Drama | Berlinale Wettbewerb - "Avec amour et acharnement" ("Both Sides of the Blade")
"Avec amour et acharnement" beudeutet übersetzt "Mit Liebe und Unerbittlichkeit". Nach der Liebeskomödie "Meine schöne innere Sonne" und dem Weltraum-Science Fiction-Film "Highlife" ist der Film bereits die dritte Zusammenarbeit von Claire Denis und Juliette Binoche in Folge.
Juliette Binoche und Vincent Lindon spielen ein auch nach vielen Jahren noch sehr glückliches, einander liebevoll zugewandtes Liebespaar. Sara ist Radiomoderatorin, Jean ein ehemaliger Rugbyspieler, der wegen einer nicht näher benannten Betrugsaffäre längere Zeit im Gefängnis war.
In den ersten Szenen des Films sieht man die beiden noch glücklich und schwerelos im Meer treiben, dann auf der Rückfahrt nach Paris, wo sie in einer schönen Wohnung mit Blick über die Dächer der Stadt leben.
Konstruierte Risse in einer glücklichen Beziehung
Doch dann wird diese sehr sinnliche Eintracht bald durch kleinere und größere Störfaktoren angegriffen. Jeans Mutter meldet sich, mit seinem 15-jährigen Sohn aus der ersten Ehe gibt es Probleme in der Schule, und eines Tages, auf dem Weg zur Arbeit, hat Sara eine Begegnung mit ihrem Ex-Freund François, dessen Auftauchen dann plötzlich alles in Frage stellt.
Eine Beziehung, die eben noch bedingungslos glücklich war, bekommt Risse, wird durch kleine Ausflüchte, halbherzige Lügen und Manipulationen zersetzt.
Zu viele Ungereimtheiten
Das klingt nur leider spannender, als es sich dann entfaltet. Natürlich ist es wie immer ein Ereignis, Juliette Binoche zu erleben - gerade auch in diesen unterschiedlichsten Facetten der Liebe. Aber leider zerfranst diese Geschichte, es gibt zu viele Ungereimtheiten und zu viele Nebenschauplätze - gerade für eine Zusammenarbeit von Claire Denis und Juliette Binoche ist das ein enttäuschendes Ergebnis.
Anke Sterneborg, rbbKultur