Cat Person © Studiocanal
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Thriller - "Cat Person"

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Junge Studentin lässt sich auf deutlich älteren Mann ein und wird anschließend von diesem gestalkt. Kristen Roupenians Kurzgeschichte "Cat Person" wurde nach ihrem Erscheinen auf der Website des "The New Yorker" millionenfach geklickt und machte die Autorin zum literarischen Star der #MeToo- Bewegung. Susanna Fogels Verfilmung des Stoffes ist dagegen weniger beeindruckend – auch weil sich die Regisseurin allzu oft über die literarische Vorlage hinwegsetzt.

Margot (Emilia Jones) studiert Archäologie, arbeitet nebenher an der Kasse eines kleinen Programm-kinos und ist auf der Suche nach einem Date. Robert (Nicholas Braun) würde ihr gefallen, ein Film- Nerd, der öfter mal bei ihr am Tresen stehen bleibt, um sich Süßigkeiten fürs Kino zu kaufen. Und tatsächlich: Eines Tages fragt er sie nach ihrer Telefonnummer. Die beiden fangen an zu chatten, werden dabei immer vertrauter – und irgendwann steht Robert vor der Tür von Margots Wohnheim.

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Abgründe des Online-Datings

Was wie eine harmlose Love Story im Studenten-Milieu beginnt, wird in "Cat Person" nach und nach zu einem Thriller über die Abgründe des modernen Online-Datings. Der "echte" Robert ist nämlich keinesfalls der romantische Charmeur, als der er sich auf Social Media präsentiert. Er ist deutlich älter, als er zuerst zugegeben hat, besitzt eine unangenehme Vorliebe für Porno-und Horrorfilme und auch mit der Tierliebe der angeblichen "Cat Person" ist es nicht allzu weit her.

Viel schlimmer aber ist, dass Robert Margot nach der ersten gemeinsam verbrachten Nacht offenbar als sein Eigentum betrachtet. Als die junge Frau auf Anraten ihrer besten Freundin Taylor (Geraldine Viswanathan) die Beziehung beenden will, beginnt Robert ihr mit immer drastischeren Mitteln deutlich zu machen, dass er sie keinesfalls gehen lassen will ...

Kult-Story der #MeToo-Generation

Über Nacht zur literarischen Berühmtheit zu werden, davon träumen viele Schriftstellerinnnen und Schriftsteller. Die US-Amerikanerin Kristen Roupenian hat genau das geschafft - mit ihrer Kurzgeschichte "Cat Person", die sie 2017 auf der Website des Magazins "The New Yorker" veröffentlicht hat. Die Story wurde millionenfach geklickt – und Roupenian, die zuvor nicht eine einzige Zeile veröffentlicht hatte, wurde zum Star der #MeToo- Generation. Kurze Zeit später erhielt sie einen Autorenvertrag bei einem renommierten Vertrag und auch die Filmrechte für "Cat Person" gingen für viel Geld über den Tisch.

Mitlesen beim Handy-Chat

Susanna Fogels Kino-Adaption aber besitzt weder die Leichtigkeit noch den Charme der literarischen Vorlage, auch wenn sich ihr Drehbuch zunächst recht eng an die Roupenians Geschichte anlehnt. Das liegt unter anderem daran, dass große Teile der Handlung über den Chatverlauf der beiden Hauptfiguren erzählt werden. Im Kino ist das so spannend, als würde man in der U-Bahn den Handychat des Sitznachbarn mitlesen.

Später lockert Fogel die Bildebene dann zwar ein bisschen auf - durch comichafte Einlagen, die die Gedankenwelt von Margot illustrieren sollen und durch die Gespräche mit ihrer besten Freundin Taylor, insgesamt bleibt ihr Film aber doch sehr statisch.

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Das Publikum verloren

Erst in den letzten 20 Minuten dreht "Cat Person" noch einmal richtig auf – in einem Zusatzkapitel, das Fogel wie ein Postscriptum an die Ursprungsgeschichte angehängt hat. Hier kippt die Geschichte endgültig vom studentischen Liebesdrama in Richtung Thriller. Den Zuschauer – und auch ihren eigenen Cast – hat Susanne Fogel da aber schon längst verloren.

Carsten Beyer, rbbKultur

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