heimatstadt Bologna, aber auch Szenen vom berühmten Autorennen Mille Miglia, wo die Oldtimer durch die Stadt rasen.
Für Insider
Der Film "Per Lucio" ist eher etwas für Insider, für Menschen, die Lucio Dalla schon gut kennen und mehr über ihn und seinen Charakter erfahren wollen. Nicht für diejenigen, die ihn erst kennenlernen möchten, dafür bietet er zu wenig Orientierung.
Andrea Handels, rbbKultur