Ennio Morricone - Der Maestro © Plaion Pictures
Plaion Pictures
Bild: Plaion Pictures Download (mp3, 7 MB)

Biografischer Dokumentarfilm - "Ennio Morricone, der Maestro"

Bewertung:

"Er komponierte aus dem Kopf, ohne Instrument!" – "Er spielte mit mir Schach, während er gleichzeitig dirigierte, und gewann sogar!": Das sind nur einige der Aussagen, die im monumentalen Dokumentarfilm vom Talent und von der Genialität des großen, 2020 verstorbenen Komponisten zeugen.

In knapp 3 Stunden erzählt der Film die vielen Etappen im Leben Morricones und entfaltet sich als Collage, mit Auszügen aus Interviews aus verschiedenen Phasen von Morricones Leben, mit Sequenzen aus Filmen und Konzerten und vor allem mit vielen Statements von Freunden und Weggefährten. Darunter sind Clint Eastwood und Roland Joffé, die Komponistenkollegen Hans Zimmer und John Williams und die Singer/Songwriterin Joan Baez, die mit ihm Songs zum Film "Sacco und Vanzetti" geschrieben hatte.

500 Filmmusiken

Dank Archivmaterial kommen auch Mitstreiter zu Wort, die nicht mehr leben, wie Regisseur Sergio Leone, für dessen "Spaghetti-Western" Morricone viele seiner bekanntesten Soundtracks komponierte. Diese waren allerdings nur einige seiner 500 innovativen und unkonventionellen Filmmusiken, die sowohl aus Klassik als auch aus der populären Musik schöpften und die er im Auftrag der wichtigsten Regisseure seiner Zeit anfertigte, von Pasolini bis zu den Gebrüder Taviani, von Brian De Palma bis Quentin Tarantino. Hinzu kommen 100 und mehr klassische und experimentelle Werke, die für seine enorme Vielseitigkeit und Produktivität stehen.

Ennio Morricone - Der Maestro © Plaion Pictures
Bild: Plaion Pictures

Ein Denkmal

Regisseur Giuseppe Tornatore, der dem Meister 11 Soundtracks verdankt, u.a. für den oscarprämierten "Nuovo Cinema Paradiso", hat ihm mit seinem Dokumentarfilm "Ennio Morricone – der Maestro" ein Denkmal gesetzt, der allerdings durch viele inhaltliche Wiederholungen deutlich an Überlänge leidet: 2 Stunden und 45 Minuten, die immerhin einen ungewöhnlich tiefen Einblick in die Arbeitsweise des Maestros gewähren und an denen Morricones Fans ihre Freude haben werden.

Elisabetta Gaddoni, rbbKultur

weitere rezensionen

Auf der Adamant © Grandfilm
Grandfilm

Dokumentation - "Auf der Adamant"

Auf der diesjährigen Berlinale hat der Dokumentarfilm "Auf der Adamant" des französischen Regisseurs Nicolas Philibert den Goldenen Bären gewonnen. "Sind Sie verrückt?", fragte Philibert die Jury-Präsidentin Kristen Stewart bei der Preisverleihung, denn ein Dokumentarfilm als Preisträger ist ungewöhnlich. Die Frage hatte aber auch noch einen anderen Hintergrund. Der Film ist der zweite Teil einer Trilogie, die Philibert über den Zentralen Psychiatrischen Verbund von Paris gedreht hat. Denn die Adamant ist eine schwimmende Tagesklinik auf der Seine.

Bewertung:
Jeder schreibt für sich allein © LUPA FILM / Piffl Medien
LUPA FILM / Piffl Medien

Essayfilm - "Jeder schreibt für sich allein"

Müssen gute Künstler auch anständige Menschen sein? Diese Frage stellt sich nicht nur im Umgang mit der Literatur, die zwischen 1933 und 1945 in Deutschland entstanden ist, sondern auch ganz aktuell im Zusammenhang mit den virulenten MeToo-Debatten: Darf man die Filme von Roman Polanski oder mit Kevin Spacey noch anschauen? Kann man das Werk und den Schöpfer voneinander trennen? Um diese Fragen kreist auch der neue Essayfilm "Jeder schreibt für sich allein" von Dominik Graf.

Bewertung:
All the Beauty and the Bloodshed © PLAION Pictures
PLAION Pictures

Dokumentation - "All the Beauty and the Bloodshed"

Im März dieses Jahres ging der Käthe-Kollwitz-Preis 2022 an die amerikanische Fotografin Nan Goldin. Jetzt kommt ein Dokumentarfilm über Nan Goldin in die Kinos, der 2022 in Venedig mit dem Goldenen Löwen geehrt wurde: "All the Beauty and the Bloodshed". Regie führte Laura Poitras, die für ihre Doku "Citizen Four" über den Whistleblower Edward Snowden 2014 den Oscar bekam.

Bewertung: