Marie-Elisabeth Lüders © dpa
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- Marie-Elisabeth Lüders

25. Juni 1878 in Berlin - 23. März 1966 in Berlin

Sobald sich Frauen neue Chancen boten, griff Marie-Elisabeth Lüders zu. Sie war die erste Frau im juristischen Kolleg von Berlin und schloss das Studium "magna cum laude" ab. Nachdem die Frauen 1919 das Wahlrecht erkämpft haben, wird Lüders eine der ersten Politikerinnen im Reichstag und kämpft für soziale Gerechtigkeit und eine Reform des Familienrechts. Die NS-Herrschaft beendet ihre politische Karriere 1930. Lüders zieht sich nach Bayern zurück. Aber nicht auf Dauer: Sobald es wieder möglich ist, kehrt sie zurück nach Berlin und in die Bundespolitik. Ihr zweites Anliegen neben der sozialen Frage wird die Wiedervereinigung von Berlin.

Bei Marie-Elisabeth Lüders Trauerfeier am 28.03.1966 erinnert unter anderem Willy Brandt an eine politische Pionierin. Der rbb berichtete über den Festakt in der Abendschau.

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Berlin wäre ohne Frauen nie zu dem geworden, was es heute ist: innovativ, kreativ, weltoffen und sehr politisch. Ohne sie gäbe es keinen Bären auf der Berlinale, denn die Skulptur stammt von einer Frau. Der Zoo hätte nach dem 2. Weltkrieg nie durchstarten können, wenn es nicht diese erste Direktorin gegeben hätte, die den Bären ein neues Dach über dem Kopf verschaffte. Die erste Fliegerin über den Dächern der Stadt? War natürlich auch eine Berlinerin. Die Namen von Katharina Heinroth, Renée Sintenis oder Melli Beese fehlen im kulturellen Gedächtnis der Stadt, dabei sind sie keineswegs Geschichte, sondern beeindruckende Role Models für junge Frauen heute.