Zum Internationalen Frauentag am 8. März bringen wir Ihnen Musik von Komponistinnen und Sängerinnen zu Gehör, geben Film-Tipps und empfehlen Ihnen Literatur. Lassen Sie sich inspirieren von interessanten Gesprächen mit Schriftstellerinnen, Frauen aus verschiedenen Kultur-Bereichen und Aktivistinnen. Wir berichten über eine Protestaktion zur besseren Sichtbarkeit von Künstlerinnen, über Montessori-Pädagogik und wie "Equal Pay" in Island fast gelingt.
Die coole Schriftstellerin Annett Gröschner kann man sich zwar kaum als Nervensäge vorstellen, sie ist aber schon öfter in diese Rolle geraten, wenn sie bei öffentlichen Gesprächen Behauptungen über "die Ostdeutschen“ zurechtsägen musste. Für ihr Buch hat sich Annett Gröschner gemeinsam mit den Autorinnen Peggy Mädler und Wenke Seemann ein Bündel von Klischees über den deutschen Osten vorgenommen.
Sie war das begabte Kind eines der größten Schriftsteller der literarischen Moderne, und sie endete in der Psychiatrie. Lucia war eine vielversprechende Künstlerin, die in Paris eine Karriere als Tänzerin begann. Ihre Geschichte ist das Drama, das Kind eines Genies zu sein, in dessen Familie kein Platz für eine zweite Künstlerin war. Ein Feature von Grace Yoon
Eine Filmkritik von Anke Sterneborg und ein Gespräch mit der Erziehungswissenschaftlerin Sabine Seichter, die mit ihrem Buch "Der lange Schatten Maria Montessoris" die kritischen Seiten Montesooris betrachtet.
Sie war sehr viel mehr als ein Idol im Bananenröckchen: Josephine Baker, die Mitte der 1920er Jahre erstmals auch in Berlin auftrat, war der erste schwarze 'Superstar'. Sie wurde international gefeiert, aber auch angefeindet. Und sie war nicht nur Tänzerin, Sängerin und Schauspielerin, sondern auch Widerstandskämpferin und Bürgerrechtsaktivistin – kurz: Sie setzte Maßstäbe als „Kulturfigur“.
Jenny Schlenzkas Name steht für performative Kunst und transdisziplinäre Experimente. Seit September letzten Jahres leitet die gebürtige Berlinerin das Ausstellungshaus der Berliner Festspiele - den Gropius Bau. Fast 20 Jahre hat Jenny Schlenzka in New York gearbeitet - als Kuratorin am MoMA PS1 und als Direktorin des Performance Spaces New York. Heute stellt sie ihr Programm für den Gropius Bau offiziell vor. Dabei ist eine Yoko Ono-Schau im Frühjahr.
In diesem Film spielt sie die junge Försterin Jana Doussière, die kurzfristig eine Stelle im Forstamt Grunewald antritt, wo sie einige "Berliner Besonderheiten" erwarten.
"Liebewesen" ist der erste Roman der Journalistin Caroline Schmitt, mit einer der originellsten Dating-Szenen der Gegenwartsliteratur. Lio und Max verabreden sich gleich für ihr zweites Date in seiner Badewanne - ohne sexuelle Hintergedanken. Daraus wächst eine Beziehung, in der es allerdings viele Päckchen zu tragen gibt. Als Lio ungewollt schwanger wird, muss sie sich den Traumata ihrer Vergangenheit stellen. Ein starkes, tiefgründiges Debut, das sich nur am Anfang wie eine heitere Sommerlektüre liest.
Werke von Cécile Chaminade, Emilie Mayer, Florence Price, Ethel Smyth, Mélanie Bonis, Amanda Maier und Augusta Holmès, Germaine Tailleferre, Dora Pejačević und Clara Schumann
Sie singt, sie tanzt, sie schreibt eigene Lieder, tritt in Musicals und Operetten auf. Sie begeistert das Publikum in der Komischen Oper Berlin genauso wie in der Bar jeder Vernunft. Und bei allem, was sie angeht, ist es die große Liebe zur Musik und zum Entertainment, die Katharine Mehrling zu einer unverwechselbaren Künstlerin macht. Auf ihrem aktuellen Album präsentiert sie Lieder und Chansons von Werner Richard Heymann.
Juliette Gréco Sie war eine international bekannte Botschafterin des intellektuell geprägten französischen Chansons und pflegte Kontakte zu herausragenden Persönlichkeiten wie Jean-Paul Sartre und Miles Davis. Ihre Stimme war nicht so raumgreifend wie die von Edith Piaf. Doch Juliette Gréco zeichnete sich durch einen ganz eigenen Vortragsstil aus. Dazu zählten ihr erotischer und provokanter Sprechgesang in Verbindung mit Texten von literarischer Qualität.
Für ihren Debütroman "Die Differenz" (2021) ist Alia Trabucco Zerán für den International Booker Prize nominiert und ist 2022 mit dem British Academy und dem Anna Seghers-Preis ausgezeichnet worden. Nun ist der zweite Roman der chilenischen Erfolgsautorin auf Deutsch erschienen. "Mein Name ist Estela" heißt er.
Die Autorin und Journalistin Dilek Güngör wurde mit ihren humorvollen deutsch-türkischen Alltagskolumnen in der Berliner Zeitung bekannt. Seitdem hat sie mehrere Romane veröffentlicht u.a. "Mein Name ist Özlem“ und "Vater und ich", der auf der Longlist für den Deutschen Buchpreis stand. Heute erscheint Güngörs neuester Roman im Verbrecher Verlag, "A wie Ada".
Manchmal bringt der Zufall Menschen zusammen, die wie füreinander geschaffen sind. Manchmal erledigt das aber auch Haruki Murakami. Seine düstere Erzählung "Die unheimliche Bibliothek" hat die österreichische Theaterregisseurin Jacqueline Kornmüller so begeistert, dass sie sie auf der Bühne inszenieren wollte - aber nur mit Bühnenbildern von Kat Menschik, die das Buch illustriert hatte. Aus der Zusammenarbeit wurde Freundschaft – und eine ganz neue Zusammenarbeit: Kat Menschik hat nun das literarische Debüt von Jacqueline Kornmüller illustriert.
Fünf Frauen bilden einen schwungvollen Reigen auf dem Cover des Bilderbuches: Die eine schwingt den Taktstock, die andere beschreibt mit einem altmodischen Federkiel ein Blatt Papier, die nächsten singen, tanzen oder spielen Geige. Sie alle haben eins gemeinsam: Ihr Leben ist Musik – und Autorin Kristina Dumas und Illustratorin Malin Neumann gewähren uns Einblick in ihre beeindruckenden Lebensläufe.
Wer diesen Roman noch nicht gelesen hat, kann sich auf die dritte Auflage freuen, denn die ersten beiden sind schon ausverkauft: Die Berliner Autorin Dana Vowinckel hat für ihr Debüt „Gewässer im Ziplock“ bei Suhrkamp Nova schon einige Preise bekommen, jüngst den renommierten Mara-Cassens-Preis vom Literaturhaus Hamburg.
In den Büchern von Sigrid Nunez geht es immer wieder um tiefe Freundschaften und zärtliche Fürsorge. Auch die Stadt New York und die Beziehung zu Tieren spielen eine nicht unwichtige Rolle. Diesmal ist es der Papagei einer Freundin, um deren Wohnung sich die Protagonistin kümmert. In der Wohnung lebt ein junger Mann, der vor den Erwartungen seiner Familie in eben dieser Wohnung Zuflucht sucht. Ein interessantes Beziehungsgeflecht - mit viel Innigkeit, Humor und Reflektion über das Schreiben.
Hilde und Hans Coppi sind jung und verliebt. Sie erwarten ein Kind. Und sie sind Teil einer Berliner Widerstandsbewegung. Sie kleben Flugblätter und lernen funken, um etwas gegen das Hitler-Regime zu tun. Als "Rote Kapelle" werden sie und ihre Freunde im Spätsommer 1942 von der Gestapo verhaftet. Es erwartet sie die Todesstrafe. In der Haft bekommt Hilde ihr Kind. Sie kann es nur acht Monate lang begleiten, denn Hitler lehnt ihr Gnadengesuch ab. In ihrem Hörspiel erzählt Laila Stieler vom Mut und der Kraft einer jungen Frau unter der menschenverachtenden Nazi-Diktatur.
Im letzten Teil der Romantrilogie von Tsitsi Dangarembga versucht Tambudzai Sigauke weiter in Harare, der Hauptstadt von Simbabwe, Fuß zu fassen. Doch nach wie vor sind Gewalt und Sexismus allgegenwärtig. Tambu erleidet in ihrem Streben nach Anerkennung und Erfolg zahlreiche Niederlagen und bricht schließlich zusammen. Zwar ergeben sich neue berufliche Möglichkeiten, aber Unsicherheit und weitere Demütigungen bleiben ihr nicht erspart.