Hildegard Knef © akg-images/dpa
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- Hildegard Knef

28. Dezember 1925 in Ulm - 1. Februar 2002 in Berlin

Ein einziger Moment macht sie weltberühmt. In dem Film "Die Sünderin" zeigt sie sich 1950 sekundenlang nackt: das Image der "verruchten Knef" ist geboren. Ulm, Berlin, Hollywood, München, Berlin: Die Lebensstationen eines Multitalents. Wie Marlene Dietrich und Romy Schneider gehört sie in den 50er Jahren zu den wenigen deutschsprachigen Schauspielerinnen, die sich auf internationalem Parkett behaupten können. 



"Ich brauch’ Tapetenwechsel": Drei Ehen, viele Krankheiten und Operationen, zu denen auch das Facelifting gehört. Hildegard Knef bricht Tabus, ihr ist es egal, was andere sagen, sie ist authentisch und selbstbewusst, ("Für mich soll's rote Rosen regnen") kraftvoll, schonungslos auch sich selbst gegenüber. Sie malt, singt, schreibt ihre eigenen Chansons und etliche Bücher: realistisch, lakonisch, unsentimental, provokant ("Der geschenkte Gaul", "Das Urteil"). 



1968 wird sie als beste deutschsprachige Sängerin des Jahres ausgezeichnet. Ihre Stimme: tief, rauchig, unvergesslich. "Ich hab noch einen Koffer in Berlin" – eine Hymne an die Stadt. Drei Jahre vor ihrem Tod präsentiert sich "die Knef" 1999 erstmals als Modeschöpferin: für aktive, älter werdende Frauen.

Andreas Knaesche trifft Hildegard Knef im Oktober 1987. Sie spricht über ihre neue Rolle auf der Bühne, über Emigration, ihre Zeit des Wartens in Hollywood und über die Sprache der echten Berlinerin.

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